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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Lovecraft und Pessoa gehörten zu den einflussreichsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Cartas Telepáticas ist ein mit KI-Bildern erstellter Film, der die unsichtbaren Verbindungen zwischen den einzigartigen Standpunkten dieser beiden Autoren untersucht.

Kritik

I have always rejected to be understood. To be understood is to prostitute oneself”, apostrophiert Edgar Pêra ein Zitat Fernando Pessoas, dessen Verwendung mehr über den Regisseur selbst verrät als über den portugiesischen Dichter und Autoren. Der bevölkerte und beherrschte bereits sein letztes filmisches Werk sowohl inhaltlich als auch figürlich in Gestalt seiner personifizierten Pseudonyme. Die flanierten als eine Armada von Doppelgängern durch eine Chiaroscuro-Collage, übervoll mit Referenzen an Film Noir, Science Fiction und Phantastik. 

So scheint es nur passend, dass sein experimentelle Eloge sich nun mit dem Schöpfer des Cthulhu-Mythos und Zeitgenossen Pessoas befasst. Die beiden Schriftsteller verbindet nicht nur der relativ frühe Tod im Alter von 47 Jahren, sondern eine Faszination mit ähnlichen und teils identischen literarischen Strömungen und politischen Tendenzen. Gerade erste waren sowohl paradox als auch problematisch, wie obiges Zitat mit seiner Mischung aus Selbststilisierung und Spießbürgertum vorführt. Doch kritische Gedanken haben auf der Leinwand keinen Platz.

Das gilt ganz buchstäblich, ist doch jede der computergenerierten Aufnahmen ausgefüllt von Lovecraft und Pessoa oder gar einer Matrix-mäßigen Armee eines der Protagonisten. Deren von ikonischen Fotografien übernommene Konterfeie reiterieren mittels ungelenker Animation bekannte Auszüge aus ihren Schriften. Was diese und ihre jeweiligen Verfasser gemeinsam haben, muss das Publikum bereits wissen. Oder vielleicht auch gerade nicht, ist doch eine allgemeine Zugänglichkeit der statuesken Schwarz-Weiß-Parade augenscheinlich etwas, dass Pêra als unwürdig betrachtet. Insofern immerhin ist die apokryphe Apotheose erfolgreich.

Fazit

Everyone is asleep. We are in the process of sleeping and this life is a dream.”, heißt es frei nach Wittgenstein in Edgar Pêras kruder Mischung aus Panoptikum und Palimpsest, das sich somit intellektuell bestätigt fühlen kann, wenn die Zuschauerschaft während der ebenso monotonen wie monomanischen Huldigung zweier Autoren einschläft. Statt sich mit den als photographischer Zombies buchstäblich re-animierten Persönlichkeiten auseinanderzusetzen, verliert sich die ikonographische Inszenierung visuell und inhaltlich in der endlosen Reduplikation ihrer Idole.

Kritik: Lida Bach

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