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Quelle: themoviedb.org
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  • 95 Min Drama
  • Regie
  • Drehbuch
  • Cast

Inhalt

Hinter der Schulaufnahme eines Jungen verbirgt sich eine Geschichte von Ehrgeiz, Ängsten und dem Preis des Erfolgs. Jedes Elternteil wünscht sich die bestmögliche Zukunft für sein Kind. Für Sun und Li bedeutet das, ihren sechsjährigen Sohn Yu an einer renommierten internationalen Schule unterzubringen.

Kritik

Ehrgeiz, Elternschaft und Erfolgsdruck sind die systemischen Parameter Quentin Hsus systemkritischen Spielfilm-Debüts, das die moralischen Fallstricke Chinas leistungsorientierter Gegenwartsgesellschaft in ein kondensiertes Kammerspiel verflechtet. Das in einer kreiselnden Ehe gefangene Paar Sun (Yang Wang) und Li (Yo Nian Liu) setzt seine vereinten Anstrengungen auf die Annahme ihres sechsjährigen Sohnes Yu (An Nai) an einer renommierten Elite-Schule. Gerüchte über ihren Namen auf einer schulinternen Liste mit Ablehnungen trieben die entschlossenen Eltern immer tiefer in den moralischen Morast.

Bereits das Vorstellungsgespräch des Protagonisten-Paares vor einem Komitee der Entscheidungstragenden der internationalen Schule gleicht beunruhigend einem staatlichen Verhör. Wahrheitsgemäße Antworten sind irrelevant. Der Weg zum edukativen Erfolg führt über wohlüberlegte Lügen, Halbwahrheiten und Absprachen. Erstarrt in stiller Anspannung, markiert die Ausgangskonstellation des Vorstellungsgesprächs, zu der das konzentrische Szenario wiederholt zurückkehrt, einen Schlüsselmoment sowohl im Leben der Eltern als auch ihres Sohnes. Yu bleibt während des Prozedere und seines Nachspiels nahezu unsichtbar; eine gesichtslose Projektionsfläche von Lernzielen und Leistungsansprüchen. 

Das dem Gespräch nachfolgende Treffen in einem Hotelzimmer, wo die Eltern ein schulisches Vorstandsmitglied sowie den abgebrühten Zahlungsagenten Lang zu ihren Gunsten beeinflussen wollen, wirkt wie ein bizarres kriminelles Komplott. Die psychologische Anspannung des minimalistischen Szenarios unterstreicht das Gewicht der Entscheidungen, die im Zug der sich nahezu in Echtzeit entfaltenden Debatte fallen. Gegenseitiges Misstrauen, Manipulation und Machtkämpfe dekonstruieren das Image makelloser Integrität sowohl auf Seiten der Lehranstalt als auch der Eltern; eine reziproke Korruption zu lasten der Folgegeneration. 

Fazit

Aus der räumlichen und situativen Enge des stringenten Szenarios kondensiert Quentin Hsus parabolisches Psychodrama eine nervöse Aura stiller Ressentiments und verkappter Frustration. Im soziologischen Spannungsfeld Aufstiegssehnsucht und Abstiegsangst enthüllt das Ringen um die titelgebende Aufnahme an einer angesehenen Schule Bedeutung, Macht und Korruption des Bildungsapparats. Jener steuert neben den Zukunftschancen des Kindes Status und Selbstwertgefühl der Eltern. Subtile Dissonanzen in Lydia Ainsworths Klangkulisse akzentuieren die schwelenden Konflikte der Charaktere. Dramatische Reduktion und sparsamer Optik schaffen eine strenge Analyse zwanghafter Ambition, Bildungsprestige und systemischer Kontrolle. 

Kritik: Lida Bach

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