Inhalt
Langweilig gegen cool. Spießig gegen lässig. Schusselig gegen souverän: Das Duell um den Titel als "Super-Dad" haben der übervorsichtige Brad und der draufgängerische Dusty mittlerweile ausgefochten, auch wenn kleinere Sticheleien und Rivalitäten weiterhin an der Tagesordnung sind. Bis eines Tages ihre eigenen Väter vor der Tür stehen und die beiden sich wohl oder übel zusammenraufen müssen, um die Weihnachtsfeiertage zu retten. Denn sich gegen Dustys adrenalinstrotzenden Macho-Dad und Brads übertrieben liebevollen und emotionalen Vater durchzusetzen, bedarf einiger Nerven und jeder Menge Männlichkeit. Ein aberwitziger Wettbewerb zwischen vier erwachsenen Männern beginnt...!
Kritik
Die etwas anderen Cops ist eine der besten Komödien aus den USA der letzten Jahre. Schade, dass nicht diese fortgesetzt wurde, sondern Daddy's Home - Ein Vater zu viel. Auch hier spielen Will Ferrellund Mark Wahlberg gemeinsam und auch bei dieser Produktion erweist sich das Duo in Sachen Chemie und Dynamik als effektiv, aber so wirklich zünden wollte diese Komödie über eine Patchwork-Familie nicht. An der Kinokasse war sie aber erfolgreich genug, damit Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme! in Produktion gehen konnte, der nun auch die deutschen Kinos erreicht und durchaus für eine kleine Überraschung sorgt, denn im Gegensatz zum Vorgänger ist das Sequel wirklich ganz gut.
Das liegt erneut an Ferrell und Wahlberg, mehr noch aber an den beiden neuen Gesichtern des Film: Mel Gibson und John Lithgow. Vor allem Gibson ist es zu verdanken, dass die erste Hälfte der Komödie immer wieder zum schmunzeln einlädt. Als alter Macho und harter Hund (spielt er sich vielleicht einfach selbst?) durchbricht seine Rolle immer wieder den Zuckerguss des Drehbuchs. Das funktioniert nicht immer, sorgt aber oft genug auch für recht vergnügliche Momente, etwa wenn Gibson versucht bei seinen Enkeln mit einem Witz zu punkten, der eigentlich nicht für Kinderohren bestimmt ist. Im Kontext zu Lithgows Rolle, er mimt einen Knuddelbär-Vater, ergibt dies ein durchaus rasantes und humorvolles Wechselspiel, in dem sich die Darsteller teils mühelos die Bälle zu spielen können.
Würde sich Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme! alleine darauf konzentrieren, wäre schnell der Punkt der Ermüdung erreicht. Doch sobald die Patchwork-Familie zum Weihnachtsurlaub aufbricht, fügen die Autoren und Regisseur Sean Anders (inszenierte bereits den Vorgänger) einen gehörige Dosis Situations- und Chaoskomik hinzu. Dann erinnert die Fortsetzung fast schon an den Komödienklassiker Schöne Bescherung mit Chevy Chase. An deren Witz und Esprit reicht Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme! zwar bei weitem nicht an, teilweise atmen sie aber durchaus die gleiche Luft.
Das Sequel zu Daddy's Home - Ein Vater zu viel hätte wirklich ein großer Spaß werden können. Was dem Film aber ein Bein stellt ist, dass er zu lange braucht, um wirklich in Fahrt zu kommen und ein wirklich enorm großer Hang zum Kitsch. Wer mit dick aufgetragenen Gefühlen und deren Beweihräucherung nichts anfangen kann, wird hier diverse Male mit schamesroten Kopf in den Kinosessel versinken wollen. Diejenigen hingegen, die damit kein Problem haben, diese Art von überhöhten Emotionen sogar begrüßen und genießen können, werden mit Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme! sicherlich eine große Freude im Kino haben.
Fazit
Besser als der Vorgänger! Dank John Lithgow und vor allem Mel Gibson erweist sich das Sequel als durchaus amüsante Weihnachtskomödie. Leider benötigt diese etwas zu lang, um endlich in Gang zu kommen und wer kein Freund von Kitsch und Chaos ist, dürfte neben einigen amüsanten auch viele eher unangenehme Momente im Kino durchstehen. Dennoch macht "Daddy's Home 2 - Mehr Väter, mehr Probleme!" im Großen und Ganzen Spaß.