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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Zusammenfassung von 3 und raus! hört sich an wie ein schlechter Witz. Ein U-Bahnfahrer überfährt in kurzer zeitlicher Abfolge zwei Menschen – das eine war ein Un-, das zweite Mal ein dummer Zufall. Komme innerhalb eines Monats ein drittes U-Bahn-Opfer hinzu, so die „goldene Regel“, würde der Fahrer – mit attraktiver Abfindung – aus dem Job entlassen. Also macht sich dieser auf die Suche nach einem Freiwilligen, der aus freien Stücken vor seine U-Bahn springt. So makaber der Stoff und so komödienreif der Film klingen mögen, 3 und raus! ist mehr als eine britische Komödie mit brillanten Darstellern – ein herzergreifender Film über Freundschaft und Verantwortung, über Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen.

Kritik

Britische Komödien haben einen gewissen Ruf, nämlich den, dass sie furchtlos ruppig durch brisante Themen fräsen und sich auch gern mal makaber und sadistisch geben. Das zieht sich nicht nur durch Komödien mit höheren Freigaben, sondern lässt sich schon in Familienfilmen finden. „Sterben für Anfänger“ von Frank Oz kommt da in den Sinn, der hierzulande ab 6 Jahren freigegeben ist. „A Deal is a Deal“, oder „3 und raus!“ - beide Titel sind in Deutschland geläufig - macht schon mit seiner Prämisse klar, in welchen Gefilden sich der Film abspielen wird. Der U-Bahn-Fahrer Paul ist zufällig innerhalb weniger Wochen in zwei tödliche Unfälle verwickelt. In beiden Situationen überfährt er einen Passagier mit seinem Zug. Kurzerhand wird er von Kollegen eingeweiht, dass Fahrer nach drei Toten innerhalb eines Monats mit einer saftigen Vergütung entlassen werden. Also macht sich Paul schnell auf die Suche nach einem Freiwilligen, der sich von ihm über den Haufen brettern lässt.

Nun ist diese an den Anfang gestellte Synopsis auch eine Art Test für den Leser und potenziellen Zuschauer. Wie reagiert man auf diesen Inhalt? Kann man sich eines heiteren „schön dunkler Humor“ nicht erwehren, wird man wahrscheinlich auch dem Film eine Chance geben, in der Hoffnung das Lachen mehrmals im Halse stecken zu haben. Wendet man sich in Kenntnis des Filminhaltes aber verunsichert oder gar angewidert ab, wird auch in dem Film nichts passieren, was den Zuschauer von sich überzeugen würde. Dieser Film liefert (mit Einschränkungen) das, was er verspricht. Wunder vollbringt er dabei nicht. Stattdessen gibt er sich - zu großer Enttäuschung - mit einfachsten Szenen, blassesten Figuren und schlussendlich mit einem gelinde gesagt lächerlichen Motiv zufrieden.

Der Erfolg des Films steht und fällt also wie erwähnt damit, ob der Zuschauer sich mit der Ausgangssituation anfreunden kann. Briten sind ja durchaus schmerzbefreit was das angeht, hierzulande ist das durchaus ein wenig anders. Es lässt sich bestimmt auch darüber streiten, ob eine so „fahrlässige“ Behandlung mit ernsten Thematiken denn sein muss. Das ist gar nicht auf eine spießige „darüber lacht man nicht“-Art gemeint. Viel mehr muss man doch von Komödien verlangen, dass sie sich dem Ernst des Lebens und Todes annehmen. Nicht aus den Augen verlieren darf man jedoch dabei die Verantwortung einer Filmkomödie. Es gibt einen schmalen Grat zwischen einem respektvollen aber komischen Umgang mit einer Situation und dem anderen nicht wünschenswerten Fall der respektlosen Belustigung über Opfer und Minderheiten. „3 und raus!“ findet sich dabei in beiden Gefilden wieder. Das funktioniert insofern, dass man dem Film keine bösen Absichten unterstellen kann - sehr wohl aber Unwissenheit über die Ausmaße, die der Film erreicht.

Und das liegt hauptsächlich daran, dass die Autoren Steve Lewis und Tony Owen (beide „The Be All and End All“) und der Regisseur Jonathan Gershfield wenig Interesse an den Themen haben, die sie potenziell behandeln könnten. Das ist dann auch schließlich der Moment, in dem der Film seine Zuschauerschaft verliert, egal, ob man dem Film nun positiv oder negativ gegenüber eingestellt war. Das Desinteresse gegenüber der ernsten Thematik wird am Ende zum Schuss ins eigene Knie, wenn die Geschichte sich vom komischen Element abwendet und lieber einen dramatischen und emotionalen Schlusspunkt finden möchte. Dann wird nämlich deutlich, dass der Film versucht Komik und Tragik zu vereinen, sich aber letzten Endes in einiger Verwirrung nicht entscheiden kann, ob er mehr das eine oder mehr das andere ist; eine 180-Grad-Wendung in der Mitte des Films ist die Folge. Ab da gleicht der Film einer ruckeligen Fahrt über einen Feldweg, mit angezogener Handbremse.

Fazit

Die Komödie „A Deal is a Deal“ (bzw. „3 und raus!“) ist ein halbgarer und wahrscheinlich ungeplanter Mix aus Comedy und Drama geworden. Der Film verliert seinen Faden irgendwann komplett und eiert danach so orientierungslos durch die Gegend, dass weder der Witz noch der tragische Inhalt wirklich zum Tragen kommen. Der Film versucht, mit dem Feuer zu spielen, verbrennt sich aber mehrmals, als wäre es überraschend, dass Flammen heiß sind. Wer sich mit der Synopsis des Films anfreunden kann, den werden hier vereinzelt nette Minuten erwarten. Unterm Strich ist der Film jedoch ziemlich bescheuert und zäh geworden, der irgendwann auch noch bescheuert und relativierend wird.

Kritik: Levin Günther

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