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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem der Chicagoer Gangsterboss Kerkie Minelli aus den USA ausgewiesen wurde, verlegt er sein Geschäft nach London, ebenso wie der schöne Steve. Beide haben sich auf Erpressung spezialisiert. Wer seine "Lebenspolice" nicht zahlt oder sich an die Polizei wendet, wird ermordet. Scotland Yard kennt diese kaltblütigen Methoden bisher nur aus Amerika, so dass Inspektor Weston seinen amerikanischen Kollegen Captain Allerman vom FBI um Hilfe bittet. Schnell finden sie heraus, wer hinter den anonymen Erpresserbriefen steckt, dennoch sterben die Opfer, die sich an Scotland Yard wendet, schnell. Und immer war der Butler Parker im Dienste des Ermorderten, doch ...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bei dem direkten Vorgänger Die seltsame Gräfin hatte das rastlose Edgar Wallace-Franchise aus dem Hause Rialto bereits seinen ersten, echten Tiefpunkt erreicht. Lange musste er jedoch nicht als die hausinterne rote Laterne gelten, denn Das Rätsel der roten Orchidee unterbietet diesen nicht richtig miserablen, lediglich ziemlich missglückten Film noch einmal deutlich. Der erste wirklich an die Wand gefahrene Wallace kassierte kurioserweise bei seiner Premiere recht gute Kritiken seitens der Presse, was seinen Vorgänger bis dahin meist verwehrt wurde. Das kam aber scheinbar auch den Fans spanisch vor, denn an den Kinokassen blieb der gewohnte Erfolg aus. Jedem, der damals die hart verdienten Groschen in der Tasche gelassen hat, kann nur ein Glückwunsch ausgesprochen werden. Trotz der erprobten Zutaten und dem gewohnten Cast im Bäumchen-wechsel-dich-Modus fällt dem fertigen Werk nun wirklich alles auf die Füße, was sonst mit gewissen Abstrichen noch ganz charmant verkauft werden konnte.

Mit einem für die Serie untypischen Chicago-Poker beginnt der Film, mündend in einem für die Gegend dann wieder sehr typischen Showdown. All In, alle hinüber. Der Last Mafiosi Standing wird vom zuständigen FBI-Agent Allerman (Christopher Lee, Frankensteins Fluch) höchstpersönlich zum Schiff in die alte Heimat begleitet, letztlich strandet er trotzdem in London. Dort wird scheinbar die in der neuen Welt erfolgreich praktizierte Schutzgelderpressung fortgeführt. Ziel ist die reiche High Society. Wer nicht zahlt, wird postwendend über den Jordan geschickt. Das geschieht praktisch bei allen (nicht sehr lukrativ, dieses Geschäftsmodell), weshalb nicht nur der Ermittler vom Yard (ein erschreckend fader „Blacky“-Ersatz: Adrian Hoven, Der Fluch der grünen Augen) schnelle auf die Hilfe seines Kollegen aus den Staaten angewiesen ist, sondern auch „Der Todesbutler“ Parker (wenn sie den nicht hätten: Eddi Arent, Der Schatz im Silbersee) sich ernsthaft Gedanken macht. Schließlich ist ausgerechnet er bei jedem der Todeskandidaten zu diesem Zeitpunkt in Lohn und Brot. Mit jeder Leiche sammelt er immerhin neue, gut gemeinte Ratschläge, die sich in der Praxis lange als nicht ernsthaft wirkungsvoll herausstellen.

Der unerschütterliche Eddi Arent ist der einzige Lichtblick in diesem schlampigen Westentaschen-Wallace, auch wenn selbst seine im Prinzip recht amüsante Runninggag-Rolle irgendwann zu sehr ins Lächerliche kippt. Ohne diesen begnadeten Komiker sowieso nicht der Rede wert, mit ihm aber die Nadel im Heuhaufen. Die sonst in der Regel unterhaltsame Mischung aus Groschenroman-Krimi, Gothic-Grusel und leichtem Mystery-Schmarn mit Villain-Gimmick wird schmerzlich vermisst. Stattdessen bekommt man eine zwar bleihaltige, aber ungeschickt inszenierte, unfreiwillig lächerliche und - vor allem – komplett belanglose Räuberpistole aufgetischt, in der selbst der große Christopher Lee nicht von Vorteil ist. Wie auch schon bei Das Geheimnis der gelben Narzissen (deshalb der erneut „blumige“ Titel) musste er nicht synchronisiert werden, der Kosmopolit beherrschte auch die deutsche Sprache. Leider merkt man hier deutlich, dass es doch nicht seine Muttersprache ist. Zu oft wirken seine Zeilen schlicht auswendig gelernt und nicht vernünftig betont. Schön, wenn man so was kann, aber wenn das hinterher wirkt wie die Hausaufgaben in der Abendschule hat das nicht den gewünschten Effekt.

Das ist nur ein Beispiel, wie das gesamte Potential und vor allem der Esprit der bisherigen Reihe hier ungenutzt bleibt oder sogar kontraproduktiv wirkt. Selbst der sonst entfesselte Klaus Kinski (Leichen pflastern seinen Weg) verkommt zur billigen Ganoven-Karikatur („Der schöne Steve“, liegt wohl auch eher im Auge des Betrachters). Der Film wirkt, als hätten sich spießige, deutsche Nachkriegs-TV-Autoren zu viele, mittelprächtige Gangsterfilme angesehen und schleudern daraufhin ihre Version davon auf den Tisch. Weil es halt ein Wallace sein soll, ist die bekannte Crew dabei, was letzten Endes Perlen vor die Säue ist. Witz, Verve und Kreativität bleiben dabei auf der Strecke, stattdessen gibt es selbst für diese Verhältnisse einige selten dämliche Momente (Spiegel auf der Straße) und Drehbuchzeilen zum in die Ecke Stellen („ganz eigenartiges Amerikanisch“, klingt bestimmt so komisch wie gutes Brasilianisch). Es ist eine einzige Farce und diesmal mit dem eindeutigen Bewusstsein, dass es nicht Teil der Show ist.

Fazit

Quo Vadis, Rialto? Diese Frage muss man sich nach diesem Ausfall schon mal stellen. Es war Gott sei Dank nicht der neue Standard und einige Highlight sollten erst noch kommen. Dennoch wird hier erstmals unmissverständlich deutlich, dass auch mit den bisher gesammelten Charme- und Sympathiepunkten nicht jede übers Knie gebrochene Fließbandgurke als automatischer No-Brainer durchgeht.

Kritik: Jacko Kunze

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