Eine schillernde Persönlichkeit wie der polnische Politiker und Mehrfachagent Leopold Trepper liefert genug biografisches und zeitgeschichtliches Material für eine ganze Reihe Dokumentarfilme. Tomasz Wolski zeigt daran indes keinerlei Interesse. Sein chronologisch und ideologisch gleichermaßen undurchsichtiges Exposé widmet sich ganz der Idolatrie, die der egozentrische Protagonist bereits zu Lebzeiten anregte. Dass die Biografie, die Wolski als Spionage-Schelmenroman inszeniert, reale menschliche Opfer forderte, wird als Kollateralschaden abgetan. In einer rechts-populitischen Gegenwart wird der Karriere-Kollaborateur sicher seine Bewunderer finden - auf der falschen Seite.