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Top Gear – Die große Adventure-Box - Kritik

Stu

Von Stu in Top Gear – Die große Adventure-Box - Kritik

Top Gear – Die große Adventure-Box - Kritik Bildnachweis: © BBC

In Deutschland sind Automagazine im Fernsehen meist eine recht spröde Angelegenheit. Doch in letzter Zeit kommt etwas Schwung auf, wahrscheinlich hat man sich in den jeweiligen Redaktionen dazu entschlossen etwas mehr wie „Top Gear“ zu werden, dieser legendären Autoshow der BBC, die seit einer gefühlten Ewigkeit läuft und leider dieses Jahr ein unrühmliches Ende fand – zumindest mit der Stammbesetzung aus Jeremy Clarkson, James May und Richard Hammond.

Eine Sache die „Top Gear“ über die Grenzen Großbritanniens zum Kult gemacht hat, war neben dem amüsanten Zusammenspiel der Moderatoren, dem mysteriösen Rennfahrer The Stig, den diversen Promis die zu Gast waren und abstrusesten Herausforderungen zwischen Clarkson, May und Hammond, vor allem die Specialsendungen. Drei davon gibt es jetzt in einer DVD-Box: , "Top Gear – Die große Adventure-Box".

Darin fährt das Trio quer durch Botswana und kämpft mit einer Salzwüste, Seen und wilden Tieren, während Hammond eine fast schon zärtliche Beziehung zu seinem Wagen aufbaut, während die drei Briten in Bolivien es mit der tödlichsten Straße der Welt, der dünnen Luft und dem Regenwald zu tun bekommen. Am Nordpol versuchen sie dann in die Geschichte einzugehen und zwar als erste Menschen, die den nördlichsten Punkt der Welt mit einem Automobil erreichen.

Klingt nach einem recht didaktischen Format, ähnlich einer Reportage, doch „Top Gear“ anders. „Top Gear“ ist purer Spaß am Motor sowie am maskulinen Schabernack, denn hier werden keine neuen Autos getestet (dies wird in den regulären Shows bewerkstelligt, allerdings meist auch auf sehr spezielle Art und Weise), sondern lieber echte Schrottkarren durch Wüste und Dschungel getriezt.

Dass dies so viel Unterhaltungswert besitzt liegt an der Dynamik zwischen den drei Moderatoren, ihre gegenseitigen Sticheleien, die in bester britischer Manier ausgeführt werden und der Sendung ein wohltuendes Augenzwinkern einverleibt ohne dabei jedoch den Abenteuercharakter der verschiedenen Herausforderungen zu verlieren.

Das Ganze entfaltet jedoch erst dann auch seine Wirkung, wenn man die reguläre „Top Gear“-Show kennt. Ansonsten wird man mit zig Anspielungen und Aussagen wenig anfangen können. Aber mal ehrlich, „Top Gear“ läuft seit einigen Jahren fast täglich im deutschen TV und auch auf DVD gibt es die Staffeln. Tipp: Wenn’s läuft einschalten und angucken – selbst wenn man (wie der Autor dieses Textes) keinen Führerschein hat.

© Polyband

Die DVD: Es wirkt schon ein wenig seltsam. Alle drei „Top Gear“-Adventures kommen in einer DVD-Box, bzw. HD-Keep-Case, aber die Gesamtlaufzeit der Box beträgt gerade einmal knapp drei Stunden. Dazu fehlt jegliches Bonusmaterial und selbst deutsche Untertitel gibt es nicht. Es wäre also gewiss möglich gewesen die drei Episoden auf eine DVD zu pressen. Sei’s drum, zumindest bekommen die Käufer einen „Top Gear“-Duftbaum für den eigenen Wagen. Leider wurde für die Synchronisation nicht die deutschen Stimmen verwendet, die Clarkson, Hammond und May in den TV-Fassungen von DMX oder RTL Nitro verwenden. An diesen Wechsel gewöhnt man sich aber recht rasch. „Top Gear – Die große Adventure-Box“ erscheint am 20. Oktober 2015 von Polyband.

Fazit: Fans von „Top Gear“ machen hier wenig falsch, auch wenn die Adventure-Box in Sachen Extras mehr bieten müsste als einen Duftbaum. Zuschauer, die sich mit der britischen Erfolgsshow nicht auskennen, sollten lieber vorm Kauf die eine oder andere Episode schauen, oder anders ausgedrückt: Wir empfehlen eine Probefahrt.

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