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Inhalt

Zwanzig Jahre nachdem die glorreiche Neunte Legion in den weiten Schottlands verschollen ist, hat das römische Reich immer noch mit den Nachwirkungen dieser Katastrophe zu kämpfen. Einer der vermutlich 5000 toten Legionäre war der Vater des stolzen Soldaten Marcus Aquila (Channing Tatum), der die 1. Kohorte der ruhmreichen Legion führte. Nachdem Marcus die Ausbildung abgeschlossen hat, lässt er sich freiwillig nach Britannien versetzen, um dort nach Spuren seines Vaters sowie der goldene Standarte der Neunten zu suchen. Er will die Ehre seiner Familie mit dem Wappen wieder herstellen. Alles was er jedoch findet ist Kälte und Tod. Nach einer schweren Verletzung am Bein wird Marcus schließlich aus der Armee entlassen. Er kommt bei seinem Onkel Aquila (Donald Sutherland) unter, wo er auf eine rasche Genesung hofft. Eines Tages erfährt er, dass der goldene Adler der Neunten gesichtet wurde. Zusammen mit seinem neuen ungewöhnlichen britischen Sklaven Esca (Jamie Bell) macht sich Marcus auf, tief in das unbekannte schottische Reich vorzudringen, um dort nach der Standarte zu suchen. Eine gefährliche Reise beginnt…
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Zeit der epochalen Römer-Filme schien nach dem Megaerfolg von Gladiator ein abruptes Ende zu erfahren. Lange Zeit blieben neue Werke aus oder weckten kaum das Interesse der Zuschauer. Erst im letzten Jahr schaffte es Regisseur Neil Marshall mit seinem ambitionierten Splatter-Beitrag Centurion neues Leben in das angestaubte Genre zu bringen. Nach einigen erfolgreichen TV-Serien um Gladiatoren und Machtspiele in Rom, scheint nun auch das Interesse von Hollywood geweckt worden zu sein. Der schottische Regisseur Kevin Macdonald, der schon mit Der letzte König von Schottland bewiesen hatte, dass er historische Filme mit Leichtigkeit  stemmen kann, schickt nun seinen Beitrag Der Adler der neunten Legion ins Rennen. Schon fast dokumentarisch erzählt er dabei eine Geschichte voller Ruhm und Ehre, die jedoch an vergangene Tage nicht ganz anschließen kann.

Basierend auf dem gleichnamigen Erfolgsroman von Rosemary Sutcliff erzählt Der Adler der neunten Legion die Geschichte der ruhmreichen namensgebenden Legion, die auf mysteriöse Weise in den Weiten Schottlands verschwand. Schon Centurion widmete sich diesem Thema, doch Regisseur Kevin Macdonald orientiert sich dichter am Roman und erzählt so die authentische Reise des Marcus Aquila und seines Sklaven Esca. Im Kern überzeugt dabei Macdonald durch seinen realistisch-dynamischen Erzählstil, der den Zuschauer regelrecht in die Zeit der Römer versetzt. Ehre, Ruhm, aber auch Feindschaft sowie Freundschaft greift er hierbei auf. Besonders die Beziehung von Marcus und Esca spielt die Hauptrolle. Für Esca ist Marcus das Inbild des Feindes, er hasst ihn bis aufs Blut, muss ihm aber als Sklave gehorchen. Marcus sieht in Esca eine ständige Bedrohung, doch auch eine Bindung sowie die Chance, die Ehre seines Vaters wiederherzustellen. Hieraus ergibt sich eine tiefe und vielschichtige Wechselwirkung zwischen den Figuren (Sklave und Herr), die eine komplexe Handlung ergeben. Allerdings versäumt es MacDonald, den offensichtlichen Buddy-Movie-Effekt glaubwürdig zu übermitteln. Zwar raufen sich beide zusammen, doch durch die geringen darstellerischen Fähigkeiten der Protagonisten geht dieses Experiment bereits früh unter. Auch schleichen sich zu oft kleine Längen in die Handlung, die das sonst so atmosphärische Treiben regelmäßig bremsen. Den größten Fehler macht die Römer-Geschichte jedoch zum Finale hin. Erst zeigt sich die reale Brutalität der Zeit, rau, unnachgiebig und hart, um dann in einem völlig kitschigen heroischem letztem Kapitel zu enden. So werden die Römer als Helden dargestellt, was angesichts des realistischen Settings völlig banal und auch gefährlich wirkt. Denn wer die eigentlichen Barbaren dieser Zeit waren, wird zu keiner Zeit hinterfragt.

Was Der Adler der neunten Legion bezüglich der Handlung fehlt, wird durch die hervorragende Inszenierung zum Teil ausgeglichen. Neben malerischen Landschaftsbildern, passender keltischer Musik und einem hervorragenden düsteren Dokumentar-Stil ist es vor allem die Liebe zum Detail, die das Römertreiben auszeichnet. So sind Ausrüstung, Lagerbau, Essen, Kampfführung und Aussehen der Römer wie auch der Barbaren überzeugend und realistisch dargestellt. Das Ganze wird dabei grandios von  Oscarpreisträger Anthony Dod Mantle (Slumdog Millionär) mit Handkameras eingefangen. Stets etwas wackelig, bleibt die Kamera immer dicht am Geschehen. Nur in den eigentlich ziemlich blutigen Schlachten erweist sich dieser Ansatz als verkehrt. Als Zuschauer verliert man völlig den Überblick und so verpuffen die vielen Kämpfe in einem Wirrwarr aus verschiedenen Kamerawinkeln. Die rauhe und dreckige Atmosphäre stimmt aber dennoch zu jeder Zeit.

Den recht behäbigen Riesen Channing Tatum die Hauptrolle zu überlassen, sorgte bereits im Vorfeld für Diskussionen. Immerhin überzeugte Tatum bisher nicht unbedingt durch seine Mimik oder Tiefe. Auch als Marcus kann Tatum zwar mit seinen Muskeln überzeugen, bleibt sonst jedoch weit hinter der eigentlichen komplexen Figur zurück. Seinem Kollegen Jamie Bell gelingt es da schon überzeugender, die verschiedenen Seiten von Esca authentisch darzustellen. Den Wechsel von Stolz, Wut aber auch Mitleid schafft er mit Leichtigkeit. Die gelungene Nebenrolle von Mark Strong, der bisher als cooler Bösewicht für Aufmerksamkeit sorgte (Sherlock Holmes, Kick-Ass), kann als gebrochener alter Krieger überzeugen, wenn auch die Spiellänge fehlt, um sein eigentliches grandioses Talent zu zeigen. Der Auftritt von Donald Sutherland dagegen ist routiniert und eher von nostalgischem Charakter geprägt.

Fazit

"Der Adler der neunten Legion" ist im Kern eine fabelhafte Abenteuer-Geschichte mit einem äußerst realistischem Setting, was gekonnt in Szene gesetzt wird. Durch die vielen kleineren und größeren Fehler während der 114 Minuten, misslingt es jedoch Regisseur Kevin Macdonald an alte Epen anzuknüpfen. Besonders der Einsatz von Tatum als stolzen aber auch zerbrechlichen Marcus, erweist sich hier als deutlicher Fehlgriff. Was bleibt ist ein solider authentischer Römer-Film, der besonders für Fans des Genres einen Gang ins Kino Wert ist.

Kritik: Thomas Repenning

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