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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Goldsucher Hogue wird ausgeraubt in der Wüste zurückgelassen. Kurz vor seinem Tod entdeckt er eine rettende Quelle nahe der Postroute. Hogue baut eine Station auf, lernt die Prostituierten Hildy kennen und wartet darauf, bis seine beiden verräterischen Komplizen wieder auftauchen.

Kritik

Drei Männer auf der Suche nach Gold mit nichts weiter als meilenweiter Wüste unter ihren Füßen. Zwei Verräter und Cable Hogue (Jason Robards), der halb verdurstet zurückgelassen wird und von einer rettenden Postkutsche lediglich die Flasche Schnaps als Hilfe annimmt. Wer mit den Werken von Sam Peckinpah (The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz) vertraut ist, dürfte nach dieser Eröffnungssequenz bereits ein glasklares und ebenso blutiges Bild von gewaltvoller Rache und einer von Leichen gepflasterten Odyssee im Kopf haben. Erstaunlicherweise schlägt Abgerechnet wird zum Schluss jedoch gänzlich andere Töne an. Cable gelingt das Unmögliche, er findet eine Quelle in der Wüste und kann dadurch sein Leben retten. Er beginnt sich eine neue Existenz aufzubauen, erwirbt das kleine Stück Land und wird mit einer Kombination aus ruppiger Direktheit und experimentellem Unternehmergeist schnell zu einem erfolgreichen Mann.

Seine eigentliche Motivation wird dabei immer wieder auf eine harte Probe gestellt. Der deutsche Titel deutet es bereits an, Cable sinnt auf Rache und wartet nur darauf, dass seine beiden verräterischen Kameraden zum Ort des Verbrechens zurückkehren. Vor allem die Prostituierte Hildy (Stella Stevens), mit der er eine leidenschaftliche Beziehung eingeht, bringt das Fundament seiner mörderischen Absicht jedoch ein ums andere Mal zum Schwanken. Immer stärker wird deutlich, dass sich hinter dem bärtigen Antlitz des klassischen Revolverhelden keine opportunistische Tötungsmaschine, sondern ein Mensch mit komplexer Gefühlswelt und nachvollziehbaren Ängsten befindet. Den Griff zur Waffe erleben wir in Abgerechnet wird zum Schluss nur selten. Stattdessen gibt es Gesangsnummern, komödiantische Einschübe und abstruse Dialoge.

Gerade beim Einsatz dieser im Western oftmals ungewohnten Stilmitteln beweist Peckinpah nicht immer ein glückliches Händchen. Während manche Sequenzen den Film herrlich auflockern und aufgrund ihrer unangepassten Andersartigkeit einen erfrischen Eindruck hinterlassen, erzeugen andere Momente wiederum ein gegenteiliges Gefühl. Stellenweise wirken diese Einschübe zu bemüht auf Klamauk getrimmt und dienen lediglich als Füllwerk, um von der übergeordneten Thematik abzulenken. Denn im Kern seines Werkes setzt sich Sam Peckinpah abermals mit den Mechanismen von Gewalt und Rache auseinander, nur betrachtet er beides von einem anderen Standpunkt aus. Er bietet Alternativen an und zeigt, dass Gewalt nicht zwangsweise noch mehr Gewalt nach sich zieht. Dadurch ist Abgerechnet wird zum Schluss auch als eine Art Antithese zu Peckinpahs bekanntesten und besten Werken zu sehen. Einen runden Film hat der amerikanische Regisseur damit nicht abgeliefert, einen beinahe exzentrisch anderen Western dafür schon.

Fazit

Nur selten erinnert „Abgerechnet wird zum Schluss“ an die typischen Werke Peckinpahs. Anstatt einer expliziten Studie über Gewalt, wartet der Spätwestern mit slapstickartigem Humor, entrückten Gesangsnummern und ebenso unerwarteten wie teilweiße unsinnigen Entscheidungen auf. Oftmals zwischen erfrischender Abwechslung und Kopfschütteln schwankend, schlägt das eigensinnige Werk letztlich doch die richtigen Töne an.

Kritik: Dominic Hochholzer

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