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Videospiel "Fire Emblem: Three Houses" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Fire Emblem: Three Houses" im Test

Videospiel "Fire Emblem: Three Houses" im Test Bildnachweis: © Nintendo

Mit Fire Emblem besitzt Nintendo bereits seit Jahrzehnten eine feste Größe im Bereich der Rundenstrategie (der erste Teil Fire Emblem: Shadow Dragon and the Blade of Light erschien bereits 1990 auf dem NES), die nicht nur eine große Fan-Basis besitzt, sondern auch im Genre schon diverse Hits landen konnte. Nach langer Konsolen-Abstinenz – immerhin erschien der letzte Titel für den großen Bildschirm 2012 mit Fire Emblem: Radiant Dawn – folgt nun die Rückkehr und dies sogleich auf die neue Generation der Switch. Mit vielen Änderungen, jeder Menge neuer Story-Elementen und zudem einer aufgepeppten Rollenspiel-Erzählung im Persona-Stil, sollte dabei Fire Emblem: Three Houses Nintendos neue Konsole im Sturm erobert werden. Und ja, abseits kleinerer Schwächen, ist das Spiel rund die namensgebenden Drei Häuser und der Militärakademie ein prächtiges Strategie-Rollenspiel geworden, welches vor allem Fans glücklich machen wird. Doch auch Neulinge werden sich in der Welt von Fire Emblem schnell zuhause fühlen und sich in der Welt verlieren. Seit dem 26.07.2019 ist das Spiel im Handel erhältlich und wir haben uns einmal für euch in den Schulalltag gestürzt.

Story

Die Schwarzen Adler. Die Blauen Löwen. Die Goldenen Hirsche. Drei Häuser gehören der Militärakademie an, einer Eliteeinrichtung, wo Studenten in Waffenkunst, Magie und Spezialfähigkeiten unterwiesen werden. Dem Spieler fällt die Rolle zu, eines der drei Häuser auszuwählen, die Studenten zu trainieren und in Kämpfen auf schachbrettartigem Terrain ihr Überleben zu sichern. Jedes der drei Häuser wird von vielen verschiedenen Studenten mit ihrer je ganz eigenen Persönlichkeit und diversen Fähigkeiten besucht. Sie können untereinander agieren, dabei ihre Bindung stärken und sich gegenseitig auf dem Schlachtfeld unterstützen.

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Kritik

Das Besondere an Fire Emblem: Three Houses zeigt sich schon zu Beginn: Wo zuvor ebenfalls bereits ausufernde Heldengeschichten im Vordergrund standen, geht nun der neue Serienteil noch weit mehr in die erzählerische Tiefe. Als Lehrer der Militärakademie sind wir nicht nur mysteriöse Heldenfigur, sondern auch Vorbild, Ausbilder und Bindeglied der Drei Häuser in einem, sodass wir natürlich in erster Linie auch Schützlinge unter uns haben. Daraus entwickelt sich in der etwa 40-50 Stündigen Kampagne ein spannendes Netz aus Religion, Standeszugehörigkeit, bewaffneten Konflikten und der Frage von Moral und Macht. Die Geschichte selbst ist dabei an vielen Stellen spannend erzählt und birgt sogar mehrere Überraschungen, die zu begeistern wissen. Während uns so unsere Schüler ans Herz wachsen (auch dank der tollen Vertonung) und wir mit ihnen gemeinsam stärker werden, kämpfen wir uns durch eine heldenhafte Geschichte, die jede Menge Spaß macht. Und dennoch: Am Ende wirkt Three Houses leider etwas überhastet und überspringt sogar eine Logikfragen gänzlich. Was bleibt ist aber dennoch ein Abenteuer, welches viel Liebe und Kampf bietet. Wer indes noch einmal von vorne starten möchte, kann dies dann mit einem der anderen Häuser machen. Zwar bleibt die grundlegende Handlung gleich, doch es verändern sich Helden und vor allem die Perspektive auf die Geschichte.

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Neben der Geschichte, bietet Three Houses aber auch eine an die Persona Spiele angelegte Lebenssimulation, welche in dem Falle eher eine Schulsimulation im Hogwarts Stil ist. Ob dies einen zusagt ist wohl eine Frage des Geschmacks. Wo sich Spieler in dem großen Kloster gerne verlieren und mit den Schülern noch tausende Stunden reden könnten, mit ihnen gemeinsam Kochen, Angeln, Unterricht bestreiten und gar ihre Motivation steigern wollen, dürften andere eher gelangweilt in die sich doch sehr widerholende Queststruktur und Mini-Spiel-Sammlung schauen. Zumindest lässt sich der Unterricht auch automatisch managen, sodass hier einiges an Zeit gespart werden kann. Der Rest dient dann vor allem zum Aufsteigen der Schützlinge. Sind diese durch die Examen gekommen und konnten in ihren eigenen Klassen aufsteigen, werden diese natürlich auch auf dem Schlachtfest effizienter und besser. Zudem gibt es die Möglichkeit sich eher auf sich selbst zu konzentrieren: Mit Entwicklungsseminaren oder optionalen Nebenmissionen ist es am Wochenende in der Freizeit – die natürlich gut geplant werden muss – möglich seine eigene Figur weiterzuentwickeln oder gar Gold und Ressourcen für den Kampf zu gewinnen. Am Ende dient dies vor allem für eines: Für das Überleben auf dem Schlachtfeld. Denn Attribute aus dem Unterricht oder Gruppenarbeiten können bereits früh die Kämpfer spezialisieren, sodass man sich selbst seine eigene beste Strategie überlegen kann. Und dies ist auch notwendig: Den der Tot ist ein ständiger Begleiter in Three Houses.

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Zumindest wenn man dies möchte: Denn zu Beginn des Spiels gibt es die Wahl zwischen Permadeath der Schützlinge oder eben einer Rückkehre. Große Auswirkungen hat dies zwar nicht – weil immer wieder Nachschub an die Schule kommt – aber die ans Herz gewachsenen Charaktere möchte man dennoch behalten. Mit den diversen Talenten, Schwächen und Stärken der Figuren, geht es somit letztlich in den Kern von Fire Emblem: Dem Strategiepart. Dieser ist das wahre Highlight von Three Houses. Dank der neuen Rechenpower sind so nicht nur Ausrüstungsgegenstände direkt sichtbar, sondern auch das Schlachtfest selbst ist dank Schulterperspektive sowie tollen Kulissen hervorragend inszeniert. Der Kampf selbst ist gewohnt fordernd, aber niemals überfordern: Rundenweise bewegt man seine Figuren auf dem Schachbrettartigen Gelände und überlegt sich seine taktischen Möglichkeiten. Das Schere-Stein-Papier-Prinzip funktioniert hierbei prächtig und bringt durch diverse Waffenvorteile (die auch kaputtgehen können), Geländearten (für bessere Beweglichkeit oder Ausweichfaktoren), Bewegungsradius oder Waffenreichweiten ordentlich Möglichkeiten. Jeder kann hier seinen eigenen Stil finden und nimmt natürlich demensprechend seine Kämpfer mit.

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Die Taktischen Möglichkeiten werden zudem auch noch später dank der Bataillone gut erweitert. Dank der Sturmangriffe gibt es so komplexe Möglichkeiten, die zu gefallen wissen. Zudem wird eine Partie immer wieder durch Dialogzeilen oder fiese Bösewichte aufgewertet, während die flüssige Animationen ihr übriges dabei leisten. Gerade die Abwechslung wird auf dem Schlachtfeld großgeschrieben: Fernkämpfer und Nahkämpfer werden durch Reiterei, Flugeinheiten, Magie oder Heilung erweitert, sodass eine gute Planung unabdingbar ist. Monster oder gar gigantische Einheiten haben zudem Flächenschaden und fordern eine andere Strategie wie eine Armee oder gar Einzeleinheiten. Zudem ist der Feind meist klar in der Überzahl, sodass auch Verteidigung und Angriff gut durchdacht sein müssen. Als letztes Element gibt es dann auch noch die Spezialfähigkeit unseres Hauptcharakters, der kurz die Zeit zurückdrehen und so zumindest ein paar fehlerhafte Entscheidungen revidieren kann. Insgesamt machen die Kämpfe am meisten Spaß, auch dank der gut gelungen wie stimmigen Inszenierung und der passenden Geschichte im Hintergrund. Weniger technisch gelungen sind dagegen manche Texturen von Böden und Objekten sowie ein gewisses Ruckeln auf dem 4K Fernseher. Für Unterwegs ist das Spiel unterdessen weniger gedacht: Die vielen Texttafeln fallen viel zu klein aus, sodass ihr euch nur eure Augen dabei kaputt macht. Zudem ist die Menüführung noch klar optimierungsbedürftig, denn dank der vielen Untermenüs verliert man manchmal einfach den Überblick.  

Fazit

Fire Emblem ist im Kern ein fantastisches Rundenstrategiespiel, welches zudem gelungen von seinen vielseitigen wie interessanten Rollenspiel-Elementen im Persona-Feeling aufgewertet wird. Wer Spaß daran hat, sich seine Heldentruppe zu optimieren und in den kniffligen wie fordernden Kämpfen jede Taktik ausprobieren möchte, ist hier ebenso richtig wie Fans von einer spannenden Story, abwechslungsreichen wie interessanten Charakteren und der Möglichkeit sich im Schullalltag als Lehrkraft vollends zu verlieren. Dennoch ist der Rollenspielteil zuweilen stark wiederholend und wenig fordernd. Und auch die Technik ist abseits der hervorragend inszenierten Kämpfe nicht immer vollends gelungen. Es gibt also noch Potenzial nach oben, doch bereits jetzt ist Three Houses ein Hit auf der Switch und einer der besten Ableger der langlebigen Reihe.

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