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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Ein exzentrischer junger Mann, der in den Bergen lebt, ist auf der Flucht vor den Behörden. Den harten Winter übersteht er nur, indem er in fremde, leerstehende Ferienhäuser einbricht. Neben dem Umstand, dass die Regierung hinter ihm her ist, hat er jedoch noch ein anderes Problem: Immer wieder träumt er davon, dass er auf hoher See verschollen ist. Steckt mehr hinter den nächtlichen Visionen? Ist der Traum am Ende gar real? Der Flüchtige findet heraus, dass er scheinbar ein Mann ist, der in zwei Körpern steckt...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Momentan lässt sich Rami Malek (Short Term 12 - Stille Helden) scheinbar deutlich auf einen bestimmten Rollentyp buchen, wobei er zuletzt sicherlich vor allem durch seine Hauptrolle in Sam Esmails (Comet) Serie Mr. Robot weitläufige Bekanntheit erlangte. Seiner Figur des IT-Sicherheitsanalysten Elliot Alderson, der nebenbei ein Doppelleben als versierter Hacker führt, verlieh Malek durch seine Ausstrahlung eine ungemein eindringliche Präsenz. Zwischen sozialer Angststörung und Isolation, klinischer Depression und schizophrenem Kontrollverlust verkörpert der Schauspieler die Rolle in erster Linie über seine konzentrierte Körpersprache sowie Stimme, durch die er Elliot mit weit aufgerissenen Augen und monoton-schläfrigem Voice-over immer wieder an den Rand des puren Wahnsinns befördert. 

Ist man als Zuschauer mit Esmails Serie vertraut, so entdeckt man zwangsläufig einige Parallelen zwischen Maleks dortigem Protagonisten und der Hauptfigur aus Sarah Adina Smiths (Holidays - Surviving Them Is Hell) neuen Film Buster‘s Mal Heart. Obwohl der Schauspieler auch hier eindeutig das Zentrum des rätselhaft verschachtelten Films darstellt, ist es zunächst schwierig, die Hauptfigur überhaupt charakterisieren zu können. In den anfänglichen Szenen ist der titelgebende Buster ein vollbärtiger Wanderer, der von den Behörden verfolgt wird, weil er in Ferienhäuser einbricht, in denen er sich vorübergehend einnistet, bevor er zum nächsten Haus weiterzieht. 

Bevor sich dieser nahezu enigmatische Charakter ansatzweise erschließen lässt, wechselt die Regisseurin bereits umgehend das Setting und zeigt Malek in zwei weiteren Figurenvarianten, die sich ebenfalls als wandelnde Rätsel entpuppen. Während er in einem anderen Handlungsstrang mit einem kleinen Boot verloren auf hoher See vor sich hin treibt, ist er in einem größeren Handlungsstrang ein Familienvater namens Jonah. Dieser Jonah dürfte sicherlich den Schlüssel für die Ereignisse in Buster’s Mal Heart darstellen. Als Portier in einem Hotel muss er ausschließlich Nachtschichten arbeiten, was dazu führt, dass sich Jonah immer stärker von seiner Frau und seiner kleinen Tochter entfremdet und deutlich erkennbare Übermüdungserscheinungen aufweist. 

Als er im Hotel zusätzlich einen mysteriösen Fremden kennenlernt, der ihn in wilde Verschwörungstheorien einweiht, scheint das vertrackte Handlungskonstrukt von Smiths Film endgültig in surreale Puzzleteile zu zersplittern. Es liegt alleine am Zuschauer, sich wahlweise zwischen ratloser Überforderung und anziehender Sogkraft einen Reim auf die einzelnen Szenen zu bilden und selbstständig Verbindungen zu knüpfen, um ein halbwegs kohärentes Gesamtbild zu erhalten. Mit sichtlicher Freude bewegt sich die Regisseurin durch teilweise metaphorisch aufgeladene Einstellungen, in denen reale Schrecken und Ängste sowie neblig verschleierte Traumwelten nie weit voneinander entfernt zu sein scheinen. 

Mit ihrem letzten Film The Midnight Swim hauchte Smith dem abgenutzten Found-Footage-Stilmittel frisches Leben ein, indem sie auf für das Subgenre eher untypische, fast schon malerische Aufnahmen und unterschwellige Esoterik setzte, um die Trauerbewältigung dreier Halbschwestern zu inszenieren. Buster’s Mal Heart stellt in dieser Hinsicht einen Rückschritt dar, denn mit der Verbindung aus mysteriösen, surrealen Elementen, dem wirren Rhythmus der Handlung und einem zentralen Charakterdrama verzettelt sie sich irgendwann in zu sprunghaften Stimmungswechseln. 

Smith hangelt sich von der Betrachtung eines isolierten Einsiedlers über ein psychotisches Geiselnahme-Szenario sowie eine bedrohliche Verschwörungstheorie hin zu persönlichen Tragödien. Dabei kreiert sie selten mehr als ansprechend in Szene gesetzte Einzelteile mit eigenständigem Potential, die sich eher gegenseitig abstoßen. So bleibt letztendlich vor allem der Eindruck eines unnötig verkomplizierten, wenig berührenden Porträts über einen Menschen, welcher der Realität sukzessive entgleitet und alles verliert, was ihm lieb ist.

Fazit

Auch wenn gerade die rätselhafte, surreale Erzählweise für viele der treibende Motor und Ansporn sein dürfte, in „Buster’s Mal Heart“ einzutauchen, ist Sarah Adina Smiths Film zu überladen mit wechselhaften Stimmungen, sprunghaften Genre-Ausflügen und halbherzigen, emotionalen Höhepunkten. Der Regisseurin gelingt es mitunter überaus treffend, wirkungsvolle Impressionen zu erzeugen und Hauptdarsteller Rami Malek gekonnt zwischen Empathie und Wahn zu inszenieren. Viel mehr als interessante, aber unnötig vertrackte Puzzleteile ergeben sich daraus allerdings kaum. Für Liebhaber des surrealen Rätselspaßes und natürlich Rami Malek dürfte der Film aber unter Umständen doch einige lohnenswerte Facetten bereithalten, die eine Sichtung rechtfertigen.

Kritik: Patrick Reinbott

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