Was sollte man tun, wenn man unbedingt einen Bestseller abliefern muss, man jedoch von einer Schreibblockade geplagt wird? Dru (Julie Ann Emery, Taken) entscheidet sich auf Anraten ihres Agenten (Brian Lafontaine, The Hate U Give) für einen Tapetenwechsel und besucht einen Ort, an dem sie aufgewachsen ist. Ein Blogger hat ihr zuvor in einer sehr unterhaltsamen Art und Weise zu verstehen gegeben, dass ihre Bücher nur noch „trocken“ und „fade“ sind und, dass sie immer wieder das Gleiche schreiben würde: Ihre Hauptfigur gibt alles auf, um mit ihrer großen Liebe zusammen zu sein und dann verlässt sie ihn. Gnadenlos unterbricht der Blogger ihren Lesefluss, während einer Lesung, bei der man nur ihre Stimme hört und die ihrer Fantasie entsprungenen kitschigen Figuren auf dem Bildschirm sieht, und erzählt ihr, was er von ihren Büchern hält.
Eigentlich will sich Dru nicht davon beeindrucken lassen, doch ihr Agent zeigt ihr den letzten Autor, dessen Buch von dem Blogger verrissen wurde. Er arbeitet nämlich in einem weihnachtlichen Outfit als Verkäufer. Das reicht nicht nur aus, um den Zuschauer zum Lachen zu bringen, sondern auch, um Dru zu einer grundlegenden Veränderung ihrer Schreibkunst zu motivieren. Sie wagt sich auf Anraten des Bloggers aus ihrer Komfortzone und ist bereit ihre Mutter über die Weihnachtsfeiertage in South Carolina zu besuchen. Damit ist der Einstieg in einen unterhaltsamen Weihnachtsfilm gut gelungen. Man hat mit der Hauptfigur eine von sich überzeugte Künstlerin, die in ihrer eigenen Traumwelt lebt und einen schrulligen Agenten, der zwar ihr Freund ist, aber dennoch Höchstleistungen von ihr erwartet.
Bei ihrer Mutter angekommen, muss sie sich erst einmal neu einleben und dekoriert ihr Kinderzimmer ein wenig um. Weihnachten an der Küste hat etwas Herzliches an sich und vermittelt schöne Nostalgiegefühle, die jeder kennt, der schon einmal zu Weihnachten in das elterliche Haus zurückgekehrt ist. Dru wird von ihrer Mutter (Elizabeth Becka, Venom) freundlich aufgenommen und muss sich um gar nichts weiter kümmern als ums Schreiben, weil ihre Mutter sie mit allem versorgt. Es fühlt sich beinahe so an, als wäre die Zeit stehen geblieben, weil alles genau so ist wie früher. Weihnachten an der Küste plätschert ruhig vor sich hin und versetzt den Zuschauer in die vorweihnachtliche Stimmung, obwohl es an der Küste gar nicht so weihnachtlich aussieht. Doch natürlich feiert man auch dort Weihnachten und trifft sich, um eine weihnachtliche Bootsparade vorzubereiten oder für einen Plätzchen-Ess-Wettbewerb. Spätestens, wenn Männern in Weihnachtskostümen gesagt wird: „Auf die Plätzchen, fertig, los!“, weiß man, dass man einen liebenswerten Weihnachtsfilm vor sich hat.
Und was wäre Weihnachten ohne eine Liebesgeschichte? Selbstverständlich trifft Dru auf einen gutaussehenden Unbekannten, der sie zum Schreiben inspiriert. Dadurch bekommt der Film eine sentimentale und kitschige Note, die jedoch vermutlich so gut wie jede weihnachtliche romantische Komödie hat. Man lernt sich kennen, man erzählt sich gegenseitig seine Lebensgeschichte und man spaziert am Meer entlang während die Sonne untergeht. So weit, so gut, doch dann kommt natürlich noch ein dramatischer Höhepunkt mit steigernder Emotionalität und Tränen, wobei Drus Mutter ihre Rolle als enttäuschte und traurige Mutter wirklich gut spielt.
Weihnachten an der Küste findet immer die richtigen Worte und weiß welche Knöpfe er bei den Zuschauern drücken muss, um die richtigen Emotionen auszulösen. Dieser Film ist kitschig, aber schön zugleich, weil man sich bei diesem Film keine Gedanken, um irgendetwas machen muss, denn auch wenn es gerade dramatischer wird, weiß man, dass es nur vorübergehend ist. Es ist eben ein typischer vorhersehbarer Weihnachtsfilm, bei dem man genau weiß, was man bekommt und den man nebenbei im Kreise der Familie schauen kann. Man hat hier einfach alles: weihnachtlich geschmückte Häuser, leuchtend dekorierte Bäume, typische Weihnachtslieder und eine Prise Humor.