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Inhalt

Der Schriftsteller Mort Rainey (Johnny Depp) bekommt eines Tages Besuch von einem mysteriösen Fremden aus Mississippi (John Turturro), der Mort des Plagiats bezichtigt. Der Fremde, der sich John Shooter nennt, besteht darauf, dass Rainey das in den Augen von John verkorkste Ende wieder ändert.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist ein ständiges Auf und Ab: Mal in einem akzeptablen Rahmen, im nächsten Moment aber schon wieder katastrophal. Gemeint sind die ewigen Stephen King-Adaptionen, wie sie nicht nur unsere Kino-, sondern auch unsere Fernsehlandschaft regelmäßig heimsuchen. Bleiben wir unter diesem Aspekt mal dem Millennium treu und versuchen einen Film als 'gelungen' zu deklarieren, der sowohl den Stephen-King-Stempel auf der Stirn trägt, als auch nach dem Jahre 2000 entstanden ist. Von „Dreamcatcher“ gelangt man zum ähnlich schlechten „Carrie“-Remake, um zwischendurch mit einigen TV-Produktionen der Marke „Desperation“ malträtiert zu werden. Künstlerisches Brachland, möchte man meinen, wären da nicht „Das geheime Fenster“ von 2004 und„Der Nebel“ der drei Jahre später in die Kinos kam. Gerade „Das geheime Fenster“, basierend auf der Novelle „Das heimliche Fenster, der heimliche Garten“, die in der Novellensammlung „Four Past Midnight“ erschienen ist, gefällt, weil sie einen angenehm ungeschminkten Johnny Deppin der Hauptrolle präsentiert.

Ungeschminkt bedeutet an dieser Stelle auch, dass er nicht als Marionette der großen Blockbusterunterhaltung fungieren muss, so vergnügliche seine Performances im „Fluch der Karibik“-Franchise und der famosen Western-Hommage „Lone Ranger“ auch ausfielen: „Das geheime Fenster“ führt den verschrobenen Charakter-Typus von Johnny Depp zurück an den zerzausten Ursprung. Ein gutes Maß an Exzentrik schien schon immer charakteristisches Attribut im Output von Johnny Depp zu sein, von „Cry Baby“ bis „Sleepy Hollow“, das überkandidelte Spiel, mit welchem Depp inzwischen die Millionen an Gage einstreicht, überdeckt beinahe jene Auftritte, in denen sich Johnny Depp noch als vorzüglicher Charakter-Darsteller etablierte, ohne seine Manierismen ausleben zu dürfen/wollen. Seine Darstellung des schrulligen Schriftstellers Mort Rainey wirkt heutzutage vor allem auch als Reminiszenz an die Tage, in denen Depp noch in leisen Töne und kleinen Gesten viel auszudrücken wusste. Im zerrissenen Bademantel auf der Couch kauernd, Chips mampfend und die Haushälterin in den Gedanken zum Teufel jagend, gibt Depp der Narration die nötige Antriebskraft.

Johnny Depp bringt den Ball geschichtlich aber nicht nur ins Rollen, wenn er seine Frau (Maria Bello) in der ersten Szene beim Fremdgehen in einem Motel erwischt und später von einem mysteriösen Fremden (John Turturro) aufgesucht wird, dessen Name noch ein ulkiges Wortspiel in sich birgt. Er ist auch verantwortlich dafür, dass „Das geheime Fenster“ kontinuierlich auf einem dramaturgischen Qualitätslevel läuft und seinen routinierten Status niemals einbüßen muss. Das Psycho-Duell zwischen Johnny Depp und John Turturro schwingt sich für den geneigten Zuschauer zwar nie bis zum perfiden Vexierspiel auf, für wohligen Grusel sorgt der Plagiatsvorwurf und seine Folge aber zweifelsohne. Dafür ist David Koepp auf dem Regiestuhl ohnehin viel zu vertraut mit der Materie, als dass er es vermeiden würde, „Das geheime Fenster“ nicht nur wertig aussehen zu lassen, sondern in Sachen Spannungskurve den Zuschauer bei Laune zu halten. Vor allem ist es ein erstaunlicher Faktor, mit wie viel (zynischer) Konsequenz die Geschichte um illusorische Wahrheit und reellen (Selbst-)Betrug endet. Ein guter Genre-Film, alle Jahre wieder.

Fazit

Dass „Das geheime Fenster“ eine der besten King-Verfilmungen der letzten Jahre ist, mag angesichts der Konkurrenz keine sonderliche Leistung darstellen. David Koepp allerdings hat einen schönen Thriller inszeniert, der nicht mit Grusel-Elementen geizt und gerade dadurch gefällt, weil er veranschaulicht, wie wunderbar es doch mal gewesen ist, Johnny Depp ohne Schminkschichten im Gesicht agieren zu sehen. Ein routiniertes Vergnügen für zwischendurch.

Kritik: Pascal Reis

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