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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

MitAncestral Visions of the Futurelegt der Filmemacher Lemohang Mosese ein zutiefst persönliches Werk vor. Mittels einer fragmentierten Erzählweise und mythischer Bilder reflektiert er Erfahrungen der Entwurzelung und Zugehörigkeit. Es treten auf: Der Puppenspieler, ein Mann, der Kräuter züchtet, welche die Lebensspanne der Menschen verlängern sollen. Und die Marktverkäuferin, eine Mutter, die die Sprache der Träume am Leben erhält – in einer Stadt, die vergessen hat, wie man diese spricht.

Kritik

Die Worte, mit der Lemohang Jeremiah Mosese (This Is Not a Burial, It's a Resurrection) sein assoziatives Essay beschreibt, sind charakteristisch für die vielschichtige Verknüpfung von Universellem und Persönlichem im Werk des in Berlin lebenden Filmschaffenden und Künstler, gebürtig aus Lesotho. Die experimentelle Doku sei „eine Ode an das Kino, ein ewiges Nicken zu meiner Mutter“. Ist auch das Kino eine kreative Mutter für den Regisseur, etwas, das ihn intellektuell geprägt und genährt hat? 

Andeutungen davon finden sich in der intuitiven Collage, die einmal mehr Erleben und Erinnern des Autors in den Mittelpunkt stellt. Die Abwesenheit seiner leiblichen Mutter kristallisiert sich als nachhaltiger Eindruck in der subjektiven Chronik heraus. Trennung und Distanz, notwendige, zufällige und gewählte, sind Kernelemente, die immer wieder offen angesprochen und indirekt vermittelt werden. Aus dem Off berichtet Mosese von seinen Jugendjahren, während farbintensive, körnige Szenen Orte und Landschaften Lesothos sowie dessen Menschen zeigen. 

Welche individuelle Bedeutung die abgebildeten Personen und Stätten für ihn haben, ob sie überhaupt an konkrete Erlebnisse gebunden sind oder symbolische Bedeutungen haben, bleibt meist unklar. Anekdoten, Gedichte und Betrachtungen über die Geschichte seines Heimatlandes überschneiden sich und verschmelzen, ohne sich je zu einem Ganzen zu verdichten. Eine leuchtend rote Stoffbahn zieht sich durch die Szenerie als plastischer roter Faden, der dem autoreflexiven Rapport jedoch fehlt. Markante Aussagen wirken weniger wie intime Bekenntnisse als einstudierter Wortvortrag. 

Fazit

5.5

Gegenüber seinem vergleichbar essayistisch angelegten Werk "This is Not a Burial, It’s a Resurrection" fehlt Lemohang Jeremiah Moseses fragmentierter Memoire das stabile Grundgerüst einer klaren Ausrichtung und Abgrenzung. Die introspektive Mischung aus filmischer Installation und Konzept-Kino, die auf der Berlinale Premiere feiert, bewegt sich fließend zwischen Anthologie, Autobiografie und Abstraktion. Wie so oft bei solchen Sammlungen variiert die Relevanz und Resonanz der Narrative. Untermalt von sonoren Soundscapes bleiben sie losgelöst von den ungleich prägnanteren Bildern.

Kritik: Lida Bach

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