Die dezenten Referenzen an den 1998 verstorbenen Helden verleihen Jānis Ābeles pikareskem Porträt stilistische Akzente und sentimentales Flair. Schnitt und Montage verweisen auf das Kriminalgenre, als dessen Begründer Anatols Imermanis in Lettland gilt. Der persönliche Blickwinkel auf sein Werk, Wirken und Wesen lässt gesellschaftliche Hintergründe und biografische Einflüsse schemenhaft: strukturelle Erosion, postsowjetische Desillusionierung, ideologische Ambivalenz. Problematisch ist die Verklärung von sexistischen Tendenzen und implizierten Übergriffen, die nie abgeklärt werden. Widersprüche, Konflikte und Schattenseiten werden ausgeblendet, um einem kantigen Lebensroman einen glatten Epilog zu schreiben.