Story

Ein böser Roboter-Imperator will dimensionsübergreifende Welten erobern – und hat als Nächstes die Dimension von Ratchet und Clank im Visier! Also gilt es nun den Staub vom abgedrehten Waffenarsenal des dynamischen Duos zu pusten und den Dimensionskollaps zu verhindern.

Kritik

Fünf Jahre nach Ratchet & Clank auf der PS4 und dem gleichnamigen Kinofilm gibt es endlich ein Wiedersehen mit dem beliebten Lombax und seinem Roboter-Freund. Im PS5-exklusiven Ratchet & Clank: Rift Apart verschlägt es das gewitzte Duo in ein neues verrücktes Weltraumabenteuer, bei dem die beiden einen Dimensionskollaps verhindern müssen. Entwickler Insomniac Games (Marvel's Spider-Man) verzichtet dabei auf eine Cross-Gen-Umsetzung und konzentriert sich, ähnlich wie bei Returnal oder Demon's Souls geschehen, ganz auf Sonys neue Hardware. Ein echter Next-Gen-Titel also, dessen technische Vorzüge ganz schnell ersichtlich werden.

Um jede der vielen Anspielungen zu verstehen, ist es natürlich vorteilhaft, die Vorgänger zu kennen, um aber der Story zu folgen ist das nicht nötig. Ratchet & Clank: Rift Apart erzählt nämlich eine eigenständige Handlung, die auch für jeden Neuling sehr zugänglich ist. Und sie zeigt sich auch wesentlich gelungener, als man es von vielen Genrekollegen gewohnt ist. Nicht nur steckt in der Handlung reichlich Witz, und nicht nur fallen die Charaktere sehr liebenswürdig aus, auch dramaturgische Elemente finden an den passenden Stellen ihren Platz, sodass das Spiel für alle Altersgruppen interessant bleibt. Ein abgedrehter Animationsfilm zum Selberspielen. 

In Ratchet & Clank: Rift Apart besuchen wir mehrere Planeten, die optisch und spielerisch sehr abwechslungsreich ausfallen. Wer sich nicht gleich auf die jeweiligen Hauptaufgaben stürzt, kann dabei auch drumherum einiges entdecken, denn überall gibt es optionale Nebenaufgaben zu meistern, wovon zwar nicht alle immer ähnlich originell wie der Rest ausfallen, die uns aber mit nützlichen Goodies belohnen und mit zusätzlichem Content erfreuen. Auch stoßen wir auf unserem Abenteuer immer wieder auf Dimensionstore, die uns in andere Ebenen führen, wo besondere Geschicklichkeitspassagen auf uns warten. Hier zeigen sich die Entwickler herrlich kreativ und sorgen für jede Menge Spaß. Und wer die Challenges meistert, wird mit einzelnen Rüstungsteilen belohnt, die nicht nur das Aussehen unserer Charaktere verändern, sondern auch Boni mit sich bringen.

Doch das ist längst nicht alles, was es im Spiel zu erleben gibt. Mal stoßen wir auf absurd gestaltete Bossgegner, die es in witzigen Battles zu vermöbeln gilt, dann wiederum hacken wir uns mit unserem Spinnen-Bot in Terminals und erleben das Eintauchen in die Konsole und den Kampf gegen fiese Viren aus seinen Augen, während es beim Flicken von Dimensionslöchern auch kleinere Puzzles zu bewältigen gilt, um unsere Ebenbilder aus anderen Dimensionen – ganz wie beim Spieleklassiker Lemmings – zum Ziel zu führen. Das Entwicklerteam sorgt mit seinen vielen coolen Einfällen in jedem Fall für großartige Unterhaltung. 

Auf unserer Erkundungstour rennen, klettern und hüpfen wir ganz wie in einem Plattformer durch die bunten Areale, bekommen mit dem skurrilen Gegnerangebot aber auch reichlich Gelegenheit zum Ballern. Dabei sind es vor allem die herrlich schrägen Waffen, die für Begeisterung sorgen. Der Verpixler verwandelt Widersacher beispielsweise in klobige Klötze a la Minecraft, während der Säuresprinkler Gegner zu bewegungsunfähigen Formschnittheckenn werden lässt. Und wer gar nicht groß aktiv werden will, greift zum übel gelaunten Mr. Partypilz, der das Kämpfen für uns übernimmt. Je öfter wir eine Waffe einsetzen, desto stärker wird sie mit der Zeit. Zusätzlich können wir bei einem Händler auch Upgrades kaufen, die nochmals mehr Schlagkraft bewirken. All das sorgt dafür, dass wir in der Spielwelt fleißig Materialien sammeln, um uns all das leisten zu können.

Ratchet & Clank: Rift Apart ist sicherlich nicht das schwerste Game, lässt sich in fünf Schwierigkeitsgraden aber jederzeit individuell anpassen. Für erfahrene Spieler empfiehlt sich also gleich eine der höheren Stufen, während es sich Anfänger auf niedrigen Stufen gemütlich machen können. Zudem sind, wie so oft bei Sony Exclusives üblich, zahlreiche Einstellungen zur Barrierefreiheit vorhanden, um möglichst vielen Spielern einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen. Ansonsten ist die Steuerung sehr präzise und gut umgesetzt und profitiert angenehmerweise von den neuen Funktionen des DualSense-Controllers der PS5, die für eine gesteigerte Immersion sorgen. 

Mit rund 12-15 Stunden bietet das Game innerhalb seines Genres einen ordentlichen Umfang und motiviert zusätzlich mit einem New Game Plus-Modus zum erneuten Durchspielen. Denn nicht nur gibt es hier neue Waffen zu entdecken, auch nehmen wir hier alle unseren ergatterten Schießeisen mit und können sie dann noch weiter aufleveln als zuvor. Klingt vielleicht nicht nach viel, macht aber durchaus Lust, es noch mal zu probieren, zumal das Spiel ohnehin sehr spaßig ausfällt.

Nun aber zur Technik: Ratchet & Clank: Rift Apart sieht mit seinen tollen Animationen und seinem gewaltigen Effektgewitter einfach fantastisch aus, als würde man in einen Pixar-Film eintauchen. Auf der PS5 läuft das Ganze auch superflüssig, sowohl im Grafikmodus mit 30 fps, hoher Auflösung und eingeschaltetem Ray Tracing als auch im Performance Modus mit 60 fps. Beeindruckend sind dabei vor allem die nicht existierenden Ladezeiten, die vorab schon während der Präsentationen für Staunen sorgten. Der Übergang zu anderen Dimensionen, in denen andere Architekturen, Modelle und Texturen zum EInsatz kommen, erfolgt nahtlos und wäre ohne die kraftvolle SSD der Konsole gar nicht möglich, da neue Abschnitte sonst erst langwierig geladen werden müssten. Davon möchte man in Zukunft nur allzu gern mehr sehen!

Fazit

Mit reichlich Witz und Charme, einer großartigen Inszenierung und vielen originellen Ideen ist "Ratchet & Clank: Rift Apart" ein echter Gute-Laune-Macher für Jung und Alt. Und die PS5 kann auf technischer Ebene auch gleich zeigen, was in ihr steckt.