Inhalt
Der leicht naive wie nerdige Mike Kellerman(Michael McKiddy) hat ein Problem: Er ist Tod. Blöd nur, dass er eigentlich seiner Freundin einen Heiratsantrag machen wollte, sodass er mit ihr bis ans Ende aller Tage zusammenleben kann. Doch noch sind seine Tage nicht gezählt. Denn durch einige sehr mysteriöse Experimente, durchgeführt von einer skrupellosen Biofirma, wird Mike zu einem waschechten Zombie. Zumindest fast, da Mike nicht nur reden kann, sondern auch Bier trinken, fühlen sowie philosophieren. Also macht er sich fortan, zusammen mit seinen beiden ebenfalls toten Kameraden Brent (Ross Kidder) und Cheese (Markus Taylor), auf, seine alte Liebe zu suchen, um so doch noch das erhoffte Happy-End zu finden. Unterdessen heftet sich allerdings eine Zombiejäger-Truppe an ihre Fersen, bestehend aus dem abgebrühten Killer Thomas (Thomas Galasso) sowie zwei ziemlich beschränkten Söldnern, die indes nur ein Ziel kennen: Müll Beseitigung
Kritik
Zombies die reden können sowie ihr eigenes Handeln reflektieren? Zugegeben, zumeist löst diese Vorstellung bei Fans des Genres ein wahres Grausen aus. Denn sind nicht Zombies gerade durch ihre stupide Art (Gehirn fressen, schlurfen und noch mehr fressen) den Zuschauern regelrecht ans Herz gewachsen? Fangen meist dann doch die Untoten an zu interagieren, verkommt der eigentliche Zauber des Genres schnell zu Farce. Allerdings ist die Idee dennoch faszinierend, einmal die Seiten zu wechseln und eine Story aus Sicht der fleischfressenden Untoten zu erzählen. So kann ein philosophierender Zombie, der die ewige Liebe sucht, durchaus für ein 91 Minuten Horror-Spektakel, in Form einer Zombie-Komödie, passgerecht wie unterhaltsam präsentiert werden. Zumindest auf dem Papier. Denn wie schon in Filmen wie Die Nacht der lebenden Loser oder Wasting Away, reicht dies eben nicht, um durchgehend ein interessantes Konzept auf die Leinwand oder die Mattscheibe zu bringen. DeadHeads, von den Regiebrüdern Brett Pierce und Drew T. Pierce, macht hier keine Ausnahme. So startet der Film mit seiner glorreichen Idee gekonnt, nur um dann nach und nach in bekannte Konventionen zurückzufallen oder gar stupiden Humor zu offenbaren, der noch nicht mal dann lustig wäre, wenn es sonst keine Witze mehr auf der Welt gäbe.
Das liegt vor allem daran, dass den Pierce Brüdern scheinbar auf der Hälfte des Filmes die Ideen ausgegangen sind. Während zu Beginn noch dutzende schlurfende Gestalten die Gegend unsicher machen, die Kamera gekonnt durch die Kulissen rauscht sowie kleine Überraschungen warten, ist danach recht schnell die Ideenkiste leer. Trotz augenscheinlicher Hommage sowie Orientierung an alten Klassikern (Tanz der Teufel läuft sogar in einem Autokino), werden die gesteckten Erwartungen so nicht erfüllt. Die Story selbst indes, ist als Rahmenhandlung durchaus interessant, funktioniert aufgrund vieler Längen jedoch nicht immer. Und warum schlussendlich Mike überhaupt reden kann, wird nur durch eine kleine nichtssagende Szene erläutert, die scheinbar nur eingebaut wurde, um überhaupt eine Legitimation für die Geschichte zu besitzen. Im Grunde bleiben so nur der Roadmovie-Aspekt sowie die kleine Jagd, die sich beide Parteien leisten. Während ersteres dabei kaum mit großen Überraschungen überzeugen kann, bleibt zumindest der Kampf zwischen den Zombies und den Jägern sehenswert. Zwar kommt auch dies meist sehr stupide daher, doch gerade der Hüne Cheese sorgt immer wieder für einen Lacher, aus dem regelrecht ein Running-Gag entsteht. Dass die Figuren dennoch blass bleiben und auch die Gegenseite meist sehr klischeehaft in Szene gesetzt wird, dürfte indes nicht weiter erstaunen.
Während also DeadHeads, wie seine Protagonisten, allmählich im Laufe der 91 Minuten verwest, könnten zumindest Trash-Freunde ihren Spaß mit dem ungewöhnlichen Zombie-Treiben haben. Denn gerade Kulissen wie Ausstattung sind bis zu einem gewissen Grad derart schlecht in Szene gesetzt, dass es teils zum unfreiwilligen (oder gar vielleicht gewollten) Lachern kommt. So agieren die Handlanger der ominösen Biofirma wie die letzten Vollidioten (stets in riesigen Schutzanzügen), die Jägertruppe beinhaltet mit dem komplett durchgeknallten McDinkle (Benjamin Webster) wohl den schrägsten wie lächerlichsten Bösewicht seit langem und auch die Dialoge sind zumeist so abgehoben, dass diese nicht mal ansatzweise ernst genommen werden könnten. Doch selbst dann, hätte das gezeigte noch viel dynamischer daher kommen können. Was bleibt ist eine vertane Chance, die nicht mal mehr durch das teils recht blutige Treiben wettgemacht werden kann. Einzig der Abspann, der kleinere Clips des Drehs präsentiert, bleibt so in Erinnerung, da er mit das lustigste am ganzen Film ist.
Fazit
"DeadHeads" besitzt im Kern eine fantastische Idee, die jedoch von den Regisseuren Brett Pierce und Drew T. Pierce nur halbgar umgesetzt wurde. So offenbart der Anfang ein spannendes Konzept, welches sich inhaltlich allerdings als sehr Ideenarm präsentiert. Was bleibt ist ein sehr kurzweiliger Zombie-Spaß mit auseinanderfallenden Hauptdarstellern, die stupide wie hirnlos quer durch die USA reisen, nur um den Sinn ihres, mittlerweile toten, Lebens zu finden. Für Fans interessant, alle anderen greifen lieber gleich zu den Klassikern.
Autor: Thomas Repenning