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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Meine Schwester Nasreen, eine Hausfrau mit zwei Kindern, ist mit einem traditionellen und oft unerreichbaren Ehemann verheiratet. Trotz der Beschränkungen für Frauen im Iran beschließt sie, ihren Lebenstraum des Singens zu verwirklichen.

Kritik

When I sing, I smile“, lautet eine Textzeile eines der Songs, mit denen die Protagonistin Leila Aminis dokumentarischen Debüts einmal vor Publikum stehen will. Doch der Weg auf die Bühne ist nicht nur weit für Nasreen, die Anfang Dreißig, in einer lieblosen Ehe gefangen und von zwei kleinen Kindern beansprucht ist. Er ist versperrt. Als Frau darf sie im Iran nicht öffentlich auftreten. Ein Aufnahme-Studio zu finden oder einen Plattenvertrag abzuschließen ist für Musikerinnen eine Herausforderung. 

Davon gibt es schon mehr als genug im Leben der aufstrebenden Künstlerin, die sich in ihrer Existenz - der von ihren Eltern arrangierten Ehe, der Mutterrolle, dem von zwei Schwangerschaften zerstörten Körper - fremd fühlt. “Nasreen, I’m not making the film you imagine.“, sagt die Regisseurin in einer frühen Szene und spricht damit zugleich zum Publikum. Das sieht in Locarno, wo die zutiefst persönliche Chronik Premiere feiert, nicht die ermutigende Aufstiegsgeschichte, als die vergleichbare Filme oft präsentiert werden.

Bevor Nasreen überhaupt ihre Musikkarriere angehen kann, muss sie die relative Freiheit dafür finden. „You’re beginning a different life”, sagt ihre Schwester; doch dieser Neustart ist tatsächlich mehr eine Rückkehr für Nasreen: “I’m still me. But I’m returning to who I used to be”. Ein harter, langwieriger und schmerzhafter Prozess, körperlich, materiell und psychisch. Eine ästhetische OP und der Entschluss zur Scheidung sind nur zwei Schritte davon. Für Gesang bleibt dabei wenig Zeit, auch filmisch.

Fazit

„Solange Mädchen hinter verschlossenen Türen singen und ihre Gesichter nicht zeigen, wird es nie eine weibliche Musikszene geben“, erklärt die unbeirrbare Protagonistin, fest entschlossen, dies zu ändern. Dabei hat Nasreen die Unterstützung ihrer Schwester - Regisseurin Leila Amini, die sie sieben Jahre mit der Kamera begleitete. Familiäre Nähe kombiniert mit handwerklicher Unerfahrenheit erschafft ein visuell raues, formell kantiges Persönlichkeitsporträt von verletzlicher Authentizität. Irans Musikbranche kommt kaum vor. Im Fokus stehen private Kämpfe, die keinerlei Recherche-Rahmen einbettet.

Kritik: Lida Bach

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