{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Banel und Adama lieben sich innig. Doch ihre Bindung wird auf die Probe gestellt, als ihr abgelegenes Heimatdorf in Senegal von einer Dürre heimgesucht wird.  Die strengen Traditionen ihres Umfelds sind so unbarmherzig wie die Hitze. 

Kritik

Die Namen der Haupt- und Schlüsselfiguren Ramata-Toulaye Sys (Sibel) mythischen Debütfilms sind zugleich das Mantra der imposanten Inszenierung. Darin werden die Eigennamen der jungen Gelehrten Banel (Khady Mane) und des zum Stammesführer auserwählten Adama (Mamadou Diallo) zu einem beständig gesprochenen und geschriebenen Mantra, dessen Bedeutung sich schließlich auflöst. Dieser vielschichtige Verlust - von Sprache, sozialer Identität, Sinnhaftigkeit und schließlich dem Selbst - manifestiert sich als ein Kernmotiv dieses wohl außergewöhnlichsten Wettbewerbsfilms in Cannes. 

Dessen atemberaubende Ausdruckskraft auf liegt mehr in Amine Berradas kontrollierten Kamerabildern als in einer zugleich faszinierenden und frustrierend verschlüsselten Story. Deren Mittelpunkt ist das Titelpaar, dessen Liebe ihre traditionalistische Dorfgemeinschaft im ländlichen Senegal zunehmend missbilligt. Für Banel ist es hingegen Schicksal, dass die ihr aufgedrängte Ehe mit Stammesführer Yero durch seinen Tod endete und sie seinen Bruder Adama heiraten konnte. Das Happy End ist nur eine Erinnerung in einer bedrohlichen Gegenwart.

Darin wird die über das Dorf hereinbrechende Dürre zum Synonym für die kollektive Ablehnung einer Partnerschaft, die nicht dem vorgeschriebenen Muster von Glück und Gemeinwohl entspricht. Beide Partner rebellieren gegen Rollenzwänge. Adama will nicht Stammesführer werden, Banel verweigert die den Dorffrauen zugewiesenen Aufgaben. Dazu gehört ein Kind als Adamas Erbe. Der Fokus auf ein repressives Regelwerk dient der Gemeinde als Scheuklappen gegen die Klimakatastrophe, deren apokalyptisches Ausmaß bedrückend real ist. 

Fazit

Gefangen zwischen patriarchalischen Zwängen und Aberglaube sowie den tödlichen Auswirkungen des Klimawandels sehen die Protagonisten von Ramata-Toulaye Sys herausfordernder Parabel ihr Liebe zueinander auf eine schier unbezwingbare Probe gestellt. Momente idyllischer Märchenhaftigkeit und brutaler Verzweiflung schaffen in der zwischen Mystik und Realismus oszillierenden Geschichte eindrucksvolle emotionale Kontraste. Wenn sich auch nicht jede Nuance der epischen Erzählung erschließt, vermitteln das konzentrierte Schauspiel und bestechende Bildkompositionen ein menschliches Drama von seltener Intensität. 

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×