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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Duane und Belial wurden als siamesische Zwillinge im Kindesalter getrennt. Den Schock nie überwunden, machen sich die Brüder in New York auf die Suche nach den Ärzten, die dafür verantwortlich waren...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit dem Namen Frank Henenlotter dürften Filmfreunde abseits von B-Movie-Horror vermutlich wenig anfangen können, innerhalb dieses Kreises genießt der Mann jedoch einen ausgezeichneten Ruf. Tatsächlich in erster Linie begründet durch seinen Debütfilm Basket Case – Der unheimliche Zwilling. Mit einer semi-professionellen Crew direkt in den damals noch äußerst schäbigen Gassen New Yorks für ein besseres Taschengeld (35.000 $ laut offiziellen Angaben) auf grobkörnigem 16MM-Band runtergedreht, gelang ihm  - auch zur Überraschung seines Schöpfers – eine relativ beachtliche Kinoauswertung, womit er jedoch gnadenlos scheiterte. VHS sei Dank avancierte der definitiv mit Wiedererkennungswert gesegnete Creature-Unfug ab 1984 jedoch zum Kultfilm.

Ein waschechter Video-Nasty der wilden 80er, bei dem solche Streifen aufgrund des Videotheken-Booms (und der kinderleichten Erstellung von Raubkopien in den eigenen vier Wänden) sich exponentiell verbreiteten. In der Folge wurde Henenlotter allerdings nicht zum neuen Superstar des Genres. Er blieb sich und seinen Wurzeln treu, wohl auch in der selbstreflektierten Umsicht, dass er kein Mann für kostspieliges Studiokino, noch für raffgierige Fließbandgülle war und ist. Bis heute bestreitet er seinen Lebensunterhalt nur nebensächlich mit dem Filmemachen, ist als Werbefachmann und Filmkritiker aktiv. Was nicht seine Leidenschaft für die Materie schmälert: Er weiß nur sehr wohl, wo seine Stärken liegen. Bei Basket Case – Der unheimliche Zwilling müssen sich diese zunächst auch erst duldsam erschließen.

Handwerklich ist das alles sehr zweckdienlich aus der Not geboren. Sieht kein Deut besser als seine Kostenstelle aus und der Cast kommt unübersehbar aus der Abteilung Once in a Lifetime. Üblicher No-Budget-Horror-Trash für keine Handvoll Dollar, aber hinter seiner kruden Schale blitzt immer mal wieder ein ranziger Charme-Bonus durch. Henenlotter’s Baby ist immer dann wirklich interessant, wenn er sich ernsthaft etwas traut. Damit sind nicht explizite Splatter- und Kunstblut-Schweinerein gemeint, dafür ging wahrscheinlich ohnehin ein Großteil der mageren Portokasse drauf und erscheint wie der einzige Hingucker dieses Billigheimers. Nein, richtig interessant wird es ab der zweiten Filmhälfte, in der hinter dem schäbigen Auftreten eine skurrile Famliengroteske zum Vorschein kommt. 

In diesen sonderbaren Momenten ist Henenlotter beinah bei Hitchcock’s Psycho – nur eben mit einem wütenden, amputierten, siamesischen Tumor-Troll im Weidenkörbchen, dessen Dominanz auf sein „kleines Brüderchen“ nur noch übertroffen von der Eifersucht auf ihn wird. Mit fortlaufender Zeit entwickelt sich ein sicherlich nicht sonderlich professioneller und oftmals bald albern, dennoch nie lieblos auftretender Trashfilm zur bald hintergründigen Freak-Parabel. Die zwischen den Zeilen durchaus eine Message mit sich bringt, aber sein Publikum natürlich besonders damals durch seine garstig-abartige Zirkusnummer generiert hat. Pure Passion kann manchmal (gerade so) auch ausreichen.

Fazit

Wegen seinem Subtext hat sicher niemand „Basket Case – Der unheimliche Zwilling“ seiner Zeit gefeiert, wegen der damaligen Schauwerte und seinem radikalen Auftreten heute wohl auch nur eine kleine Randgruppe von nostalgischen Geeks. Die Mischung macht ihn in seinem Wesen aus. Früher eine brachiale und irgendwie verstörende Freakshow, heute zwischen ulkig, albern und subversiv-hintergründig, betrachtet man gerade die letzten 30 Minuten. Da gewinnt ein bis dahin nur über sein schrulliges Monster-Design und seine Hingabe bei der insgesamt eher ranzigen Inszenierung (allein der Stop-Motion-Wutanfall im Motel-Zimmer ist ein Fest) urplötzlich echte Qualität. Am Ende ist das immer noch kein richtig guter Film, auch mit einem Herz für so was – aber es ist ein irgendwo trotzdem noch wichtiger Beitrag, auf eine ganz spezielle Weise. An der Stelle sei zwingend Henenlotter’s „Elmer“ empfohlen, der die Mischung aus subtiler Satire und absurdem Monster-Horror auch ohne die ganz großen Splatter-Einlagen deutlich besser zelebrierte. 

Kritik: Jacko Kunze

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