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Inhalt

Bei einem besonders schweren Fall von Computerkriminalität arbeiten Amerikaner und Chinesen zusammen, um den Hackern auf die Spur zu kommen. Dabei greift das FBI auf die Hilfe eines ehemaligen Hackers zurück, dessen Code dazu verwendet wurde, die Börse zu knacken.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Regisseur Michael Mann hat „Heat“ und „Collateral“ gemacht! Diesen Satz muss man sich immer wieder vor Augen halten, wenn man „Blackhat“ sieht. Von alleine würde man nämlich nie auf die Idee kommen. Okay, man kann zwar alle drei grob in die Kategorie Actionthriller einordnen, aber qualitativ gibt es da himmelweite Unterschiede. Während „Heat“ zurecht als Klassiker des Actionfilms zählt, an den man sich noch nach 20 Jahren erinnert, möchte man „Blackhat“ einfach so schnell wie möglich vergessen. Er macht nämlich nicht den Eindruck von einem erfahrenen Veteranen des Filmgeschäfts inszeniert worden zu sein, sondern von einem blutigen Anfänger.

Nach so einem negativen Einstieg würde ich normalerweise erstmal wieder etwas runter fahren, die eine oder andere positive Sache an dem Film bemerken und auf eine Gruppe von Menschen verweisen, denen der Film gefallen könnte. Hier geht das leider nicht. Ganz im Gegenteil: Es gibt so viele barbarisch schlechte Sachen an dem Film, dass ich nicht mal weiß, wo ich anfangen soll. Der Plot ist von Anfang an nichts ganz Neues (der Ansatz erinnert ein bisschen an „The Rock“) und wird von da aus immer unsinniger, bis man sich nur noch im Kinosessel windet. Da gibt es unsinnige Ortswechsel, die die angeblichen Computerexperten mit einer simplen Google-Suche hätten vermeiden können, absolut grauenhafte Dialoge, zusammenhangslose Ungereimtheiten, das volle Programm... Ab einem gewissen Zeitpunkt wusste man scheinbar nicht mehr, was man mit den schlecht eingeführten Nebencharakteren machen soll. Viola Davies Figur* quetscht noch schnell ein bis zwei Bemerkungen ein, dass ihr Mann bei 9/11 gestorben sei. Damit ist sie top-motiviert und sympathisch für ein US-amerikanisches Publikum. Zwei Minuten später werden alle Nebencharaktere relativ unspektakulär über den Haufen geballert.

Um den Bösewicht wird richtig lange eine Geheimnis gemacht, nur um ihn letztlich ganz unspektakulär als Fettsack in Hawaii-Hemd zu präsentieren, der weder ein richtiges Motiv noch Charisma hat und nicht einmal den Anstand besitzt, bedrohlich zu wirken.

Die ganze Handlungsführung ist so „Malen nach Zahlen“, dass die Hauptcharaktere zwischendrin sogar auf eine Fetch-Quest geschickt werden (RPG-Spielern wird der Begriff etwas sagen, andere können ihn im Urban Dictionary nachsehen). Die macht für sich genommen auch überhaupt keinen Sinn, aber wenn ich jetzt anfange die dummen Entscheidungen und Logikfehler des Films aufzudröseln, werde ich hier nie fertig.

Persönliche Anmerkung: Ich halte im Kino grundsätzlich einfach meine dumme Fresse, damit ich mich nicht selbst oder andere vom Film ablenke, aber bei dem Film ist mir gelegentlich doch ganz unwillkürlich ein „Oh, Nein“ oder ein gequältes Stöhnen rausgerutscht.

Da bliebe natürlich noch die Frage: Was ist mit Action? Das ist immerhin für so einen Film nicht ganz unbedeutend. Es gibt tatsächlich eine recht gute Schießerei, die mittig im Film angesiedelt ist und bei der man ein wenig die Handschrift Michael Manns erkennt (Dem Hyperlink sollte man am Besten folgen, wenn man eine gute Anlage hat, die die satten Schussgeräusche artgerecht wiedergeben kann). Es gibt noch ein einige andere Actionszenen, die aber weder lang noch besonders spektakulär sind und in der viel zu langen Laufzeit von 133 Minuten auch einen verschwindend geringen Anteil darstellen.

Die Schauspielerei ist indes weder besonders schlecht noch wirklich bemerkenswert, was bei dem Skript auch kein Wunder ist. Ein kleiner Lichtblick dabei ist Wei Tang, die sich redlich Mühe gibt, aus ihrer horrend unausgebauten Figur möglichst viel raus zu holen.

Ihre Figur wird als toughe und intelligente Netzwerkexpertin eingeführt, während sie im weiteren Verlauf aber nur dazu da ist, um Dinge erklärt zu bekommen, zu weinen und natürlich damit Protagonist Mustermann* (Chris Hemsworth) was zum Knattern hat.

Sogar auf einer technischen Ebene wird man von einer Menge Müll belästigt. Eine große Anzahl „shaky-cam“-Szenen, die sich nicht in den Rest des Films einfügen wollen, Schnitte und Kamerafahrten, die aussehen als wären sie aus dem Lehrbuch übernommen, aber schlampig ausgeführt worden und damit es wirklich penetrant schlecht wird, spielt man dann noch unnötig an der Schärfe herum. Zwischendrin gibt es sogar einige Szenen, die diesen unguten „das wurde fürs Fernsehen produziert, läuft jetzt aber auf einem HD-Bildschirm“-Look haben. Diese ganze Stümperei macht einen auf Dauer echt sauer, weil man immer noch sieht, das gar nicht mal so wenig Geld in dem Streifen steckt.

Wenn man die Laufzeit von 133 Minuten in eine Runde „Scotland Yard“ investiert hat man ein spannenderes Erlebnis mit einer besseren Story... und ich mag dieses Brettspiel nicht einmal.

*: Ich kann mich nicht wirklich an den Namen der Figur erinnern, andererseits ist sie auch so unbedeutend und nichtssagend, dass ich mich weigere den Namen nochmal nachzusehen.

Fazit

Der Film ist zumindest in einer Hinsicht faszinierend: Da sind eine Menge vielversprechende Leute daran beteiligt. Regisseur, Produzent und Schauspieler sind alle okay bis sehr vielversprechend. Wie kommt dann dabei trotzdem so ein inkohärenter Dreck dabei raus? Es heisst in Hollywood mache man immer einen Film fürs Geld, einen für die Kritiker, einen als Gefallen und dann einen für sich selbst. Ich kann mir vorstellen, dass für dieses Projekt einfach eine Menge Gefallen zusammen gekommen sind.

Die hier gegebene Wertung kommt vor allem dadurch zustande, dass der Film auf einer ganz grundsätzlichen Ebene nicht schlecht produziert ist.

Kritik: Sören Jonsson

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