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Die USA im Jahr 1929, es ist die Zeit der Prohibition. Bugsy Malone ist ein ehemaliger Boxer italienisch-irischer Abstammung. Eines Tages wird er von Fat Sam angeheuert, der ein großer Bandenführer ist, sich aber von Dandy Dans Bande bedroht fühlt …

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Alan Parker war ein äußerst vielseitiger Regisseur, der sich nie auf ein spezielles Genre festlegen wollte. Dabei zeichnete er sich für einige weithin sehr bekannte und oft zu recht hochgelobte Werke, wie das auf wahre Begebenheiten beruhende Drama 12 Uhr nachts – Midnight Express, den okkultistischen Thriller Angel Heart oder das Rassismus-Drama Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses verantwortlich. Parker mochte es ebenso auch musikalisch, weshalb in seiner Vita genauso Filme wie Fame – Der Weg zum Ruhm, Evita und The Commitments zu finden sind. Bereits in seinem Langfilmdebüt Bugsy Malone war diese Begeisterung für Musik zu erkennen, denn der Film enthält einige Gesangseinlagen. Das ist jedoch nicht die Besonderheit des Films, sondern, dass alle Darsteller Kinder und Jugendliche waren. An sich mag man das nicht für ungewöhnlich halten, aber die jungen Darsteller verkörperten durchweg erwachsene Charaktere.

Hierdurch entsteht der besondere Humor der Gangsterfilmparodie. Das Ganze wird kinderfreundlich verpackt und so fliegen aus den Maschinenpistolen nicht Kugeln, sondern Torten und Sahne und die Fahrzeuge haben einen Tretantrieb und sind eine Mischung aus Auto und Fahrrad. Diese Einfälle sind an sich witzig und charmant und mehr davon hätten Bugsy Malone sicherlich außergewöhnlich gemacht, aber der Film ist ansonsten zu oft viel zu harmlos. Klar erkennbar nimmt sich Parker, der auch das Drehbuch schrieb, die alten schwarz-weiß Gangsterfilme vor, die zu Zeiten der Prohibition spielen und erzählt eine typische Geschichte eines Mafiabosses, der plötzlich Konkurrenz bekommt und nun um seine Vorherrschaft kämpfen muss. Fat Sam (John Cassisi, Gemini) ist vor allem im Alkoholgeschäft eine große Nummer und betreibt in seiner „Flüsterkneipe“ noch einen Amüsierbetrieb mit Showeinlagen. Sein Geschäft sieht er zunehmend durch seinen Konkurrenten Dandy Dan (Martin Lev, The Day After Tomorrow) gefährdet und versucht nun alles, um im Business zu bleiben.

Zufällig gerät die titelgebende Figur Bugsy Malone (Scott Baio, The Boy Who Drank Too Much) in diese Auseinandersetzung hinein, dabei will er doch nur mit seiner neuen Bekannten Blousey Brown (Florrie Dugger) nach Hollywood. Blousey hat sich jedoch gerade bei Fat Sam als neue Sängerin beworben und tritt damit in Konkurrenz zu Tallulah (Jodie Foster, Das Schweigen der Lämmer), die eigentlich Fat Sams Freundin ist, aber trotzdem ein Auge auf Bugsy geworfen hat. So kommt es, dass sich Bugsy ebenfalls in den Dienst von Fat Sam begibt und sich eine Liebesgeschichte mit einigen Eifersüchteleien entspinnt. Wobei vieles eher an Die kleinen Strolche erinnert, als an Gangsterfilme. Dennoch ist der Film eine nette Familienunterhaltung und durchaus ein Spaß für die ganze Familie. So hat es auch Alan Parker selbst gesehen, denn die Idee für den Film entstand daraus, dass er seine Kinder auf langen Autofahrten bespaßen musste und dann eine kindergerechte Geschichte aus alten Schwarz-weiß-Filmen kreierte.

Die Kinderdarsteller waren sichtlich bemüht und viele Szenen sind gleichfalls sehr gut gelungen und die Pointen sitzen, aber manchmal sieht es dann doch zu gewollt aus. Gerade Jodie Foster wirkt insbesondere bei ihren gesanglichen Darbietungen zu steif, denn sie stand am Anfang ihrer schauspielerischen Karriere und das sieht man auch ganz deutlich. Die ihr angedachte divenhafte Rolle scheint ihr noch etwas zu groß zu sein. Glücklicherweise folgte gleich im selben Jahr Taxi Driver und sie konnte der Welt ihr großes Talent zeigen. Etwas merkwürdig muten ebenfalls die Gesangsszenen an, denn die Kinder singen nicht selbst, sondern performen nur Playback zum Gesang der erwachsenen Musiker Paul Williams (Baby Driver), Liberty Williams, Archie Hahn (Alvin und die Chipmunks 2) und Julie McWhirter (Die Schlümpfe). Das ganze sieht dann auch stark nach Mini Playback Show aus. Dabei soll keinesfalls die musikalische Darbietung kritisiert werden, denn die eingängigen Songs machen Spaß und die Filmmusik wurde zu Recht mit einer Oscarnominierung bedacht. Aber auch der Film selbst ist trotz einiger Kritikpunkte unterhaltsam und in jeglicher Form gut geeignet für Kinder und selbst für Erwachsene über weite Stecken recht amüsant.

Fazit

Am meisten bleibt „Bugsy Malone“ wohl wegen der Kinderdarsteller in Erinnerung, die in dieser Gangsterfilmparodie sämtliche Erwachsenenfiguren spielen. Ansonsten ist der Film ein spaßiger Zeitvertreib für die ganze Familie mit einigen netten Einfällen und schönen Musikstücken, der zwar im Großen und Ganzen witzig ist, aber als Parodie sich zu oft nur auf seine Kinderdarsteller selbst verlässt und nicht gerade als Gagfeuerwerk daherkommt.

Kritik: Andy Mieland

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