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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Der junge Jackson McGregor (Calum Booth) ist wahrlich ein Versager – Von seiner Frau (für eine andere Frau) verlassen, kehrt er ohne Geld sowie Hoffnung zurück in seinen Heimatort Lobster Cove in Schottland, nur um dort wieder mit seiner traurigen Vergangenheit konfrontiert zu werden. Immer noch ist der Ort so spaßig wie ein Friedhof und auch die Menschen die dort wohnen, verstehen oftmals wenig vom geselligen Treiben. Einzig sein bester Freund Steve (Richard Currie) versucht Jackson etwas aufzubauen. Als allerdings der raffgierige Immobilienhai Russell Wallace (Steve Worsley) versucht sich den Ort unter den Nagel zu reißen, müssen die beiden vermeintlichen Kiffer aktiv werden. Zum Glück finden sie eine geheimnisvolle Kiste im Meer voller Kräuter. Als Tee aufgekocht, scheint sich der Verkauf mehr als auszuzahlen, sodass die finanziellen Probleme bald der Vergangenheit angehören. Doch bereits kurz darauf mehren sich merkwürdige Ereignisse. Denn was die beiden nicht wussten: Die Kräuter sind geheime Nazi-Substanzen, die für Supersoldaten gedacht waren. Stattdessen lassen sie allerdings superaggressive Monster entstehen, die kurzerhand alles jagen, was ihnen vor die Finger kommt. Der Schlammassel hat begonnen…

Kritik

Nazis, Kräuter, eine Menge Blut sowie ausufernde alberne Einstellung – All dies klingt perfekt für einen trashigen Fernsehabend, der weder inhaltsvoll noch intelligent sein muss. Und ja, "Attack Of The Nazi Herbals" (bereits der Titel ist eine Nummer für sich) macht durchaus keinen Hehl daraus, was es eigentlich erzählen möchte. Denn die durchaus sympathisch wie liebevoll inszenierte Indie-Horror-Komödie aus Schottland, ist eben genau das, als das es scheint: Eine trashige wie billige Produktion, die unter normalen Umständen eigentlich gar nicht den DVD/BD Markt erreicht hätte. Da die Studios heute aber vermehrt auf Nischenfilme setzen, kommen wir als Zuschauer dennoch in den Genuss der tödlichen Nazi-Kräuter, was zumindest für einigen Spaß sorgt. Dennoch darf durchaus kein "Bad Taste 2" erwartet werden. Denn so viel Mühe sich auch Regisseur David Ryan Keith gibt (mit freundlicher Unterstützung von Freunden, Familie sowie Heimatort), der Funke will nicht ganz überspringen. Was folgt ist eine recht amüsante wie technisch sehr versierte abgedrehte Komödie, die an vielen Stellen eine Menge Unterhaltung bietet, oftmals aber auch einfach furchtbar belanglos wirkt und somit wirklich nur für eingefleischte Fans ist. Eines muss man Regisseur David Ryan Keith und seinem engagierten Team jedoch lassen: Alle waren mit vollen Eifer dabei und haben ihr bestes versucht, gerade auf technischer Ebene einiges auf die Beine zu stellen. Eine Menge Statisten, eine gute Kameraarbeit (und dies trotz nur einer einzigen Canon 5D), viele Kulissen sowie abwechslungsreiche Settings, ergeben ein Gesamtbild, welches so manch eine Trash-Produktion mit mehr Budget alt aussehen lässt. Allerdings entstehen daraus auch schnell Schwächen. Denn während gerade das blutige Finale, das leider sehr lange auf sich warten lässt und daher etwas überzogen wirkt, sehr professionell (für die Verhältnisse) erscheint, bleibt der Rest weit hinter dem Durchschnitt zurück. Die Darsteller, die allesamt deutlich Spaß an ihren Rollen hatten und eifrig mit ihren Gesichtern wilde Grimassen schneiden, ergeben ein Gesamtbild, welches oftmals sehr albern wirkt, aber keine Tiefe erschafft. Ohne Timing, etwas humoristisches Geschick sowie ein wenig Talent, wird schnell der Mimik-Wettbewerb zu einer Geduldsprobe. Gleiches gilt für die Dialoge, die recht banale Story sowie die darstellerischen Leistungen. Vor allem Calum Booth als Jackson McGregor hat so viel schauspielerisches Talent wie ein Grashalm und zieht so niemanden auf seine Seite. Somit mag die Inszenierung oftmals sympathisch erscheinen, zur gleichen Zeit jedoch auch furchtbar langweilig. Überhaupt setzt "Attack Of The Nazi Herbals" häufig auf Geduld. Zwar wird bereits am Anfang bitter sowie hervorragend zynisch die Waffe der Nazis eingeführt, danach dauert es allerdings geschlagene wie alberne 80 Minuten, bis diese überhaupt in Erscheinung treten dürfen. Ein wenig Splatter sowie unzählige Tote später, ist dann auch schon wieder Schluss. Somit wirkt das ambitionierte Finale etwas überhastet, obgleich viele der Figuren hier ihre besten Auftritte hinlegen. Letztlich sitzt Regisseur David Ryan Keith, dem man seine Vorbilder im Film deutlich ansieht (George A. Romero, Dario Argento), so ein wenig zwischen den Stühlen: Auf der einen Seite erweist sich "Attack Of The Nazi Herbals" als herrlich laienhaft sowie überzogen, auf der anderen Seite als teils sehr professionell, dafür aber nicht interessant genug für Genre-Kenner. Was bleibt ist ein sympathisches Projekt eines Filmenthusiasten, das gerade von gleichgesinnten unbedingt mal gesehen werden sollte.

Fazit

"Attack of the Nazi Herbals" ist ein trashiges, liebevolles zugleich aber teils auch belangloses sowie semiprofessionelles Filmprojekt eines Filmliebhabers, der sich einmal ausprobieren wollte. Technisch ist der Film daher, gemessen an den Möglichkeiten, eine Wucht. Für Kenner des Genres liefern die Nazi-Kräuter dafür aber zu wenig. Einzig Filmenthusiasten und Filmemacher sollten einen Blick riskieren, um sich so die eine oder andere Inspirationsquelle zu holen.

Kritik: Thomas Repenning

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