Nochmal deutsches Kino, diesmal ein unabhängig produziertes Milieu-Drama. Gemeint ist Familiye, in dem sich ein Ex-Gangster um seinen behinderten Bruder kümmern muss. Unser Autor Smooli war davon recht angetan, auch wenn der Film einige Schwächen hat, die ihm eine höhere Wertung als 6 Punkte verbauen. Hier ein Auszug aus der Kritik:
[...] In den besten Momenten gibt der Film seinen Figuren dabei angenehm viel Platz, um Zusammenhalt, Ehre (oder das, was davon übrig geblieben ist) und den Frust gegenüber dem Rest der Welt zu untersuchen. Dies ist die charakterzentrierte Richtung. In der deplatziert plotorientierten Richtung verpufft hingegen vieles an Wirkung. Dabei schleichen sich vereinzelt Momente in den Film, die nichts zur Sache beitragen, extrem erzwungen sind und weder gut gespielt noch ansprechend inszeniert sind. Im Nachhinein gaukelt dieser „Plot“ dem Zuschauer einen oberschlauen Plan vor, den es so in diesem Film nicht gibt. Gemeinte Szenen erscheinen dabei mit wenig Vor- oder Nachbereitung und beweisen, dass Kohärenz einen riesigen Beitrag zur emotionalen Investition des Zuschauers liefert. Hier wird deutlich, dass für die Filmemacher der charakterzentrierte Teil des Films wesentlich wichtiger, weil persönlich greifbarer war. Dieser Teil ist weitaus gelungener, weil er ehrlicher ist. Weil der Zuschauer spürt, dass er eine Geschichte von Menschen erzählt bekommt, die wissen, wovon sie sprechen.