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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Mit 17 Jahren hat Amber das geschlechtsneutrale schwedische Pronomen „hen“ gewählt und eine Beratung bei einer auf Geschlechtsidentitäten spezialisierten Therapeutin begonnen. „Wenn ich mit meinen Freund*innen auf einer einsamen Insel leben würde, auf der es keine Normen gibt, wäre ich vielleicht nicht hier“, sagt Amber. Amber ist Teil einer neuen queeren Generation, die selbstbewusst Freiräume und Möglichkeiten fordert, die die Gesellschaft ihnen nicht bietet.

Kritik

Fatal, wenn Leuten Komplimente zu Kopfe steigen und sie gefühlte Besonderheit einem maximal großen Publikum präsentieren wollen. Wo ginge das besser als auf einem Festival? Ein solches ist zudem ein ideales Sprungbrett für aufstrebende Filmemacher_innen. Leider auch für Leute, die keinerlei künstlerische Ambitionen haben, aber umso größeres Bedürfnis nach Öffentlichkeit. Wie Hannah Reinikainen und Lia Hietala. Mit Hilfe eines fremden Insta-Accounts, Selfies und dem Schlagwort Gender behaupten beide, sie hätten etwas zu sagen.

Spoiler alert: haben sie nicht, nichtmal einen Film oder, wie das Presseprogramm ankündigt, eine Dokumentation. Dafür bräuchte es ein herausgearbeitetes Thema, ein Konzept, Recherche, brauchbare Aufnahmen, die wiederum Kameraführung voraussetzen ... Nichts davon hatten die Macherinnen, die darum den faulen Weg gingen. Sie suchten eine Person, die kein heterosexueller weißer Cis-Mann ist - also für Publikum aus der fernsten Ecke Hintertupfingens außergewöhnlich und fremdartig - mit massenweise Cartoon-Selfies, Handyvideos und Insta-Pics, die sie verramschen können.

Das ist die 17-jährige Titelfigur, die ihren Krach mit Bestie Sebastian und Partner Charlie in unscharfen Amateurclips festhält. Alle sind queer, jung, individuell und genderfluid, aber darum geht es nicht. Es geht um gar nichts, außer die kalkulierte (Selbst)Vorführung einer (Kunst)Persönlichkeit, deren Selbstfaszination noch ihre interessanteste Eigenschaft ist. Doch ironische Brechung ist den Macherinnen offenbar so fremd wie dokumentarisches Handwerk. Ihr technisch, dramaturgisch und ästhetisch abgründiges Potpourri kennt nur Narzissmus und Opportunismus.

Fazit

"Ich hab deinen Instagram-Account gesehen und fand ihn voll cool“, verkündet eine Bekannte der jugendlichen Hauptperson, deren Social Media Output für ein betont edgy Jugendporträt geplündert wurde. Hannah Reinikainen und Lia Hietala ging es wohl ähnlich. Niemand zeigt in dem konfusen Debütwerk Interesse an irgendwem oder -was, aber alle wollen das Gleiche: Aufmerksamkeit. Daraus formt sich ein wirres Sammelsurium digitaler Schnipsel. Und keiner denkt an die Presseleute und das Publikum, die es aussitzen müssen.

Kritik: Lida Bach

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