OnealRedux' Gedanken zu Stephen King, dessen Schaffen sowie den zahlreichen Verfilmungen:
Stephen King Verfilmungen sind ja praktisch wie eine Pralinenschachtel, man weiß nie so richtig was man bekommt. Und - leider - schmeckt es dann auch nicht besonders gut. Dies liegt aber wahrlich nicht am Meister des Horror selbst, sondern eben an den Lizenzen, die wie Bonbons einfach hin- und hergehen und fleißig für einen immensen Output sorgen (also vielleicht doch irgendwie seine Schuld?). Aber egal, wichtig sind für mich eben die Perlen, und da gibt es bei King ja wirklich einige herausragende Filme, die mich schon lange begleiten und vielleicht auch an vielen Stellen geprägt haben. Zu nennen wären da wohl Misery, Stand by Me - Das Geheimnis eines Sommers, Shining, Carrie - Des Satans jüngste Tochter, Stephen King: Katzenauge, Die Verurteilten, Dolores und noch ein paar mehr. Schon alleine diese Sternstunden des Films, dürften für eine Auszeichnung ausreichen.
P.S.: Ich mag auch manchmal den Schmuddelkram den so King Verfilmungen hervorrufen: Der Feuerteufel find ich bis heute faszinierend, Rhea M - Es begann ohne Warnung ist einfach herrlich bescheuert, Stephen Kings Es hat mir damals Alpträume beschert (ich mag Clowns bis heute nicht) und selbst andere Filme haben oder hatten immer einen gewissen Aspekt, der zumindest etwas auslöste. Und sei es das Grauen wie im Falle von Langoliers - Die andere Dimension, der bestimmt mit besseren Effekten heute richtig gut funktionieren könnte. Ansonsten wollte ich mir immer mal King Bücher zulegen, aber irgendwie halten mich meine anderen Hobbys davon immer ab.
Filmvorstellung:
Story: Elizabeth (Emmanuelle Vaugier) beobachtet den Gangsterboss Dolan (Christian Slater) dabei, wie dieser in der Wüste Menschen tötet. Das ist ihr Todesurteil, denn Dolan will keine Zeugen. Er sprengt Elizabeth vor den Augen ihres Mannes Tom (Wes Bentley) mit einer Autobombe in die Luft ... Da Dolan die örtliche Polizei fest im Griff hat kann Tom nichts gegen den Verbrecher ausrichten. Seine anfänglichen Versuche, Dolan legal bestrafen zu lassen enden damit, dass er von Dolans Männern brutal zusammengeschlagen wird. Mehr und mehr überkommt Tom der Wunsch nach Rache, und er entwickelt einen diabolischen Plan, wie er den Mörder seiner Frau vernichten kann.
Ok, zugegeben ... Stephen Kings Dolans Cadillac ist nicht unbedingt eine der bekanntesten Verfilmung von King. Aber für mich kommen hier gleich mehrere Dinge gut zusammen: Eine schöne schnörkellose Rachegeschichte - und zwar ohne schwarz/weiß - und Christian Slater. Der Film selbst, basiert indes auf einer Kurzgeschichte von King aus dem Jahre 1985. Und trotz seiner schwierigen Produktion (bei der viele namhafte Schauspieler ausgestiegen sind), hat der Film sein gewisses Etwas und offenbart uns ein psychisches Katz- und Mausspiel, welches mit seinen fiebrigen Bildern zu fesseln weiß. Wenn man sich auf diese besondere Erzählweise einlässt und akzeptiert, dass es in dieser Geschichte Moralisch keine Gewinner gibt, darf man 85 Minuten voller Spannung erwarten. Die Dialoge sind durchdacht, witzig und intelligent. Und gerade das Finale ist ein absoluter Psychokrieg.
Ein ständiger Wechsel aus Luxus und Glamour in Las Vegas und dem Tor der Hölle in Los Angeles, sowie der Hölle selbst die sich als offene und weite Wüste präsentiert, bietet dabei viel optische Abwechslung. Dolan sein Cadillac entpuppt sich hierbei nicht nur als normales Auto, sondern als ein weiterer Hauptdarsteller und eine Schlüsselfigur des ganzen Films. Dolan und sein Cadillac sind eben untrennbar. Moralisch gesehen ist Dolans Cadillac unterdessen nichts für zarte Gemüter. Wer hier der Böse oder der Gute ist, scheint nicht immer ganz klar. Genau dies macht aber den Reiz aus und bietet Spannung und einen Psycho-Trip, den man so schnell nicht vergessen wird. Eine kleine Genreperle, die man sich nicht entgehen lassen sollte.