Erwähnungen
Videospiel "Call of Duty: Vanguard" im Test
Von OnealRedux in Videospiel "Call of Duty: Vanguard" im Test
am Montag, 15 November 2021, 17:20 Uhr
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Beim neuesten Ablegen der Call of Duty Reihe durfte dieses Mal wieder Sledgehammer Games ran (Call of Duty WW2), nachdem sich Infinity Ward und Treyarch regelmäßig abwechseln. Und nachdem Sledgehammer Games eher einen holprigen Start im Franchise hatten, haben sie mit ihrem 2. Weltkrieg Setting wohl ihre eigene besondere Nische gefunden. Denn obgleich Call of Duty WW2 noch so seine Schwierigkeiten hatte, bauen sie dieses Jahr mit Call of Duty: Vanguard (für PC, PS4, PS5, Xbox One/S/X) ganz klar ihre Stärken aus und liefern ein Spiel ab, welches überraschenderweise (wie schon bei Black Ops) vor allem mit seiner Kampagne überzeugen kann, die eigentlich in dem Multiplayer Spiel ein Nebenprodukt darstellt. Doch durch die kreativen Freiheiten – die Geschichte basiert lose auf realen Persönlichkeiten des 2. Weltkriegs – ist die Kampagne erzählerisch kreativ, abwechslungsreich und spannend geworden, sodass sie das klare Highlight des Spiels darstellt. Wir haben uns indes einmal die Schlacht geworfen und auf dem PC – auf Ultra Einstellungen - Call of Duty: Vanguard durchgespielt (seit dem 05.11. im Handel erhältlich).
Kritik
Widmen wir uns also als erstes dem Highlight von Call of Duty: Vanguard, der Kampagne: Diese bietet nicht nur eine der längeren Kampagne der Call of Duty Historie (an die 7-10 Stunden sind je nach Spielspiel möglich), sondern ist auch erzählerisch eine spannende wie actionreiche Rundreise durch die Kriegsschauplätze des 2. Weltkrieges und daher inszenatorisch absolut gelungen. Dies liegt vor allem am Kniff die Geschichte als Rückblick zu erzählen und so jede Figur einzeln zu beleuchten, bevor es am Ende den actionreichen Climax gibt. Man kann unterdessen kritisieren, dass die Geschichte sich in Fiktion verläuft, aber wie in einem guten Hollywood-Streifen, dürfen wir uns über die großen Schlachtfelder bewegen und ebenso die Normandie durchstreifen (was starke Erinnerung an den ersten Call of Duty bietet), bei Midway Flugzeugträger der Japaner versenken, den Dschungel durchstreifen, gegen Rommel antreten oder gar den Angriff auf Stalingrad mit all seinen Gräueln miterleben. Letzteres ist dann auch eine klare Stärke von Vanguard: Hier wird nichts geschont und teils so explizit dargestellt, sodass wir abseits von doch einigen Klischees und glattgebügelten Action-Sequenzen eine Botschaft bekommen. Inszenierung und Geschichte sind somit auf einem absolut großartigen Niveau, sodass spannende und unterhaltsame Stunden garantiert sind. Einzig einige Klischees und gerade die schwache Gegner-KI, trüben den Gesamteindruck.
Abseits der Kampagne ist der Kern natürlich der Multiplayer, der jedoch eher behutsam weiterentwickelt wird und auch hier erneut keine Meilensteine besitzt. Es ist ein guter – aber eben schon oft getrunkener – Wein, zu dem man immer wieder greift. Mit insgesamt 20 Karten, und einer teils zerstörbaren Umgebung, die zum Beispiel neue Wege öffnet, gibt es aber insgesamt viel Neues zu entdecken. Die Modi selbst, spielen sich aber recht unterschiedlich in ihrer Qualität. Besonders ist dieses Mal die Auswahl im Menü, wo wir schon vorher wählen können, ob wir lieber was schnelles, taktisches, was mit vielen Spielern oder eben wenigen Spielern bevorzugen. Bei den Modi ist wohl Patrouille eines der größeren Highlights. Champion Hill erinnert indes an Counter Strike und ist mit seiner Aufrüstthematik spannend und abwechslungsreich. Überhaupt gibt es wieder viel zum Freischalten. Gewohnt, aber motivierend. Die perfekte Karte hat sich unterdessen noch nicht herauskristallisiert, dies zeigen erst die nächsten Momente. Die Spawnpunkte funktionieren aber ganz gut und auch übertriebenes Camping ist in unserem Test zumindest nicht so stark aufgefallen.
Kommen wir zu den Zombies: Diese bieten schon seit Jahren unglaublich spaßige Koop-Unterhaltung, haben sich aber nicht mehr wirklich bei den letzten Teilen weiterentwickelt. Das gewohnte Gameplay stand auf dem Programm, während sich Trash-Storys und Trash-Charaktere die Klinke in die Hand gegeben haben. Bei Vanguard wird mit dieser Tradition etwas gebrochen und durchaus ein neuer Weg genommen, der jedoch „noch“ nicht gänzlich funktioniert: Solo oder im Koop starten wir so in einer Anfangswelt, die mit über Portalen erreichbaren weiteren Welten ausgestattet ist. Während wir in der Startregion für Seelenpunkte Verbesserungen holt, gibt es in den anderen Welten das gewohnte Horden-Gameplay. Die gesammelten Seelen speisen wir dann einen Obelisken, der mit einer Kugel diese dann in die Startregion überträgt. Die Welten werden schließlich immer stärker, während wir auch in unserer Heimat immer öfter Angriffen ausgesetzt sind. Die Motivationsspirale sollte eigentlich da sein, doch der Spaß will sich aufgrund der starken Wiederholung und fehlenden spielerischen Abwechslung nicht wirklich einstellen. Zudem fehlt noch viel Inhalt, der erst im Dezember nachgereich werden soll. Ein „ganz nett“ ist es bislang, aber mehr eben nicht. Zur Grafik müssen wir indes gar nicht viel schreiben: Diese ist wieder gewohnt gut und bietet gerade auf extremen Einstellung ein prächtiges Fest, was gerade in der Kampagne zum tragen kommt. Das fehlende Ray-Tracing ist dennoch ein Wehrmutstropfen und auch die noch auftretenden starken Latenzprobleme trüben dem Gesamteindruck.
Fazit
Call of Duty: Vanguard bietet eine atemberaubende, actionreiche, abwechslungsreiche und charmant erzählte Kampagne, die das klare Highlight des Spiels darstellt. Kriegsgräuel sind ebenso Thema wie trashige Hollywood-Einlagen, die eben einfach Spaß machen. Die Zombies bieten dies indes dieses Mal leider nicht, weil einfach eine Langzeitmotivation fehlt und auch der Umfang zu gering ausfällt. Die Kür des Spiels, der Multiplayer, ist dagegen gewohnt gut, mit 20 Karten und neuen Modi umfangreich und insgesamt auch gut umgesetzt. Gerade Champion Hill ist spannend, während Patrouille bislang das Aushängeschild ist. Und auch die zerstörbare Umgebung macht Spaß, ist aber am Ende nicht der Griff nach den Sternen. Insgesamt ist gerade der Multiplayer gewohnt routiniert, ohne große Überraschungen. Fans und Neueinsteiger können also gewohnt zugreifen, wobei hoffentlich gerade der Zombie-Modus noch seine passenden Updates bekommt.
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