Von Smooli in Unerhört, aber nicht stumm - Der Ruf des deutschen Films
am Dienstag, 08 Januar 2019, 00:48 Uhr
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Daten zum Film: Titel: Alle Anderen(2009) Regie: Maren Ade (Toni Erdmann) Darsteller: Lars Eidinger, Birgit Minichmayr Laufzeit: 119 Minuten Genre: Drama Preise: u.a. Großer Preis der Jury - Silberner Bär, Beste Hauptdarstellerin - Silberner Bär auf der Berlinale
Story: Gitti und Chris kommen sich beim gemeinsamen Urlaub auf Sardinien im Haus von Chris' Eltern immer wieder in die Haare. Trotz dieser kleinen Streitereien waren sie bis jetzt immer ein glückliches Paar und konnten auch schöne Zeiten miteinander haben. Doch dann trifft das ungleiche Paar auf Sana und Hans, den Chris seit seinem Architekturstudium kennt. Die anderen geben das perfekte Paar ab; hinter einer modernen Fassade verstecken sie eine klare Rollenverteilung. Das imponiert Gitti und Chris. Chris versucht nun auch die starke Rolle in der Beziehung zu übernehmen und geht darin voll auf. Gitti ist befremdet von dieser neuen Seite ihres Freundes, sie versucht sich jedoch seinen Erwartungen anzupassen.
Auszug aus Levins Kritik: [...] Alle Anderen ist ein Film mit seltsamer Sogwirkung. Gespickt und durchsetzt von Momenten, die einen mit offenem Munde dasitzen lassen und gesegnet mit hervorragendem Schauspiel seiner beiden Hauptakteure, stellt sich doch nie das Gefühl ein, einen Zugang zu dem Film oder den Figuren zu finden. Man beobachtet staunend, ist aber gleichzeitig enttäuscht, nicht eingeladen worden zu sein. Ob Maren Ade diesen ausgrenzenden Effekt ihres Werkes beabsichtigt hat oder nicht, ist nicht endgültig zu klären. Deutlich ist jedoch, dass genannter Effekt mit einigen Kollateralwirkungen einhergeht. Denn auch wenn diese Ausgrenzung frustrierend sein kann, bedingt sie eben doch diese lähmende Lethargie, mit der der Zuschauer den Film wahrnimmt. Eine Lethargie, in der auch die beiden Hauptfiguren gefangen zu sein scheinen, bis sich ein Herz gefasst wird und sprunghaft versucht wird, dieser zu entrinnen. Nur im gemeinsamen Urlaub in einem fremden Land, da kommt man alleine nicht weit. [...]