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Inhalt

Hongkong gilt als Asiens sicherste Stadt und die Polizei scheint unantastbar. Doch dies ändert sich schlagartig, als ein Mannschaftswagen der Polizei samt fünf gut ausgebildeter Polizisten eines abends von Unbekannten entführt wird. Die Entführer, die der Polizei immer neue Forderungen stellen, sind bestens informiert und den Ermittlern stets einen Schritt voraus. Unter den leitenden Beamten, die mit der Operation "Cold War" zur Befreiung der Geiseln betraut worden sind, entbrennt ein Streit über die Zuständigkeiten und das weitere Vorgehen: Verhandeln und im Stillen nach den Entführten suchen oder aggressiv und mit aller Polizeigewalt vorgehen?
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon zum Kinostart von "Cold War" (OT: "Hon zin") wurde groß verkündet, dass hier ein neuer knallharter Thriller im Stile von "Infernal Affairs" ("Mou gaan dou") zu erwarten sei. Nun, alleine so eine Ankündigung macht im Hongkong-Kino der letzten Jahre durchaus skeptisch. Denn nach 2002 konnte nun wahrlich kaum ein Thriller überhaupt die Tiefe, Emotionalität sowie Genialität des Wai-keung Lau und  Alan Mak Meisterwerkes erreichen. Warum also überhaupt versuchen? Und so kann das Regiedebüt von Lok Man Leung (in Zusammenarbeit mit Kim-ching Luk) auch gar nicht erst an sein scheinbar geistiges Vorbild heranreichen. Zum Glück muss er das aber auch gar nicht. Denn "Cold War" ist, trotz seiner Hochglanzoptik sowie Sterilität, ein spannendes Cop vs. Cop Drama geworden, welches besonders durch seine politische Dimension zu begeistern weiß. Denn einen so tiefen Eindruck in die Polizeiarbeit Hongkongs gab es bislang nicht zu sehen.

Und so setzt "Cold War" vor allem auf Aktualität sowie eine gehobene politische Tragweite: Hier gibt es keine dreckigen Straßencops zu sehen, keine Undercover-Operationen oder schießwütige Rookies. Hier gibt es stattdessen anzugtragende Stellvertreter und Manager der hohen Polizeiebene sowie wahre Spezialisten ihres Faches zu sehen. Nun, dies mag nicht jedem gefallen, doch durch seine scheinbar seelenlose Struktur, den Glas- und Betonbauten, dem futuristischen Design sowie der oftmals fehlenden Emotionalität, ergibt sich schnell ein politisches Schauspiel, das viele gravierende wie interessante Fragen aufwirft: Wie weit darf sich die Polizei professionalisieren, ohne den Bezug zur Wirklichkeit zu verlieren? Wie viel ist ein Polizist am Markt wert? Darf eine Zivilgesellschaft Informationsfreiheit vor dem eigentlichen Schutz genießen? Dies zusammen mit wahren Machtgestalten der Funktionsebene ergibt genau die philosophische Tiefe, die sonst eher Animationsfilme für sich reservieren (gerade "Akira", "Ghost in the Shell"). Besonders hier können so die Autoren Lok Man Leung und Kim-ching Luk ihre Trümpfe ausspielen.

Diese stille zumeist sehr dialoglastige wie steril wirkende Herangehensweise hat aber auch ihren Preis: Oftmals wirken die Figuren vollkommen unsympathisch, haben scheinbar keinerlei Motivation und in der Summe wirken sie zu oft wie stereotype Abziehbilder. Überhaupt geht die Inszenierung und die Story von "Cold War" auf Nummer sicher: Alles wirkt einstudiert, sodass hier über kurz oder lang ein glanzvoller Blockbuster entsteht. Etwas mehr Dreck, Härte oder auch ein paar größere emotionale Ausbrüche hätten aber nicht geschadet. Zumindest dürfen sich so Fans des Genres auf schnörkellose sowie stets spannende 102 Minuten Unterhaltung freuen. Und gerade wenn sich die großen Machthaber in ihren teuren Designer-Anzügen gegenseitig ausspielen, gibt  es die Höhepunkte von "Cold War" zu bestaunen. Doch auch so gibt es einen interessanten politischen Cop-Thriller zu sehen, der gerade mit seinem großen Cast aufzufallen weiß.

Und dieser besteht im Kern aus dem besten was uns das Hongkong-Kino so servieren kann. Zwar leisten Stars wie Andy Lau (als Minister) oder Michael Wong (als Polizeichef) nur kurze Pflichtauftritte ab, doch gerade Aaron Kwok (als undurchschaubarer stellvertretender Polizeichef) oder Tony Leung Ka Fai (als weiser wie intelligenter Abteilungsleiter Waise Lee) können durch ihr markantes Spiel überzeugen. Und dies trotz recht übersichtlicher Charakterprofile. Stars wie Charlie Yeung ("Die sieben Schwerter"), Andy On ("True Legend"), Byron Mann ("Streetfighter - Die entscheidende Schlacht") oder Aarif Rahman runden den Cast schließlich passend ab. Für einen angeteaserten zweiten Teil reicht es aber nicht. Denn trotz eines actionreichen Finales (was jedoch zu schnell aufgelöst wird), ergibt sich letztlich ein einmaliges Erlebnis, welches so wohl keine Fortsetzung genießen wird.

Fazit

"Cold War" möchte gerne die Tradition alter Hongkonk-Thriller aufgreifen, scheitert aber an vielen Stellen an den eigenen Ambitionen sowie der eigenen fehlenden emotionalen Struktur. Zu steril, zu steif, zu blass wirkt die Inszenierung. Dass das Cop vs. Cop Duell dennoch funktioniert, liegt neben dem hervorragenden Cast vor allem an der politischen Dimension sowie der typischen wie soliden Blockbuster-Inszenierung. Denn knallharte wie interessante Unterhaltung bietet "Cold War" trotz seiner vielen Anzüge zu jeder Zeit. Doch für mehr reicht es eben nicht.

Kritik: Thomas Repenning

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