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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Welches Geheimnis steckt hinter den sieben Zifferblättern? Lady Eileen, genannt Bundle, versucht auf diese Frage, eine Antwort zu finden. Alles beginnt harmlos: Einige junge Leute verbringen ein schönes Sommerwochenende auf dem Landsitz von Lord und Lady Coote. Einer der Gäste ist Gerry Wade, ein notorischer Langschläfer, dem seine Kameraden einen Streich spielen wollen: Man platziert acht Wecker in seinem Schlafzimmer. Doch Gerry erwacht am nächsten Tag trotz des ohrenbetäubenden Lärms der Uhren nicht mehr. Er starb offenbar an einer Überdosis Schlafmittel. Lady Eileen findet im Zimmer einen Brief Gerrys, in dem dieser seine Schwester bittet, die Sache mit den sieben Zifferblättern zu vergessen. Eileen beschließt nun, Scotland Yard darüber zu informieren. Doch auf dem Weg zu Superintendent Battle wird sie von einem jungen Mann aufgehalten, der im Begriff ist, zu sterben. Seine letzten Worte sind "Die sieben Zifferblätter". Eileens Nachforschungen führen in einen dubiosen Londoner Club ...

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Unbeschwertheit und die Leichtigkeit, mit der die Morde in Agatha Christies (Tod auf dem Nil) Erzählungen behandelt werden ist wunderbar. Kein Mensch scheint je um die Toten zu trauern, weil die Opfer entweder unbeliebt waren oder kaum Familie hatten und wenn doch, dann war ihr Tod trotzdem nichts weiter als nur eine lästige Unannehmlichkeit. Gerade deshalb machen Agatha Christies Geschichten meistens viel Spaß. Das Geheimnis der 7 Zifferblätter beginnt recht amüsant mit der Darstellung der Vergnügungen, denen sich die Oberschicht gerne zuwendet, wenn sie die Zeit irgendwie vertreiben will. Die Story spielt in den goldenen 20er Jahren in England, in denen die Jugend genug von den Entbehrungen des 1. Weltkrieges hatte und sich endlich amüsieren wollte, wobei der Begriff Jugend natürlich relativ ist, weil die Geschichte sich um junge Leute Ende 20 dreht, also nicht mehr so taufrische Generation, aber noch jung genug, um sich ins Vergnügen und Partys zu stürzen.

Natürlich bleiben die Partys vornehm und elegant und als reicher Erbe muss man sich selbstverständlich auch nie, um irgendeinen Job bemühen und die einzige Sorge besteht darin, seinen guten Freund aus dem Bett zu bekommen, weil der Langschläfer regelmäßig erst kurz vor zwölf aufwacht. Auch die jungen Damen haben im Grunde nichts zu tun, außer sich bei den gesellschaftlichen Anlässen zu zeigen und zu ermitteln, wenn plötzlich ein Mord im eigenen Haus geschieht. Lady Bundle (Cheryl Campbell, The Shooting Party) stürzt sich sofort in die Ermittlungen und ist zu allem bereit, um das Geheimnis der 7 Zifferblätter zu lüften. Doch was zum Kuckuck sind diese "7 Zifferblätter"? Ist es eine geheime Botschaft oder eine schräge Sekte oder nur ein Trick, um den Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken? Um ehrlich zu sein, ist Das Geheimnis der 7 Zifferblätter nicht die beste Geschichte von Agatha Christie, weil sie zu weit hergeholt und ein wenig schräg zu sein scheint. Die ganze Story mutet seltsam an, wenn es um das Lüften des Geheimnisses um die 7 Zifferblätter geht. Natürlich wirkt meist die eine oder andere Geschichte von Agatha Christie recht konstruiert, aber diese hier setzt diesen ganzen Geschichten wirklich die Krone auf.

Nichtsdestotrotz bleibt Das Geheimnis der 7 Zifferblätter dem Stil von Agatha Christie treu und ist durchaus annehmbar, wenn man sich an der Eleganz und dem Charme der 20er Jahre Oberschicht erfreuen kann, hin und wieder schimmert zwischen den Zeilen sogar ein wenig Kritik an der vornehmen Gesellschaft durch, aber natürlich nur ganz dezent, weil Agatha Christie sich nie gegen die Welt wenden würde, die weitestgehend ihrem eigenen Leben glich. Der äußere Schein wird hier gewahrt und die Geschichte wird dem Buch getreu wiedergegeben, aber die Auflösung ist derart enttäuschend, dass man sich ausnahmsweise gewünscht hätte, dass man einen anderen Weg als im Buch eingeschlagen hätte. Das Ende wirkt einfach zu absurd. Doch die Darstellung der jungen Lady Bundle, die von allen wie ein Kleinkind behandelt wird, ist herzallerliebst und erinnert in der Tat an die Charaktereigenschaften, die meist Miss Marple und Hercule Poirot zugeschrieben werden: Sie haben die Gabe, von allen unterschätzt und nicht ernst genommen zu werden und das erweist sich immer wieder als sehr nützlich, wenn man den Mörder schnappen will. So gelingt es auch Lady Bundle mehr oder weniger selbst den Mord aufzuklären, auch wenn sie die Lorbeeren mit anderen Figuren teilen muss ...

Fazit

Eine Verfilmung, die dem Krimi-Bestseller „Der letzte Joker“ und dem Stil der Agatha Christie treu bleibt, doch konstruierter eigentlich gar nicht sein könnte. Die Oberschicht der 20er Jahre wird mit einem Mord in ihren Reihen konfrontiert und solange es um die Unbeschwertheit der Jugend und Eleganz und Charme der vornehmen Gesellschaft geht, ist die Verfilmung wunderbar, dennoch ist die Auflösung des Rätsels mehr als nur enttäuschend und zu weit hergeholt.

Kritik: Yuliya Mieland

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