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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In den Bergen vor der Kleinstadt Evans City in Pennsylvania stürzt ein Flugzeug ab, wodurch eine neuartige Bio-Waffe das Trinkwasser verseucht. Das Militär riegelt die Stadt ab und greift bei den Quarantäne-Maßnahmen rigoros durch, der Kriegszustand wird verhängt. Es kommt zum Widerstand bei der Bevölkerung, während der entweder direkt zum Tode oder erst zum Wahnsinn führende Virus sich unaufhaltsam ausbreitet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Nach seinem Überraschungshit Die Nacht der lebenden Toten (1968) drehte dessen Schöpfer George A. Romero ein Jahrzehnt lang nur geringfügig beachtete Low-Budget Werke. So erschien Crazies in Deutschland erst im Zuge des großen Erfolges von Zombie – Dawn of the Dead mehr als sechs Jahre nach dem US-Kinostart. Im Laufe der Zeit mauserte sich der pessimistische Seuchenthriller zum Kultfilm und bekam durch das 2010 produzierte Remake nochmal einen deutlichen Bekanntheitsschub. Mit dem er eigentlich gar nicht so viel gemein hat, was beiden Filmen jedoch guttut. So lassen sie sich viel besser unabhängig voneinander beurteilen und besitzen jeweils andere Schwerpunkte wie Qualitätsmerkmale. Das Remake ist Infizierten(nicht Zombie)-Horror im Sinne von z.B. 28 Days Later, während Romero’s Original den Horrorfilmaspekt eher am Rande thematisiert. Der Horror entsteht hauptsächlich durch eine an sich reale Situation; er entwickelt sich durch ihre Extreme. Der Wahnsinn der Infizierten ist ein Faktor, er ist aber nur einer von vielen und nicht mal der Ausschlaggebende.

Crazies bezieht seine beklemmende Bedrohung in erster Linie durch die militärisch angeordnete Geiselnahme einer gesamten Kleinstadt. Ausgelöst durch das versehentliche Entweichen eines Bio-Kampfstoffes, der hochansteckend die Betroffenen entweder innerhalb kürzester Zeit versterben lässt oder komplett in den Wahnsinn treibt. Ein Gegenmittel oder Impfstoff existiert (noch) nicht, weshalb die Regierung zu drastischen Mitteln greifen muss. Eine Gemeinde wird ohne Vorwarnung oder Aufklärung von maskierten, bewaffneten Gewalthabern eingekesselt, zusammengepfercht und entmündigt. Für Diplomatie hat man bei den radikalen Maßnahmen keine Zeit, um den zu erwartenden Widerstand zu verhindern wird auch eine Entwaffnung der Bevölkerung angeordnet. Natürlich eskaliert die Lage schnell, da hier statt Aufklärung, Transparenz und vernünftigem Dialog jedwede Kooperation mit der harten Hand erdrückt wird. Panik, Kurzschlusshandlungen und Verteidigungsreflexe sind die Folge. Statt einer kontrollierten Quarantäne entwickelt sich die Lage zum Kriegsgebiet, in der die Bedrohung ein mannigfaltiges Gesicht annimmt.

Neben den offensichtlichen Aggressoren in Form des vermummten und bewaffneten Militärs – die ja eigentlich in einer Schutzfunktion zugegen sind, aber selbst schnell die Kontrolle über ihr Handeln verlieren – ist die unsichtbare Gefahr durch das Virus stets vorhanden. Das sich nicht in einer direkten, meist nur spekulativen Symptomatik äußert. Ist das merkwürdige Verhalten des Einzelnen der angespannten Situation geschuldet oder schon ein Warnsignal für dessen Erkrankung? Damit spielt Romero in diversen Situationen und diese listige Idee steigert die interne Anspannung enorm. Paranoia oder Vernunft, Logik oder Wahnsinn, nichts besitzt mehr einen Wert. Nur an das nackte Überleben kann man sich noch klammern. Koste es, was es wolle. Zu all dem kommt noch die dritte Bedrohung. Die mehrfach angekündigte Notbremse. Ein Nuklearschlag auf eigenem Boden, der wie ein Damoklesschwert über dem gesamten Szenario baumelt.

Romero verschachtelt seine Gesellschafts- und Politikkritik nicht wie in seiner legendären Zombie-Trilogie hinter einer auch unabhängig davon konsumierbaren Genre-Fassade, er geht hier eher den umgekehrten Weg. Crazies ist – gerade in der aktuellen Lage – wesentlich greifbarer und unmissverständlicher, was ihn in dieser Position sogar noch gespenstischer und verstörender gestaltet als vielleicht jemals zuvor. Mit gewohnt einfachen Mitteln wird ein bedrückendes und trotz seiner mitunter grobschlächtigen Präsentation ein enorm effektives wie nachhaltiges Schreckensszenario auf die Beine gestellt, dass keine Spur von Hoffnung übriglässt. In vielen Punkten ist Romero hier sehr nah bei seinem (ursprünglichen) Zombie-Zyklus, der dessen Intentionen und immer wiederkehrende Motive in einem interessant abgewandelten Kontext verwendet.

Fazit

Augenscheinlich einfach, inhaltlich aber wesentlich mehr als nur schnodderige B-Ware. „Crazies“ bietet ein dicht inszeniertes, verstörendes Szenario mit bedrohlich-mahnenden Gedankengängen an, die längst nicht mehr so abwegig erscheinen. Immer noch in der Genre-Extreme, aber je näher einem der gezeigte Horror ist, so verstörender kann er wirken.

Kritik: Jacko Kunze

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