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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Welt 1944: In Europa tobt der Zweite Weltkrieg, welcher an Grausamkeiten stets zunimmt und immer mehr Menschenleben fordert. Besonders der gefürchtete Red Skull (Scott Paulin), ein deformiertes Genie hervorgegangen aus früheren Gen-Experimenten, hält die Welt mit seinen schrecklichen Waffen in Atem. Währenddessen bricht für Steve Rogers (Matt Salinger) eine Welt zusammen, als er von der Armee wegen physischer Unzulänglichkeiten abgewiesen wird. Eines Tages jedoch, bekommt er doch noch die Chance die er so vergebens gesucht hat. Er meldet sich freiwillig für das Projekt Re-Birth, das aus normalen Soldaten eine Gruppe übermenschlicher starker Superhelden kreieren soll. Unter der Leitung von Dr. Maria Vaselli (Carla Cassola) gelingt das unglaubliche: Captain America ist geboren. Doch schon kurz danach wird das Projekt durch einen Agenten der Nazis sabotiert. Trotz des Rückschlages, soll Cap in den Einsatz geschickt werden, um den wahnsinnigen Red Skull zu stoppen…

Kritik

Die Figur des Captain America ist eine der ältesten Superhelden Figuren überhaupt. Bereits 1941 hatte der Captain seinen ersten Auftritt und durfte in den frühen Comic-Reihen tatsächlich spektakulär gegen die Nazis vorgehen. Das Wort Kriegspropaganda trifft es hierbei ziemlich genau. Dennoch blieb die Figur auch nach dem Krieg bestehen und avancierte schnell zu einem der beliebtesten Superhelden überhaupt. Selbst heute noch, zählt Cap unzählige Fans und der Kult ist ungebrochen. Nicht zuletzt dadurch, dass die Figur des Steve Rogers eine riesige Faszination verströmt und trotz der unzähligen Jahre immer noch seinen Charme besitzt. Er ist der Held in Person, der immer aufrichtig ist, niemals aufgibt und ohne murren gegen das Böse vorgeht. Natürlich ließ so auch eine Verfilmung nicht lange auf sich warten. Bereits 1944, in Form einer kurzen TV-Reihe mit Dick Purcell als Steve Rogers, kam so die Legende auf die Leinwand. Was folgte war 1979 ein TV-Film und schließlich 1990 eine Direct-To-Video Produktion mit Hollywoodbesetzung. Die Zeit der großen Comic-Verfilmungen gab es zu der Stunde indes noch nicht (das Bild wurde noch von Batman bzw. Superman geprägt) und so war das zur Verfügung gestellte Budget relativ klein. Herauskam ein TV-Film mit reichlich Trash, der heute lieber Vergessen gehört.

Die Geschichte orientiert sich in Captain America relativ lose an den Comics, was vor allem Fans der Reihe etwas zurückschrecken sollte. So ist Red Skull ein italienischer Junge, der grausamen Experimenten unterzogen wurde und Cap ist ein blutiger Anfänger, der eher ständig auf der Flucht ist, anstatt sich dem Kampf zu stellen. Auch wird das Setting des 2. Weltkrieges relativ kurz genutzt, wodurch schon nach dem ersten Drittel ein Sprung in die USA der 90er Jahre vollzogen wird. Natürlich ist dies relativ getreu, will sich aufgrund vieler kleinerer Sprünge aber nicht so ganz ins Gesamtkonzept einfügen. Was folgt ist eine reichlich unspektakuläre Erzählung, die auf viele Figuren setzt und so Steve Rogers ein wenig ins Abseits drängt. Überhaupt ist die Figurenzeichnung alles andere als gelungen. So bleibt nun mal der Gute der Gute und der Böse der Böse. Warum dies jedoch genau so ist, bleibt offen. Hinzugesellen sich zudem noch unfreiwillig komische Dialoge sowie eine Seifenopermentalität, mit passender schnulziger Musikuntermalung, die eher zur Flucht auffordert als zur Verfolgung der Handlung. Diese bleibt eh lieber im Dunkeln, im wahrsten Sinne des Wortes (oftmals ist die Beleuchtung unzureichend), und präsentiert Richtung Finale immer mehr Logikfehler, die schließlich den Schlussakt ins Lächerliche ziehen. Spätestens wenn der Präsident zur Waffe greift, um an der Seite von Captain America zu kämpfen, ist aber sowieso jede Hoffnung verloren.

Neben einer fragwürdigen Geschichte, vielen Klischees, sinnfreien Dialogen sowie einer fehlenden Charakterzeichnung, ist auch die Inszenierung relativ misslungen. Trotz des Drehs im Jahre 1990, wirkt der ganze Film wie aus den frühen 80ern, was sich besonders auch bei den Kostümen bemerkbar macht. Während Red Skull durch seine triefende Maske zu Beginn noch für deutlich Schrecken sorgt, kann die Uniform von Captain America nur müde belächelt werden. Hier wurde deutlich billiger Stoff genommen, wodurch an der einen oder anderen Stelle eher Captain Gummi passen würde. Doch sei es drum, zumindest muss es in einer Comic-Verfilmung regelmäßig knallen, wodurch der Action-Pegel hoch bleibt. Doch auch hier macht sich schnell Ernüchterung breit. Die gezeigten Kämpfe sind recht kurzweilig, ziemlich trashig sowie teils unfreiwillig komisch präsentiert. Viele kleine Schnitte sollen zudem die Kraft von Cap demonstrieren, wirken aber eher gegenteilig. Sehr gelungen ist indes die wohl lächerlichste Autodiebstahl-Szene der Filmgeschichte. Was sich hier die Drehbuchautoren gedacht haben, bleibt wohl ein Rätsel. Und damit nicht genug, die Szene gibt es gleich zweimal. Auch im Bereich der schauspielerischen Leistungen darf man gemessen an der TV-Qualität nicht viel erwarten. Einzig Ronny Cox als Präsident Tom Kimball, kann durch sein energievolles Spiel überzeugen, der Rest bleibt blass zurück und fügt sich so perfekt in den Film ein.

Fazit

"Captain America" von Regisseur Albert Pyun ist nur ein Film für Hardcore-Comic-Fans oder solche, die alles über ihre Kultfigur sehen wollen. Denn was als Video-Film hier präsentiert wird, lässt sich nur als purer, sinnfreier sowie vor allem urkomischer Trash bezeichnen. Wer also gerne über völlig banale Dialoge, billige Kostüme, schlechte Effekte und ebenso schlechte Schauspieler lachen kann, ist hier genau richtig. Alle anderen sollten um diesen Steve Rogers einen weiten Bogen machen und eher auf die Neuverfilmung von Joe Johnston warten.

Kritik: Thomas Repenning

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