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Kendall Riley hat nur einen sehnlichen Weihnachtswunsch: Die Farm ihrer Familie zu erhalten, doch ihr Nachbar Brick McCree legt ihr immer wieder Steine in den Weg. Ausgerechnet sein Sohn Clint bietet ihr seine Hilfe an. Doch Clint ist ein McCree und Kendall fragt sich: Ist seine Fürsorge echt oder spielt Clint nur ein falsches Spiel?

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der größte Traum von Kendall Riley (Erin Cahill, Red Widow) besteht darin, dass ihre Ranch als Biobauernhof zertifiziert wird. Deswegen muss sie den Besuch eines Inspektors über sich ergehen lassen und bekommt dabei tatkräftige Unterstützung von ihren Freunden, die übrigens in ihrer modernen Aufmachung völlig fehl am Platz wirken und eher den Eindruck erwecken, als wären sie zwei Touristen aus einer Großstadt, die sich nur zufällig auf der Ranch verirrt hätten. Hinzu kommt, dass Memphis (Dawntavia Bullard, Criminal Squad), Kendalls beste Freundin, auch noch den Bioinspektor auf eine plumpe Art und Weise anmacht, sodass Dawnatavia Bullard sich sofort den unangefochtenen Platz als Overacting-Queen sichert. Noch schlimmer ist eigentlich die übertrieben gespielte Reaktion des Inspektors (Randy McDowell, Good Intentions) auf ihre Anmache. Das ist jedoch nur der Nebenschauplatz, die Hauptgeschichte dreht sich natürlich, um zwei Menschen, die dazu bestimmt sind, sich im Laufe des Films ineinander zu verlieben.

Christmas on the Range fackelt nicht lange, denn Kendall lernt recht zügig den gut aussehenden Tierarzt Clint McCree (Nicholas Gonzales, Melrose Place) kennen, den sie voller Hingabe seit dem ersten Blickkontakt anschmachtet. Der Tierarzt erwidert natürlich ihre sehnsüchtigen Blicke und die Weichen für einen romantischen Film sind augenblicklich gestellt. Eigentlich ist die Ausgangssituation für einen kitschigen, aber brauchbaren Film gar nicht mal so schlecht, doch was daraus gemacht wird, ist ziemlich enttäuschend. Man erwartet eine nette und lockere weihnachtliche Unterhaltung, und bekommt einen schwermütigen und langweiligen Film, der Ambitionen hatte eine lehrreiche romantische Scrooge Weihnachtsgeschichte zu präsentieren, aber letztendlich mit diesem Vorhaben gescheitert ist.

Bei Christmas on the Range hat man mit Kendall eine weibliche Hauptfigur, die in den Himmel starrt und Selbstgespräche führt, weil sie sich mit ihren verstorbenen Eltern unterhält und einen Mann, der zwar für sie Gefühle entwickelt, doch auch auf seinen todkranken Vater achtgeben muss, der mit Kendall verfeindet ist. Wer bei all dem keine Weihnachtsgefühle bekommt, ist wahrscheinlich selber schuld. Warum erwartet man bei dem Titel „Christmas on the Range“ überhaupt einen netten weihnachtlichen Film, wenn man doch auch einen Film mit viel Streit und einer Handlung, die sich wie ein Kaugummi zieht, bekommen kann. Dann suggeriert auch noch das Cover der DVD, dass es in dem Film schneit, aber es verirrt sich keine einzige Schneeflocke auf den Bildschirm.

Man merkt übrigens den Hauptdarstellern an, dass sie überwiegend bei Fernsehserien tätig waren, denn ihre Spielweise erinnert an eine Telenovela. Diesbezüglich haben alle Darsteller, der eine mehr, der andere weniger, ihre Erfahrungen gesammelt. A Martinez war unter anderem ein Teil von der Serie Santa Barbara und Nicholas Gonzalez und Erin Cahill haben auch einige Fernsehserien abgegrast. Abgesehen von hin und wieder übertriebenem Schauspiel bietet dieser Film einem auch noch eine unlogische Geschichte. Man erfährt nämlich, dass der Vater von Kendall für Clint so etwas wie eine Vaterfigur war, denn er brachte ihm auch das Rodeo-Reiten bei. An dieser Stelle fragt man sich: Wenn Kendalls Vater für ihn quasi ein Ersatzvater war, warum haben sich dann Clint und Kendall nie zuvor kennengelernt? Oder hat Kendalls Vater seine Beziehung zu Clint etwa vor seiner eigenen Tochter verheimlicht? Doch wie konnte er ihm das Reiten beibringen, ohne, dass Kendall etwas davon merkt?

Man versucht den Vater von Clint, Brick McCree, zu einem modernen Scrooge aufzubauen, der Weihnachten hasst, aber allein daraus lässt sich noch kein Weihnachtsfilm kreieren. Nur weil man ein paar Sternsinger ins Bild stellt und eine Weihnachtsparty veranstaltet, auf der fast ausschließlich Nebendarsteller und Komparsen feiern, hat man im Ergebnis noch lange keinen Weihnachtsfilm. Auch die Versuche der Nebenfiguren lustig zu sein, indem man in einem Friseursalon die Gerüchteküche brodeln lässt, scheitern gnadenlos am Overacting von Kendalls bester Freundin und ihren Gefährten.

Doch auch Christmas on the Range hat seine guten Seiten: Es sind tatsächlich die Pferde und Kühe, die diesen Film erträglicher machen. Schöne Tiere, die einfach nur da sind und durch die Gegend rennen. Die Reitszenen sind übrigens auch gut gelungen und schön anzusehen. Gerade wenn die Kühe mit den Lassos eingefangen werden, bekommt man eine solide Cowboy-Vorstellung. Christmas on the Range bietet vielleicht zu wenig Christmas, aber dafür immer noch genug Range.

Fazit

Wenn man sich in Weihnachtsstimmung versetzen möchte, dann sollte man lieber einen weiten Bogen, um „Christmas on the Range“ machen, denn dieser Film besitzt nicht die wesentlichen Zutaten für einen guten Weihnachtsfilm. Ihm fehlt die Leichtigkeit und der Charme, um die Zuschauer zu verzaubern. Stattdessen bekommt man Schwermut und Streit mit zäher Handlung und einer saftigen Overacting-Performance serviert.

Kritik: Yuliya Mieland

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