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Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Netflix

Inhalt

1910: Kapitän Mikkelsen und der unerfahrene Mechaniker Iversen brechen in die Eiswüsten Grönlands auf, um das Schicksal einer früheren Expedition aufzuklären. Dabei geht es vor allem darum, die dänischen Ansprüche auf das unerforschte Land zu sichern.

Kritik

Nur einmal zum durch bekannten Ausgang der historisch festgeschriebenen Ereignisse, auf denen Peter Flinths (Nobels testamente) Polar-Abenteuer basiert, erlauben sich die Drehbuchautoren Nikolaj Coster-Waldau (Dinner for Two) und Joe Derrick einen kleinen Witz. Der funktioniert nicht nur besser als manch hochdramatische Szene des handwerklich soliden Forscherepos, sondern unterstreicht, was für eine tolle Komödie der Stoff abgegeben hätte. Aber entweder waren die zugrundeliegenden Aufzeichnungen des Polarforschers Ejnar Mikkelsen (Coster-Waldau) zu todernst oder das Ideal männlicher Naturherrschaft zu mächtig. 

So gerät der typische Beitrag zur mainstreamigen Berlinale Special Sektion zur kuriosen und durchaus amüsanten Kombination von Gegensätzen. Der offenkundigste sind die grundverschiedenen Persönlichkeiten des ebenso ehrgeizigen wie starrköpfigen Kapitän Mikkelsen und des pragmatischen jungen Mechanikers Iver P. Iversen (Joe Cole, Gangs of London). Auf einer lebensgefährlichen Expedition, die den Grönlandanspruch der USA abwenden soll, werden die beiden von Mikkelsen Schiffsmannschaft zurückgelassen. Über narrative und physische Umwege entsteht daraus der nächste dramaturgische Kontrast zwischen Schneetour und psychopathischem Kammerspiel.

Coster-Waldaus pathetisches Schauspiel wächst parallel zum Cabin Fever Mikkelsens. Der verantwortet die missliche Lage der Männer, die in klirrender Kälte mit schwindenden Vorräten auf Rettung warten müssen durch eine Reihe aberwitziger Fehleinschätzungen. Zu Letzten tendiert auch der Regisseur. Seine Bemühungen, femininen Charme und ein zeitgemäßes Frauenbild in eine prototypische Überhöhung virilen Durchhaltevermögens zu integrieren, enden ähnlich clownesk wie Iversens unternehmungslustiger Übermut. Aber wer kann jemandem, der für flauschige Huskys sein Leben riskiert, böse sein?

Fazit

Knallharte Kerle in klirrender Kälte, schwarzgefrorene Körperteile, Eisbären, Eisleichen, Eiswasser und früher oder später baumelt einer am reißenden Seil überm Abgrund: Peter Flinths Abenteuerkino auf den Spuren Ejnar Mikkelsens Grönlandexpedition liefert, was der Titel verspricht. Die Schauwerte sind ansehnlich, das Schauspiel überzeugend mit Hang zur Hüttenkoller-Hysterie, die Stunts gelungen. An Charaterzeichnung mangelt es dafür und wenn die wahre Begebenheit schon zu unfreiwilliger Komik verzerrt wird, hätte der Retorten-Unterhaltungsfilm bitte eine Komödie sein sollen.

Kritik: Lida Bach

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