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Videospiel "Planet Zoo" im Test

OnealRedux

Von OnealRedux in Videospiel "Planet Zoo" im Test

Videospiel "Planet Zoo" im Test Bildnachweis: © Frontier Developments

Wenn es um Parksimulationen geht, dann kommen geneigte Spieler derzeit wohl kaum um Frontier Developments herum. Kein Wunder, hat uns doch das Studio mit Planet Coaster sowie dem Lizenzspiel Jurassic World hervorragende Simulationskost serviert, in der wir in hunderten Stunden unsere ganz persönlichen Freizeitparks entwerfen, betreuen und unterhalten. Erfahrungen gibt es somit genug, sodass die neuste Ankündigung von Planet Zoo bereits im Vorfeld mit Vorfreude erwartet wurde. Doch nicht nur dies: Auch dank grandioser Trailer – die immer wieder grafisch wunderschöne wie atemberaubende Tiere offenbarten – und vieler Versprechungen, war das Projekt eines der meisterwarteten für Simulationsfreunde dieses Jahr. Die Frage blieb jedoch, ob dieses Mal Frontier Developments seinen bislang immer etwas vernachlässigten Management-Aspekt ausbauen kann. Und ja, in Planet Zoo haben wir nicht nur die absolute kreative Freiheit, sondern müssen auch mehr ein Auge auf Mitarbeiter, Besucherströme sowie Finanzen werfen. Letzteres wird aber schnell zur Nebensache, zumindest wenn wir es geschickt angehen.

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Planet Zoo hat allerdings eine starke Lernkurve. Und auch wenn wir im Karrieremodus – der als eine Art Einsteigermission fungiert – in insgesamt 12 verschiedene Herausforderungen mit jeweils drei Aufgaben meistern, wird uns lange nicht alles bis ins kleinste Detail genau erklärt. Der Anfang ist zumindest noch recht leicht. So schauen wir beispielsweise im Goodwin Park nach unseren ersten Tieren und müssen später erste Gebäude platzieren, Hinweistafeln aufstellen und dürfen uns an ersten Vivarien sowie Gehegen versuchen. Gleichsam bekommen wir unglaublich detaillierte wie liebevolle Zoos zu sehen, die uns vor Neid erblassen lassen (besonders wenn wir uns dann an unseren ersten eigenen Zoo versuchen). Was uns zu Beginn gleich in den Sinn kommt, ist zumindest das Wort komplex: Jeder Inhalt ist stets durchdacht, mit vielen Werten und Statistiken hinterlegt und – das ist wahrlich beeindruckend – auch an den realen Tieren orientiert. So achten wir beispielsweise sehr stark auf das Wohlbefinden unserer Tiere. Denn umso glücklicher unsere Tiere sind, desto glücklicher die Besucher und umso mehr Spendengelder fließen schließlich in unsere Kassen.

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Neben dem Karrieremodus erwarten uns indes noch drei weitere Modi im Spiel: Da wären zum einen die Herausforderungen, der Franchisemodus sowie natürlich das beliebte Sandboxspiel. Während wir uns bei den Herausforderungen um schwierige Situationen in unseren Zoos kümmern, ist der Franchisemodus eines der Kernstücke des Spiels, gerade durch seinen stark verwobenen Multispieler Aspekt. So können wir zum Beispiel unsere Tiere mit anderen Spielern über das Internet tauschen, um so die DNA Vielfalt zu steigern und natürlich auch andere Zoos besuchen. Im Sandbox wartet dann die absolute Freiheit: Wir wählen aus verschiedenen Biomen und Kontinenten unsere Spielwiese und dürfen bei unendlich Geld fleißig drauflosbauen. Doch egal wann wir unseren eigenen Zoo starten, einfach wird es nicht. Denn trotz vieler Infos und beispielsweise dem hervorragenden Zoopedia mit all seinen Infos über Tiere, Lebensweisen und Biomen, bleiben viele Fragen offen. Welche Gebäude brauche ich als erstes? Wie viele Pfleger benötige ich für eine gute Abdeckung des Zoos? Welche Tiere sollten zu Beginn angesiedelt werden? Neben diesen Fragen gestaltet sich zudem das Bauen recht fummelig und ist daher manchmal gar frustrierend. Zum Glück gibt es aber eine fleißige Community, die beim Steam Workshop bereits viele hilfreiche Sachen hinterlassen haben.

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Wo Planet Zoo aber vollends begeistern kann, ist bei seiner Tiefe und seiner Optik. Ersteres ist besonders an den Tieren erkennbar. Diese haben nicht nur jeweils eine eigene KI, sondern wir können uns hier auch vollends ausleben. So achten wir sehr detailliert auf das Wohlergehen unserer Schützlinge: Welche Biome benötige ich, braucht es Wärme oder Kälte, welche Pflanzen sind heimisch bei dieser Tierart, bedarf es Rückzugsorte, Klettermöglichkeiten, Spielsachen, wie gestaltet sich das Sozialverhalten der Art und wie reagieren die Tiere überhaupt auf Menschen? Aus all diesen Puzzleteilen basteln wir uns schließlich unsere Gehege zusammen und beobachten dann stundenlang die Tiere bei ihrem putzigen Treiben. Insgesamt 76 Arten (Thomson-Gazelle und Zwergflusspferd nur in der Deluxe Edition) gibt es dabei, wobei diese nicht nur lebensecht animiert und wunderschön anzusehen sind, sondern sie dank DNA und Züchtung auch spielerisch viel Tiefe mitbringen. Und nicht nur dies: Dank der zweiten Währung im Spiel, den Naturschutzpunkten, rückt Frontier Developments sein Spiel auch stark Richtung Nachhaltigkeit und Naturschutz. Wer seltene Tiere aufnehmen möchte, braucht dafür Naturschutzpunkte, die beispielsweise durch Auswilderung – auch dank Zucht – gesammelt werden können. Zu tun gibt es also immer etwas.

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Die Parkverwaltung selbst, rückt angesichts der riesigen kreativen (Bau)-Freiheit und der steten Tierversorgung aber etwas in den Hintergrund. Es reicht zumeist aus genügend Spendenboxen an gut frequentierten Stellen aufzubauen, um nie wieder Geldprobleme zu haben. Das Personal ist zudem sehr gut programmiert und arbeitet fast vollkommen autonom, sodass wir sehr wenig bis gar keine Anpassungen vornehmen müssen. Erst wenn unser Park so groß ist, dass die Laufwege der Versorgung leiden, müssen wir Areale für unsere Pfleger bestimmen. Doch bis dahin ist es ein weiter weg. Und auch Besucher sind meist schnell zufrieden zu stellen: Ein paar Informationstafeln hier, eine Blicksperre auf interne Zoogebäude und ab und an ein kleiner Laden, fertig ist der Besucherstrom. Wer jedoch nicht auf seine Tiere achtet, hat natürlich nicht nur schnell ein Problem bei den Zahlen, sondern bekommt auch Besuch von Protestanten. Ein schöner Hinweis darauf, dass Tierwohl nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Am Ende bleibt Planet Zoo aber eher Tierpark Aufbau als Wirtschaftssimulation. Angesichts der immensen Tiefe und Möglichkeiten sowie dem stetigen Blick auf unsere Tiere, ist dies aber gut zu verschmerzen.

Fazit

Dank seiner fantastischen Grafik, seiner niedlichen wie beeindruckenden Inszenierung, der enormen kreativen Freiheit sowie der unglaublichen Tiefe – gepaart mit einem tollen Nachhaltigkeitsdenken – ist Planet Zoo wohl eines der besten Parkaufbausimulationen aller Zeiten. Da ist es auch gut zu verschmerzen, dass der Wirtschaftsanteil insgesamt sehr klein ausfällt und meist auch gut ignoriert werden kann. Einzig die fummelige Steuerung sowie kleine Wegpatzer trüben etwas den Spielspaß. Dank einer fleißigen Community sowie dem Wunsch doch endlich den perfekten Zoo bauen zu können, werden wir aber immer wieder zu Höchstleistungen angetrieben. Und während unser Zoo langsam wächst, beobachten wir derweil noch ein paar Minuten unseren Taiwanischen Schwarzbär beim Spielen.

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