Formal gewagt, narrativ zurückgenommen und darstellerisch zum Teil improvisiert, folgt Abbas Nezamdoosts eigenwilliges Kino-Experiment seinem eigenen assoziativen Rhythmus. Ardalan Azarmis und Milad Tanidnams Kameraführung, Farbgebung und Stilistik sind der eigentliche Kern der zweiten Spielfilmarbeit des iranischen Regisseurs, der seine Alltagseindrücke mehr als Andeutungen setzt und dem Publikum die Aufgabe überlässt, die dramaturgischen Aussparungen zu füllen. Langsamkeit, Reduktion und Stilisierung machen das konsistente Konzeptwerk, das im Hauptwettbewerb der Tallinn Black Nights Premiere feiert, formal interessant, jedoch auch enorm zehrend.