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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

US-amerikanisches Drama von Jonathan Kaplan. Sarah (Jodie Foster) ist eine Frau aus dem Arbeitermilieu, die eines Nachts in einer Bar von einer Gruppe Männer vergewaltigt wird, während die anderen Gäste diese anfeuern. Sie geht vor Gericht aber ihre Anwältin (Kelly McGillis) ist nicht wirklich auf ihrer Seite und legt die Tatsache, dass Sarah betrunken war gegen sie aus...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bereits im zarten Alter von sechs Jahren stand Jodie Foster schon vor der Kamera und wurde mit gerade mal 14 durch die Rolle einer jugendlichen Prostituierten in Martin Scorsese’s Meisterwerk Taxi Driver zum aufstrebenden Teeniestar, meist jedoch in Filmen für ein reiferes Publikum. Auch ihr persönlicher Werdegang unterschied sich deutlich von dem frühreifer Kinderstars, denn anstatt blitzschnell aufzusteigen um danach zu einem Häufchen Asche zu verglühen entwickelte sie sich stets behutsam und überlegt weiter. Mit dem auf einer wahren Begebenheit beruhenden Justizdrama Angeklagt kam sie endgültig in der erwachsenen A-Liga an, der Golden Globe und der Oscar als beste Hauptdarstellerin waren der verdiente Lohn. Ihrer bestechenden Leistung ist es auch zu verdanken, dass der Film des einstigen 70er-Exploitation-Regisseurs und unlängst in den TV-Untiefen verschwundenen Jonathan Kaplan (Fatale Begierde) heute noch immer wieder Erwähnung findet, obwohl er auch von der Thematik eine grundsätzlich Relevanz besitzt. Dafür jedoch einen besseren Rahmen verdient hätte, um wirklich bedeutend zu sein.

Dem Film liegt ein abscheuliches, wahres Verbrechen zu Grunde: Die damals 21jährige Cheryl Ann Araujo wurde am 6. März 1983 von sechs Männern in einer Bar vergewaltigt. Die anderen Gäste griffen nicht etwa schützend ein, sondern feuerten die Täter sogar an. Diese Grundlage nutzt man auch für Angeklagt, allerdings sind die Figuren und der Verlauf des Plots rein fiktiver Natur. Das ist in Anbetracht der Tatsachen auch völlig in Ordnung, nur leider bedient man sich nach einem recht verheißungsvollen Beginn zu schnell den Mechanismen austauschbarer Drehbuch-Bausteine. Die zugegeben effektiv, aber genauso plakativ Emotions-Tetris spielen. Das passt schon, hat aber keine größere Substanz. Zwar wird durchaus das sowohl demütigende – aber nun mal unvermeidliche – Prozedere eine Vergewaltigungsanzeige aufgezeigt wie auch Kritik am entwürdigenden wie Gerechtigkeits-fremden und um faule Kompromissen bemühte Justizsystem (der USA im Speziellen) angeprangert, all dies dient aber rein dem pauschalen Budenzauber.

Oberflächlich wird hier viel angeklagt, schlussendlich aber sich eigentlich auch nur zu Nutze gemacht. Glasklare Gut-gegen-Böse Schwarz-Weiß-Malerei erläutert, hinterfragt oder analysiert nicht etwa einen schockierenden Fall, sondern wirft ihn manipulativ in die Manege. Da werden an den richtigen Stellen die exakt richtigen Knöpfe gedrückt und – das muss man ihm zugestehen – es erfüllt absolut den angepeilten Zweck für den Moment. Natürlich massiv getragen von den hervorragenden Darstellerinnen (Kelly McGillis soll dabei nicht unerwähnt bleiben) und dem am Ende doch geiernden Triggern an das Ungerechtigkeitsempfinden des Publikums. Da werden starke Geschütze aufgefahren und sicherlich soll und muss das auch schockieren, denn im Grunde ist das alles richtig. Die Art und Weise ist dann leider arg plump und in gewisser Weise sogar unsensibel, da man sich hier ab einem gewissen Punkt nicht mehr in einem ernstzunehmenden Justizdrama befindet. Eher in einer clever aufgezogenen Showveranstaltung, die trotz guter Vorsätze und einem starken (weiblichen) Personal über keinerlei echter Nachhaltigkeit verfügt. Ein ähnlich ambivalentes Kabinettstückchen wie die spätere Grisham-Verfilmung Die Jury (1996), wenn auch deutlich weniger fragwürdig.

Fazit

Gut gemeint, mittelmäßig und zweckdienlich inszeniert. Jodie Foster glänzt und theoretisch werden sehr viele wichtige Themen angeschnitten, übrig bleibt davon nur wenig Erhellendes. Gute Justizdramen gibt es viele, die einen mit einem nachdenklichen Gefühl über grundsätzliche Dinge zurücklassen. „Angeklagt“ hinterlässt einem mit dem Abspann und dem kurzlebigen Gefühl, das die Gerechtigkeit gesiegt hat – obwohl selbst das ja gar nicht stimmt.

Kritik: Jacko Kunze

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