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Souli

Kritik von Souli

Gesehen: März, 2015

Schaltkreise, Einheiten und Signale wirbeln hysterisch umher, überschlagen sich, brechen durch verschiedenste Schichten, fetzen über Ebenen, scheuchen sich gegenseitig durch ein elektronisches Labyrinth, suchen nach dem entscheidenden Hohlraum, der die codierte Katastrophe aus dem virtuellen Raum in die Wirklichkeit transferiert: Michael Manns furioser „Blackhat“ bringt die globale Bedrohung unseres Seins auf den Punkt – Den Cyberterrorismus. Ein ungreifbarer Feind entlädt sich, lässt Ziffern und Faktoren rotieren, um jeden Gewehrschuss mit der kurzen Betätigung der Enter-Taste in den Schatten zu stellen: Das Böse wird zum Schatten, der unsere Welt in verwischte Fragmente zergliedert. Man kann „Blackhat“ viel vorwerfen, das Drehbuch ist gesäumt mit so mancher Entbehrlichkeit, mit narrativem Ballast und dramaturgischen Sackgassen, doch so emphatisch-konzentriert, so stilsicher und eindringlich, wie Michael Mann das Immaterielle gegen das Physische ausspielt (und andersherum), ist man doch irgendwo gezwungen, diesem unterkühlten Hacker-Thrill achtungsvoll auf die Schulter zu klopfen. Stuart Dryburghs famose Kamera fungiert als dokumentarisches Instrument, sie reißt mit, entlang der schalen Neonröhren in den Pfützen im Asphalts, den spiegelnden Außenfassaden der Großstadt, den durchlöchterten Frachtcontainern und dem Showdown, ohne Keyboard, dafür mit analog geballter Faust. Immer noch ein Großer, dieser Michael Mann.

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