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Der eine hat Erfolg, der andere Zweifel! Der freie Journalist Juan Romero (Elyas M'Barek) stößt auf Ungereimtheiten in einer Titelgeschichte des preisgekrönten Reporters Lars Bogenius (Jonas Nay). Bei seiner Recherche geht Romero buchstäblich an Grenzen, bis er nichts mehr zu verlieren hat… außer seinen Job, seinen Ruf und seine Familie.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Leser wollen es so, unterrichtet Michael Herbig (Ballon) in seiner Adaption des Spiegel-Skandals um die im Spiegel abgedruckten Fake-Reportagen des preisgekrönten Journalisten Claas Relotius das Kinopublikum. Das darf sich mitgemeint fühlen, wenn einer der Akteure der unausgegorenen Mischung aus Kollegenkomödie, Recherche-Krimi und Mediensatire erklärt, was die Leserschaft von einem Magazin wie der für das desavouierten deutsche Blatt einstehenden fiktiven Prestige-Publikation Die Chronik erwarten würde. Und es wird oft erklärt. Sehr oft.

Die Leute sind nach Ansicht des Regisseurs und seines Drehbuchautors Hermann Florin zum einen dumm, weshalb die Inszenierung ihnen alles x-mal erklärt: in überdeutlichen Darstellungen, Hintergrundkommentar, allegorischen Gags und direkter Ansprache. Zum anderen sind sie vermeintlich selbst schuld, wenn aus Qualitätsjournalismus Springer-Schmiererei wird. Denn ihr Verlangen nach sentimentalen Sensationsstorys mit simplem Gut-Böse-Schema und der Wunsch, die eigene vorgefasste Meinung bestätigt zu sehen, ebnete den Boden für Fake News Marke Relotius.

Dessen Leinwand-Alter-Ego heißt Lars Bogenius (Jonas Nay, Persischstunden) und ist der Böse. Juan Moreno, der Bogenius erlogenen Artikel aufdeckte, und darüber die Buchvorlage Tausend Zeilen Lüge verfasste, heißt weiterhin Moreno (Elyas M’Barek, Liebesdings) und ist der Gute, vierfacher Papi und liebevoller Ehemann. Dank seines Einsatzes wird in der Redaktion durchgefegt und statt arrivierten Macker steht dann eine kompetente Frau mit migrantischem Hintergrund in der Chefetage. Letztes ist natürlich erfunden. Aber so wollen es die Leute.

Fazit

Der kaum vier Jahre zurückliegende Spiegel-Skandal ist schlicht zu frisch, um Spannung zu generieren. Doch Michael Herbig ignoriert die sich dadurch eröffnende Chance, zu untersuchen, inwiefern strategischer Lobbyismus, Kumpanei und diskriminatorische Hierarchien dazu beitrugen, dass Faktenüberprüfung und Qualitätskontrolle ausblieben. Mit mahnendem Fingerzeig auf den Massengeschmack bedient die an Dramatik und Witz gleichermaßen arme Journalismus-Komödie die Klischees, die sie aufzudecken vorgibt. Passabel gespielt, aber wenig unterhaltsam wird eine gute Story durch überhebliche Inszenierung verschenkt.

Kritik: Lida Bach

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