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Quelle: themoviedb.org

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Luton, 1987: Einst zog die Familie eines Pakistanis nach England. An die Traditionen der muslimischen Religion gewöhnt, versucht er sich durch die Lieder, die er hört, der englischen Kultur anzupassen. Ganz besonders durch die Musik von Bruce Springsteen findet er eine Möglichkeit, sich auszudrücken.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Musik entdecken bedeutet, die eigenen Träume zu spüren. Seit jeher sind Filme über die Magie der melodischen Beschallung ein bewährtes Element zahlreicher Feel-Good Filme: In Cameron Crowes legendären Coming of Age-Film Almost Famous entdeckt ein Teenager als Begleiter einer Rock-Band das Leben und die Liebe und in John Carneys musikalischer Tragikomödie Sing Street verhilft der Zauber eigener Songs einem verarmten Schuljungen zum Ausbruch aus seinem Elternhaus. Egal wie oberflächlich die Lieder auch sind, wir kitschig und überzeichnet die Texte auch daherkommen und wie weit hergeholt die Botschaften auch sein mögen, Mainstream -Musik (egal ob Rock, Pop oder sonstige) stellt immer eine Projektionsfläche für alle Träume und Gefühle dar, auf der sich jeder irgendwann wiederfindet. 

Auf der Grundlage zahlreicher Vorgänger erzählt Gurinder Chadha (Kick It Like Beckham) nun die wahre Geschichte des jungen Javed (Viveik Kalra), der, eingeengt von seiner pakistanischen, streng traditionellen Erziehung, in der Kleinstadt Luton im England der 80er Jahre, die Musik von Bruce Springsteen für sich entdeckt. Zum ersten Mal fühl sich Javed, als würde ihn jemand verstehen und ihm jemand aus der Seele sprechen. Trotz der Fittiche seines Elternhauses und des ökonomisch katastrophalen Thatcher-Regimes, unter der seine Familie leidet, findet er endlich Mut und beschließt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. 

So weit, so vertraut. Blinded by the Light beweist innerhalb der bekannten Prämisse mehrfach Liebe und Verständnis für seine Figuren. Das musikalische Erwachen des Protagonisten wird spürbar und die Songs von Springsteen, die der Film nicht müde wird anzustimmen, sorgen für Laune und appellieren an nostalgische Gefühle. Als zum ersten Mal „Dancing in the Dark“ von The Boss Springsteen erklingt ist plötzlich alles anders: Javed springt sofort auf, rennt aus dem Haus und blickt einem tobenden Sturm entgegen, welcher zur Repräsentation des Gewitters in ihm wird. Plötzlich ist jede Zeile eine Verlängerung von ihm selbst. Irgendwann stolzieren, rennen und wüten Javed und seine Freunde zum Klang der Springsteen-Musik durch die Straßen und fühlen sich zum ersten Mal unendlich. 

Jenes Gefühl überträgt sich leider nur bedingt auf den Zuschauer. Die Omnipräsenz der Lieder, welche fast schon obsessiv anmutet (der reale Javed hat Springsteen sage und schreibe über 150mal im Konzert gesehen) entlädt sich in den bereits angesprochenen musikalischen Passagen, welche den Film leider nie von seinem Plot-Korsett befreien. Statt aufzuspringen und mitjubeln zu wollen laden die Szenen eher zu amüsanter Belächlung ein. Nie ist Regisseurin Chada mutig genug, ihren Film ganz der Leidenschaft und der musikalischen Ekstase zu überlassen. Stattdessen flirten die Szenen mit der Ästhetik eines hemmungslosen Musicals und klingen dann doch relativ konservativ aus. Der inszenatorische Einfall, die Lyrics der Songs auch visuell auf der Leinwand abbilden zu lassen, hilft dabei nicht wirklich und wirkt eher peinlich bemüht. 

Darüber hinaus fügt Chada der bekannten Prämisse nichts wirklich hinzu. Der Prozess der Selbsterkenntnis bei Javed erledigt sich nach der Springsteen-Erweckung relativ von selbst. Ein paar Streitgespräche mit dem (natürlich) zu strengen Vater und am Ende herrscht schließlich Akzeptanz und Zusammenhalt. Generell ist der Film unentschlossen gegenüber dem traditionellen Elternhaus: Zum einen zeichnet er die Familie als stereotyp-konservative Gestalten voller Ablehnung gegenüber der Moderne, zum anderen aber begegnet er ihr am Ende mit zu viel Verständnis die sich, in Anbetracht wie Javed von seinem Vater teilweise unterjocht wurde, unverdient anfühlt. Auch andere Elemente wie Javeds Schulfreund Roops (Aaron Phagura), der ihm Springsteen überhaupt erst näherbringt, dienen rein der Funktionalität und auch eine, eigentlich zutiefst bedeutsame, Reise in die USA verkommt zur Randnotiz.

Fazit

Für einen Film über den Ausbruch aus dem Konservatismus ist „Blinded by the Light“ leider ein ziemlich konservativer Film. Bekannte Muster sowohl der Coming of Age-Schiene, als auch des Musik-Filmes werden relativ unspektakulär abgehandelt, sodass das Endprodukt zwar sympathisch und charmant daherkommt, aber nichts eigenes zu bieten vermag.

Kritik: Jakob Jurisch

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