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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Bill Markhams Sohn Tommy wird im brasilianiscgen Regenwald von einem Indianerstamm entführt. Erst zehen Jahre später findet er ihn wieder, doch Tommy will nicht zurück in die Zivilisation. Mit Powers Boothe in der Hauptrolle. Regie führte John Boorman.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

John Boorman (Beim Sterben ist jeder der Erste) lässt seine(n) Held(en) nicht mehr durch die Flüsse von Georgia, sondern durch das Dickicht des Amazonas schippern. Hier ist beim Sterben nicht jeder der Erste, hier wird Völkerverständigung und Ökobotschaft betrieben, nur so merkwürdig gemischt und leider an vielen Punkten mit dem Greenpeace- und Kitsch-Holzhammer eingeprügelt, dass es die wirklich guten Momente auf eine harte Probe stellt.

Der Smaragdwald ist kein schlechter Film und hat genug im Gepäck, um ordentlich zu punkten. Die Message ist aller Ehren wert. Er kann Spannung erzeugen, er zeigt die perversen Folgen des Raubbaus und eines Culture-Clash, hat mit dem oft unterschätzen Powers Boothe (Men of Honor) und der Frau mit den magischen Katzenaugen, Meg Foster (Sie leben!), tolle Darsteller und wurde tatsächlich an echten Schauplätzen gedreht. Das merkt man. Authentisch ist der Film immer dann, wenn er sich rein auf seine Bilder und Impressionen verlässt, anstatt zu tief im emotionalen Kitsch- und Zeigefinger-Becken zu fischen, was er überhaupt nicht nötig gehabt hätte. Hätte, das böse Wort, das keiner braucht.

Ja, auch im Regenwald wohnen Menschen, kaum zu glauben. Da muss dir erst das Kind stibitzt werden, damit der Groschen fällt. Stark und sehenswert wird Der Smaragdwald genau dann, wenn er den überdeutlichen Moral-Unsinn ausklammert. Dann, wenn Powers Boothe auf der Suche nach seinem Jungen an den hungrigen Stamm gerät, von Sohnemann zufällig gerettet wird, ihn sein inzwischen liebgewonnenes Leben lässt und dann, wenn er ihm wieder unter die Arme greift, weil er nicht über Stromleitungen klettern muss und gleichzeitig schuldig ist, dass der schwarze Mann nun Spere mit Feuerkraft besitzt. Das ist toll. So toll wie die Fotografien und der Eindruck, den Boorman über sie vermittelt. Wenn das alles wäre, schöner Film. 

Wenn. Wenn das Wörtchen Wenn nicht wär. Viel zu dick wird die Kernaussage aufgetragen, bald penetrant. Dazu gibt es etwas Pocahontas-Romantik, Bessere-Mensch-Bekehrung und noch total dämlichen Indio-Hokuspokus, der einfach so schön in das Gesamtbild passt. Klar, wenn nix mehr hilft, kommen die Frösche, Mutter Erde und so...komm, hör auf! So ein Bauchschuss, ärgerlich. Nett, weil romantisch und im Sinn der guten Sache, aber mal ehrlich: Hätte man diesen gut inszenierten wie gespielten Film, mit eindeutig wichtiger Aussage und teilweise mitreißenden Passagen, nicht mit so was verkitscht-bessert, worüber würde man dann meckern? Eben.

Fazit

"Der Smaragdwald" hat einen guten Regisseur, einen guten Cast (erstaunlich: John Boorman besetzt seinen eigenen Sohn Charley und der schlägt sich echt wacker), viel zu sagen, durchaus was zu bieten und verschenkt dann so wahnsinnig viel, weil er gnadenlos übers Ziel hinausschießt. Schade. Aber einer mochte den wohl sehr: James Cameron. "Avatar" in besser, ohne 3D und CGI, an echten Schauplätzen gedreht. So gesehen müsste DAS der erfolgreichste Film aller Zeiten sein. In einer perfekten Welt. Wo keine Bäume abgeholzt werden, für die Familie das Lebenswerk zerstört wird und Frösche noch den Regen rufen. Scheiße, wie krank ist die Realität.

Kritik: Jacko Kunze

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