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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Lado, ein georgischer Schmuggler, transportiert Antiquitäten nach St. Petersburg, wo er in einer Antiquitätenwerkstatt Medea, eine Einwanderin, trifft. Vadim, ein einsamer älterer Mann, schließt sich Medea an. Ihr Leben kreuzt sich zwischen Schmuggel, Überleben und Verbindungen.

Kritik

Die besondere Bedeutung erschließt sich allzu oft erst im Nachhinein; dann wenn es meist schon zu spät ist. Für die altmodischen Möbelstücke, die in Rusudan Glurjidzes parabolischem Personenstück schließlich auf dem Sperrmüll landen. Für die vergilbten Fotos, die der alte Vadim Vadimich (Sergey Dreiden, Petrov's Flu) erbittert zerreißt. Für den kauzigen Ex-Spion selbst, dessen Sarg kurz darauf ein mechanisierter Brennofen verschluckt, als habe der Tote darin nie existiert. Und für den zweiten Kinofilm der georgisch Regisseurin und Drehbuchautorin. 

Deren dramatisches Debüt House of Others, dass vor sieben Jahren für Georgien ins Oscar-Rennen ging, platzierte seine Charaktere bereits in den Schatten eines nur indirekt wahrnehmbaren Krieges. Dessen seismische Schwingungen erschüttern nun auch die emblematischen Existenzen des Trios, dessen sich überschneidende Wege in einem winterkalten St. Petersburg eine Art dramaturgisches Dreieck formen. Im Zentrum dieses narrativen Nexus liegt das Nichts. Jenes gesellschaftliche und geschichtliche Vakuum, verursacht ein Vergessen und Verdrängen, persönlich, politisch und populistisch motiviert. 

Russische Propaganda erklingt zu Beginn und Ende des Geschehens gleich eines restriktiven Rahmens um die Perspektiven der Figuren. Das sind neben Vadim der georgische Lagerarbeiter Lado (Vladimir Daushvili) und seine Freundin Medea (Salome Demuria), deren Einzugsweg ein Kamera-Schwenk auf eine Box andeutet. Solch scheinbaren Scherze haben einen bitteren Beigeschmack. Die Pakete, die im Handlungshintergrund beständig geliefert und gelagert werden, stehen in anklagender Analogie zu den georgischen Mitmenschen, die gepackt und weggeschickt werden wie aussortierte Ware.

Fazit

Die allegorischen Aussagen der unaufgeregten Ereignisse erschließen sich vollends erst gen Ende Rusudan Glurjidzes melancholischen Mementos. Dessen Titel umfasst nicht nur die antiquarischen Objekte in den stimmungsvollen Kulissen, sondern Kulturgüter, die mit der alten Generation verschwinden. Parallel dazu steht das ideologische Ausradieren von Existentem und Existenzen durch ein diktatorisches Staatssystem. Die Grenzen von Mobiliar, Memorabilia und Menschen verwischen in allein von der Empathie des patenten Ensembles erwärmten Szenen frostigen Zwielichts, das nur einmal Hoffnungsschimmer durchdringen.

Kritik: Lida Bach

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