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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Barney Panofsky (Paul Giamatti) ist ein Miesepeter wie er im Buche steht. Er trinkt zu viel, raucht, pöbelt gerne und ist auch sonst ein eher unangenehmer Zeitgenosse. Allerdings ist er mit seiner Produktionsfirma Totally Unnecessary (zu Deutsch „völlig unnötig“) recht erfolgreich und leitet eine der bekanntesten kanadischen Seifenopern. Eines Tages veröffentlich jedoch der Detective O’Hearne (Mark Addy) ein Buch, der Barney eines längst vergangenen Mordes beschuldigt. Eine Leiche wurde nie gefunden, doch für O’Hearne steht der schuldige fest. Gerade dieses Ereignis nimmt Barney zum Anlass, um über sein vergangenes Leben zu sinnieren. Um es Revue passieren zu lassen und über seine vielen Fehler nachzudenken. Seine Reise beginnt dabei im Rom der siebziger Jahre, als er und seine besten Freunde noch über das Sein philosophierten sowie voller Tatendrang ihre Träume verwirklichen wollten…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Basierend auf dem gleichnamigen Roman des 2001 verstorbenen Schriftstellers Mordecai Richler, erzählt Barney’s Version eine wunderschöne wie melancholische Tragikomödie, die neben vielen Rückblenden auf ein wahrlich interessantes Leben, auch grandiose schauspielerische Leistungen sowie eine fantastische Story offenbaren. Hierbei gelingt es Regisseur Richard J. Lewis, der hauptsächlich TV-Serien wie CSI inszenierte, den klassischen Konventionen des Indie-Genres gekonnt auszuweichen und so eine frische Herangehensweise an die Thematik zu bieten. Mit einer recht unaufgeregten Erzählweise, wird so das Leben von Barney Panofsky präsentiert, welches nicht nur knapp 40 Jahre umfasst, sondern auch an Problemen oder dramatischen Höhepunkten reichlich aufregend erscheint. Scheidung, Streit, Hochzeit, Alkoholexzesse, ein offensichtlicher Mord, viel Geschrei und auch ein wenig Glück, ergeben so einen Film, der stets gelungen zwischen Drama und Komödie hin und her wechselt. Der eigentliche Grund indes, welcher nicht nur das Ereignis startet sondern auch, wie im Titel erwähnt, der Hauptfokus des ganzen Filmes ist, wird dabei gekonnt lange außen vor gelassen und zeigt schlussendlich nur eines der vielen Highlights.  Denn während Barneys Leben schon in den 70er Jahren startet, ist bei dem Mord (der noch die eine oder andere Überraschung bietet) keinesfalls Schluss. Die so gezeigt Handlung ist tief, intelligent und wahrhaft gelungen erzählt. Dass Drehbuchautor Michael Konyves eigentlich für Trashwerke wie Fire & Ice oder Wenn der Mond auf die Erde stürzt bekannt ist, merkt man den 134 Minuten zum Glück zu keiner Zeit an.

Doch trotz wunderbaren Anti-Helden, einer tiefgreifenden philosophischen Geschichte sowie einer hervorragend gelungenen Inszenierung (welche einen fließenden Übergang zwischen Zukunft und Vergangenheit gewährt), schafft es Barney’s Version nicht ganz den Kurs bis zum Schluss zu halten. Denn während zum Anfang ein wahrlich herzhafter wie zynischer Humor präsentiert wird, ändert sich das Bild zum Finale hin schnell. Überhaupt lässt sich die Geschichte anfangs viel Zeit (was den Figuren zu Gute kommt) nimmt jedoch Richtung Ende zu drastisch Fahrt auf und lässt den Zuschauer einen richtigen Bruch in der Stimmung erfahren. Zwar wird dieses ebenfalls grandios von Regisseur Richard J. Lewis in Szene gesetzt, besonders durch Kamera wie Musik, dennoch bleiben hier Längen sowie eine deutlich zu ausgedehnte Geschichte nicht verborgen.

Exzellent sind dagegen die darstellerischen Leistungen. Allen voran Paul Giamatti kann durch die vielen Facetten seines Charakters sein umfangreiches Potenzial entfalten. Mal romantisch, aufgebracht, ernüchternd, betrunken, zynisch, glücklich oder einfach nur griesgrämig, all dies schafft Giamatti in einer wahren Meisterleistung. Der so offenbarte vollkommen unsympathische Charakter, wächst einen schnell ans Herz. Doch auch im Bereich der Nebendarsteller kann Barney’s Version punkten. So spielt Dustin Hoffman den etwas peinlichen aber stets aufrechten Vater von Barney, der seinen Part passend zu seinen Darbietungen aus Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich anlehnt. Immer einen flotten Spruch auf Lager, kann so Hoffman viel vom Humor für sich verbuchen. In Sachen Ehefrauen, und dieses sind immer drei, kann besonders Rosamund Pike durch ihr charmantes Schauspiel überzeugen. Interessant sind indes die kurzen Cameos von bekannten kanadischen Regisseuren wie Atom Egoyan, Ted Kotcheff oder David Cronenberg, die ihrer Arbeit als Regisseuren in Barneys herausragend spannender Seifenoper nachgehen.

Fazit

Trotz einer fast schon klassischen Erzählweise, kann "Barney's Version" mit einer intelligenten wie tiefen Geschichte trumpfen, die gekonnt zwischen Drama und Komödie wechselt. Die so präsentierte eigentliche Krimihandlung ist humorvoll, tragisch, zynisch sowie wunderschön zugleich. Hinzukommt ein hervorragender Score sowie ein Paul Giamatti in Hochform. Für Fans von anspruchsvoller Unterhaltung ebenso geeignet wie für Fans humorvollen Kinos.

Kritik: Thomas Repenning

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