5.0

MB-Kritik

Bubba the Redneck Werewolf 2014

Comedy, Horror

5.0

Fred Lass
Malone Thomas

Inhalt

Der liebenswerte Loser Bubba möchte das Herz der scharfen Bobbie-Jo erobern. Diese macht sich aber wie der Rest von Cracker-County nur lustig über ihn. Dann aber kommt der Teufel höchstpersönlich in das kleine Städtchen. Bubba verkauft ihm seine Seele um der härteste Kerl im Ort zu werden. Am nächsten Morgen stellt er fest, dass er dafür dauerhaft in einen haarigen Werwolf verwandelt wurde. Um seine Stadt zu retten und der Held zu werden, der er immer sein wollte, nimmt Bubba den Kampf mit fiesen Hobos, brutalen Bikern und Zombie-Horden auf, bis er schließlich wieder dem Fürst der Finsternis gegenüber steht. Aber dazwischen ist noch Zeit für ein paar Bier und Chickenwings.

Kritik

Das Subgenre des Trashfilmes hat besonders nach der Jahrtausendwende einen Wandel durchgemacht. Während Filme dieser Art früher vor allem von ihrer rauen, unperfekten Ästhetik und dem unbeabsichtigten Scheitern lebten, sind es heute vermehrt Filme, die bewusst gegen die Wand fahren. Das bringt oftmals das Problem mit sich, dass der unkontrollierte Humor eines authentisch gescheiterten Filmes einen ganz eigenen Charme mit sich bringt, der nicht rekonstruierbar ist. Und dennoch können auch bewusst konstruierte Trash-Filme unterhaltsam sein, wenn sie sich diesem Unterschied bewusst werden und ihren Humor in eine ganz bestimmte Richtung leiten. So wird in Im tiefen Tal der Superbabes die Oberflächlichkeit der Porno-Industrie persifliert, in Love Bite widmet man sich der gesellschaftlich erzwungenen sexuellen Frühreife Jugendlicher und in Bubba the Redneck Werewolf soll der amerikanische Konservatismus auf die Schippe genommen werden. 

Und tatsächlich ist der Film diesbezüglich clever konstruiert, da er für einige "Redneck"-Klischees intelligente Allegorien findet. So bekommt Bubba seine Herzensdame nur dadurch, dass er wortwörtlich zum Tier wird, was für ein maskulinistisches Geschlechterbild steht, die zu beschützende Bar steht für das Heimatland, auf das man doch ach so stolz ist, und die restlichen Gäste scheinen nicht zum reflektierten Denken in der Lage und vollkommen zufrieden zu sein. Hier herrscht kein kritisches Potential sondern das Bedürfnis nach Sicherheit und Hierarchie, was letztlich auch daran deutlich wird, dass sich Bubba gar nicht an der Oberflächlichkeit seiner Freundin stört. Ihm geht es nur darum, in der Hierarchie aufzurücken und sie erobern zu können. Auch religiöse Motive finden ihren Platz, so darf der Teufel als absoluter Gegner natürlich nicht fehlen.

Dieses bewusste und deutliche Konzipieren eines Trash-Filmes sieht man leider recht selten, weswegen das an dieser Stelle auch gelobt werden muss. Dennoch hat Bubba the Redneck Werewolf einige deutliche Schwächen ästhetischer wie humoristischer Natur. Ästhetisch fühlt sich das Gezeigte zu glatt an und wirkt damit nicht wirklich charmant, sondern billig. Und die Gags persiflieren zwar die Rednecks gekonnt, gehen jedoch nie einen Schritt weiter, wodurch auch sie handzahm wirken. Die Lächerlichkeit der Rednecks - wobei dieser Begriff mit Vorsicht zu genießen ist -  herauszustellen ist keine große Kunst. So richtig interessant möchte der Film demnach auch nicht werden, dafür hätte er sich aus der Bar hinaus bewegen müssen oder die wohl behütete politische Mitte der Gesellschaft in die Bar holen müssen. 

Fazit

"Bubba the Redneck Werewolf" erfindet  das Rad nicht neu, ist auch nicht sonderlich innovativ, dafür ist er inhaltlich wie ästhetisch viel zu brav. Allerdings ist er durchaus clever absurd konstruiert, wodurch er insgesamt recht unterhaltsam ausfällt. 

Autor: Maximilian Knade
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