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Quelle: themoviedb.org

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Manche mögen keine Tomaten auf ihrem Doppelwhopper oder Wurstbrötchen, und in Zeiten von EHEC-Epidemien könnte man Obst und Gemüse glatt als Feind betrachten. Welche Ausmaße eine Abneigung gegen sie aber annehmen können, wurde parodistisch in dem Trashstreifen Angriff der Killertomaten thematisiert. Der Auftakt zeigte überraschenderweise, dass nicht nur gute Filme äußerst langlebig sein können, sondern es im Jahre 1978 noch möglich war, durch einen zweifelhaften Ruf zu späten Ehren zu kommen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Irgendwo im amerikanischen Hinterland, entwickeln sich Tomaten zu intelligenten Wesen, attackieren und fressen dort die Menschen. In kürzester Zeit haben die Tomaten das ganze Land in Angst und Schrecken versetzt. Während die C.I.A. der Ausbreitung des tödlichen Gemüses Einhalt gebieten will, versucht eine PR-Agentur, die Menschheit von dessen Harmlosigkeit zu überzeugen. Doch auch der amerikanische Präsident sorgt sich um sein Volk (sowie seine Wiederwahl) und holt letztendlich zum finalen Schlag gegen die roten Feinde aus…

Wer alleine den Titel des Films liest, weiß genau, was ihn mit diesem Film erwarten dürfte. Schon diese drei Wörter verraten, mit welchen Hirngespinsten sich Regisseur/Drehbuchautor/Produzent John de Bello auseinandergesetzt hatte, als er tatsächlich auf die Idee kam, diesen Schund auf Zelluloid zu (ver)bannen. Da mochte sich der lokale Gemüsehändler um die Ecke gefreut haben, als de Bello mit einer Großbestellung die Hauptfiguren des Machwerks eingekauft hatte. Diese werden auch mit fortlaufender Dauer immer größer und haben nicht einmal so viel Persönlichkeit wie der Wasserball mit Füßen, den John Carpenter für sein Regiedebüt Dark Star verwendet hatte. Dieses Rohgemüse brabbelt bedrohlich irgendwelchen Blödsinn vor sich hin und schien sich auch nicht davor zu scheuen, als Vorreiter für Humbug-Horrorfilme wie Rhea M zu fungieren. Dabei veralbert Angriff der Killertomaten vor allem gerne SciFi-Klassiker und Horrorfilme. Das Ergebnis ist einerseits schon höchst selbstironisch, wartet aber mit derartig schlechten Ideen auf, dass einem das Lachen schon fast peinlich sein dürfte.

Das fängt schon damit an, dass die Geschichte schlechte Katastrophen- und Horrorplots noch übler aufzieht, als man es gewohnt war. Die Versatzstücke werden des Öfteren mal aus dem Zusammenhang gerissen, und so landet ein Top-Agent mit Fallschirm auf dem Boden, um anschließend eine Arie vom Stapel zu lassen. Klar – dies geschieht mit voller Absicht, aber selbst so manchem Trashfilm-Fan dürfte solcher Super-Nonsense bitter aufstoßen. Dabei schwankt die Qualität des Humors irgendwo zwischen Haha, selten so gelacht und ungläubigem Kopfschütteln – kein Wunder, dass dem Film das Prädikat Worst movie ever zugeschrieben wird.

Warum aber kam es dazu, dass der Film drei Fortsetzungen und eine Cartoon-Serie nach sich zog?

Angriff der Killertomaten ist nicht darauf ausgelegt, ein ernsthafter Film sein zu wollen. John de Bello macht keinen Hehl daraus, dass er einfach mal einen Film drehen und sich über die ziemlich kultigen bzw. trashigen SciFi-Klassiker lustig machen wollte. Dass er dabei keine Respektsbekundungen inszenieren wollte und seine matschigen Gemüsestars quasi als hirnloses Feindesbild darstellt, ist ebenso konsequent eingehalten worden, wie die gewagte Entscheidung, die (unterirdisch schlechten) Laiendarsteller entweder nur unglaublich doofe Dialoge sprechen zu lassen oder eben ängstlich durch die Szenen zu huschen. De Bellos Talent war eben seine Talentfreiheit, aber blieb er sich selbst so treu wie in heutigen Zeiten alte Omis, die regelmäßig bei Dieter Bohlen ihr schreckliches Geleier vortragen dürfen.

Fazit

Auch in einer Welt, in der schlechtes Filmmaterial ihre Fans findet, ist der "Angriff der Killertomaten" ein gefährlicher auf das Wohl des Zuschauers. Wer sich auf Nonsense-Humor wie bei Monty Python sichtlich wohlfühlte oder andere Genrevertreter wie "Die Nackte Kanone" als den Gipfel des Humors ansieht, wird mit diesem Schund noch sein wahres Wunder erleben. Als Trashfan dürfte hier spätestens die Grenze des Machbaren nochmal gesteigert werden, so dass man den Film dann anschauen sollte, wenn man keine, wirklich KEINE Alternative mehr hat oder Trashfilm-Sammler ist (quasi als Aushängeschild).

Kritik: Sascha Wuttke

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