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Quelle: themoviedb.org

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"Morgan‘s Organic Blood & Bone Fertilizer", Dünger für jeden Bedarf: Was im ersten Moment wie ein lockerer Werbespruch klingt, hat eine blutige Tradition. Denn die ungleichen Brüder Reg (Angus Sampson) und Lindsay (Damon Herriman) haben eine Geheimzutat entwickelt, die ihren Dünger um einiges verbessern soll: Menschliche Knochen und Blut. Das da natürlich nicht nur Unfallopfer am Straßenrand reichen, wird Reg schnell klar. Und als Lindsay eines Tages eine Gruppe konzertwütiger Teenager (u. a. Anna McGahan sowie Jamie Kristian) mit einer Wagenpanne aufgabelt und diese mitbringt, klingeln bei ihm bereits die Kassen. Das nicht nur die Teenager etwas dagegen haben, sondern auch Lindsay allmählich an diesem Weg zweifelt, sorgt kurzerhand für einige Probleme…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Blutiger, grausamer wie spannender Horror muss nicht immer bierernst sein: Das wissen wir zwar nicht erst durch Wes Cravens legendärer "Scream"-Trilogie oder dem Zombie-Spaß "Shaun of the Dead", doch gerade 2010 konnte Regisseur Eli Craig mit dem äußerst sympathischen "Tucker & Dale vs Evil" zeigen, dass im Horror-Genre noch lange nicht alles erzählt ist. Da wird dann gerne einmal mit den Erwartungen gespielt, eingefahrene Klischees aufgebrochen oder kurzerhand die komplette "gut gegen böse"-Mentalität hinterfragt. Kurzum: Tucker und Dale sind bereits jetzt Kult. Nun folgt auf dem Fantasy-Filmfest quasi die australische Antwort auf das charmante Duo, welches sich erneut rund um zwei Brüder dreht. Zwar sind Reg und Lindsay Morgen alles andere als freundlich miteinander, dass macht "100 Bloody Acres" aber nicht minder zu einem gelungenen Genre-Beitrag. Denn der Film von Cameron sowie Colin Cairnes, die damit ihr Debüt feiern, erweist sich als schwarzhumoriger wie recht blutiger Horror-Trip durch die weiten des australischen Farmlandes, welcher sich durchaus als sehen lassen kann.

Und wie schon "Tucker & Dale vs Evil", aber auch "Untote wie wir" oder "Juan of the Dead", spielt der Film dabei vor allem mit den Erwartungen der Zuschauer: Denn anders als es auf den ersten Blick erscheinen mag, wartet hinter der gediegenen Fassade des Farmhauses nicht gleich das Massenmörder-Pärchen von nebenan, sondern viel eher recht intelligentes Dialog-Feuerwerk gepaart mit einer Situationskomik, die zu begeistern weiß. Was wie "Texas Chainsaw Massacre" aussieht, wird so schnell ein unerwarteter  Trip durch ein ungewöhnliches Geschäftsmodell, welches die eine oder andere Startschwierigkeit besitzt. Trotz all des zumeist recht makaberen wie trockenen Humors, gelingt es den Regie-Brüdern mit "100 Bloody Acres" allerdings dennoch keinen Kult-Film zu erschaffen. Viel zu sehr wirkt der Anfang wie ein typischer Teenie-Horror, viel zu zäh bleiben einige Dialoge und letztlich erweist sich auch der Horror als zu klassisch. Zwar bleibt alles, und dies bei einem wahrlich geringen Budget, optisch ansehnlich und spannend, ein wenig mehr Action hätte dem Film aber dennoch nicht geschadet. Und auch Gore-Fans werden trotz einiger recht blutiger Szenen enttäuscht in die Szenerie blicken. Zwar fliegen Körperteile und auch ein Schredder kommt zum Einsatz, doch gemessen an seinen Genre-Kollegen, bleibt "100 Bloody Acres" etwas zu sanft.

Dass der Film dennoch im Kern so gut funktioniert, liegt vor allem an den gelungenen Charakteren. Gerade die ungleichen Brüder machen hier viel von der Faszination aus. Während Reg (passend energisch gespielt von Damon Herriman) eher für den bodenständigen Teil zuständig ist, erweist sich sein Bruder Lindsay als bärbeißiger Psychokiller (mit passender Statur von Angus Sampson), der auch vor seinem eigenen Fleisch und Blut nicht zurückweicht. Und so entsteht schließlich ein Duell, welches immer mal wieder die Kulissen wechselt, daher interessant bleibt und auch ein Finale offenbart, welches durchaus überraschend daher kommt (wenn auch dieses an vielen Punkten bereist ersichtlich wird). Bei den drogensüchtigen Teenies erweist sich vor allem Anna McGahan als Glücksgriff. Ihr verführerisches wie doppeldeutiges Spiel entpuppt sich als ein kleines Highlight, welches immer mal wieder zum schmunzeln einlädt. Jamie Kristian dagegen, darf als zugedröhnter Junie so richtig die Fetzen fliegen lassen und sorgt für einige der genialsten Szenen des Filmes. Nur schade, dass die Charaktere an sich etwas Stereotyp bleiben und sich bis zum Finale kaum weiterentwickeln.

Fazit

"100 Bloody Acres" ist intelligent, unerwartet, böse und erweist sich als schwarzhumoriges Horror-Werk mit zwei ungleichen Brüdern, die zu gefallen wissen. Für Kult oder einen Klassiker reicht es aber dennoch nicht. Denn während Längen gerade den Anfang zäh werden lassen und nicht jeder Gag sitzt, ist es vor allem der meist zu sanfte Horror, der das Gesamtbild trübt. Dennoch bleibt der Film der Cairnes-Brüder ein gelungener Genre-Beitrag, der sichtlich Spaß macht. "Morgan‘s Organic Blood & Bone Fertilizer" zum Dank…

Kritik: Thomas Repenning

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