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Quelle: themoviedb.org

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„Verdammt! Was habe ich nur alles angestellt?“, muss sich die junge Ava fragen, als sie frisch exorziert wieder zu Bewusstsein kommt. Ihre Wohnung liegt in Trümmern, ihre Familie ist kotzwütend und ihrer Mutter fehlt neuerdings ein Auge. Da niemand mehr Lust hat, mit Ava zu sprechen, beginnt sie ihren eigenen, ziemlich schockierenden Spuren zu folgen ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Exorzismusfilme bemühen sich in der Regel darum, vor allem die dämonische Besessenheit und die Austreibung zu zeigen. Klar, ist das der springende Punkt und das, was ein Publikum am Offensichtlichsten sehen will. Allerdings spart man damit auch eine ganz zentrale Figur immer aus: Die von der Besessenheit eigentlich betroffene Person! So gesehen ist, was den Angehörigen und dem Mobiliar passiert, ja eher Kollateralschaden. Was ist eigentlich mit der Person, die besessen wurde?  Genau dieser Frage geht "Ava's Possessions" nach, als sich die Titelheldin nach 28 Tagen unter dämonischem Einfluss in ihrem zerstörten Leben zurecht finden muss.

Tollerweise verzichtet der Film dabei auch direkt auf die nächste Offensichtlichkeit bei der Behandlung dieses Themas. Üblicherweise käme es zu schon tausend Mal wiederholten Szenen, bei denen die Protagonistin ihre Unschuld beteuert und ihr fischäugige Gesprächspartner Videobeweise zeigen oder schlicht nicht glauben. In "Ava's" Fall wird jedoch ein anderer Pfad gewählt, indem dämonische Besessenheit einfach von Anfang an als bewiesenes und anerkanntes Phänomen gehandelt wird. Dementsprechend wird sie auch zu einem "normalen" gesellschaftlichen Problem. Mal wie eine Drogensucht, mal wie eine psychische Krankheit und an anderer Stelle wie Vergewaltigung, wird auf verschiedene Arten beleuchtet, mit welchen abstrusen Reaktionen man konfrontiert wird, wenn man von dieser Art Problem betroffen ist. So "versteht" ihr soziales Umfeld, dass es nicht ihre Schuld war, aber etwas mit ihr zu tun haben, will trotzdem keiner mehr. Ebenso besteht die erste Reaktion ihrer Mutter darin, eine persönliche Schuld und Verantwortung bei Ava zu finden.

In Rückverfolgung ihrer Schritte und um eine Gefängnisstrafe zu vermeiden, muss sich Ava auch einer Selbsthilfegruppe für Ex-Besessene anschließen. In und um diese finden auch die witzigsten Szenen des Films statt. Da gibt Geplauder aus dem wievielten Kreis der Hölle denn nun der eigene "ungebetene spirituelle Gast" kommt ("Wir benutzen das D-Wort nicht!"), eine Menge abstruser Geschichten, was die ehemaligen Besessenen angestellt haben und sogar ganz verschiedene Aspekte auf das Problem. Avas Selbsthilfefreundin Hazel will sich beispielsweise gar nicht endgültig von ihrem Dämon befreien, weil sie das Adrenalin mag und sogar ein bisschen verknallt ist in ihn. Interessanterweise nimmt sich der Film ganz schön dabei zurück das endgültig zu beurteilen.  Am ehesten scheint die Botschaft in dieser Hinsicht noch zu sein, dass man seine Dämonen weder ganz verbannen, noch sich von ihnen übernehmen lassen, sonder diese für sich arbeiten lassen soll.

Im späteren Verlauf wird aus der Rückverfolgung der Schritte dann noch eine Art Detektiv- bzw. Krimigeschichte: Die Armbanduhr eines gewissen Conrad wirft nicht nur Fragen über dessen Verbleib, sondern auch über die Ursache von Avas Besessenheit auf. Ungefähr da ist dann aber auch der Punkt gekommen wo sich der Film ein bisschen übernimmt. Denn nach der Grundhandlung, Erklärung der Idee und dem Aspekt "Ich, meine Dämonen und die Gesellschaft" noch eine weitere Ebene aufzumachen, dafür reicht die Zeit einfach nicht. Dementsprechend hat man das Gefühl, dass hier nicht richtig zu Ende erzählt, sondern einfach abgebrochen wird. Da hätte der Film entweder von vorneherein etwas kürzer treten oder, besser noch, ungefähr 15 Minuten länger gehen sollen.

Zu der Optik des Films sollte übrigens auch noch dringend etwas gesagt werden: Wie man im Trailer schon sehen kann, ist der Film zu relativ großen Anteilen in grelle Farben und Neonbeleuchtung getaucht, was aber erstaunlicherweise gar nicht mal besonders aufdringlich daherkommt und hervorragend für den Film funktioniert. Ein eigener Look, der dann auch noch gut durchgezogen wird, wertet den Film dann auch nochmal auf und lässt die erwähnte Schlappe bei der Storyführung weniger schlimm erscheinen.

Wer sich ein bisschen besser auskennt im Bereich der nicht ganz so hochrangigen Stars, kann sich bei dem Film übrigens auch schön austoben. Neben William Sadler ("Shawshank Redemption", "Iron Man 3") und Dan Fogler ("Hannibal", "Fanboys") lassen sich beispielsweise auch Carol Kane (Penguins Mutter in "Gotham") sowie diverse Cast-Member von "Orange is the new Black" ausmachen.

Fazit

Avas's Posession verbindet einen neuen Ansatz mit einigen interessanten Ideen und einem tollen Look zu einer Mischung aus "Der Exorzist" und "The Hangover". Eine Menge niederrangige Starpower macht zudem nicht nur den Cast solide, sondern lässt einen auch ein bisschen rätseln, woher man die Schauspieler kennt. Trotzdem hat man am Ende das Gefühl, dass mindestens noch eine viertel Stunde Film fehlen würde, um die Story richtig abzurunden.

Kritik: Sören Jonsson

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