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Inhalt

China im Jahre 665: Der junge Detective Dee (Mark Chao) reist nach Luoyang, wo er in den Dienst der kaiserlichen Sicherheitsorganisation Dalisi treten soll. Doch seine Ankunft erweist sich als Katastrophe: Denn das Reich unter Wu Zetian (Carina Lau) befindet sich im Krieg. Doch nicht nur dies, denn ein riesiges Seemonster scheint das Reich zu bedrohen. Und als Dee dann auch noch auf Chefermittler Yuchi Zhenjin (Feng Shaofeng) trifft, entwickelt sich schnell eine Hass-Freundschaft, die einzig ein Ziel besitzt: Diesen ungewöhnlichen Fall zu lösen und so das Reich vor einem unbekannten wie tödlichen Feind bewahren...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Regisseur Hark Tsui gilt als einer der größten Regisseure sowie Produzenten Hongkongs. Immerhin erschuf er solch unsterbliche Klassiker wie "A Chinese Ghost Story" (als Produzent), "Die schwarzen Tiger von Hongkong" oder "Es war einmal in China 2". Doch nachdem die goldene Ära des HK-Kinos vorbei war, wurde es auch rund um Tsui etwas ruhiger. Erst 2010, nachdem bereits niemand mehr mit dem einstigen visuellen Meister und Action-Garant gerechnet hatte, meldete sich Tsui mit "Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen" zurück. Und was ihm hierbei gelang, war ein Glanzstück sonder gleichen. In bester Tradition des alten Fantasy-Kinos, inszenierte er eine Geschichte rund um einen hervorragenden Meisterdetektiv, der einer großen Verschwörung auf die Spur kommt. Mit viel Geschick in Sachen Story, einer Menge hervorragend inszenierter Action sowie gelungenen Fantasy-Elementen, wurde der Film kurzerhand zum absoluten Hit. Nun folgt mit "Young Detective Dee: Rise of the Sea Dragon" (OT: "Di Renjie: Shen du long wang") ein Prequel, welches die Vorgeschichte von Dee und seinen ersten Erfolgen als kaiserlicher Diener erzählen soll. Doch kann auch die Geschichte rund um Seemonster, erneuter Verschwörung sowie einem jungen ambitionierten Dee überzeugen? Zum Teil, denn im Kern bleibt der Film ein zweischneidiges Schwert…

Zu aller erst die gute Nachricht: Regisseur Hark Tsui kann abermals beweisen, dass er als Regisseur noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Doch während gerade Inszenierung (trotz einiger grober CGI-Schwächen) einen hohen Standard hält und teils wahrlich epische Maße annimmt, kann dieses Mal die Geschichte nicht mithalten. Zwar erweisen sich viele Elemente als gekonnte Fantasy-Einfälle (ganz in der Tradition eines "A Chinese Ghost Story"), doch der eigentliche Kern von Dee bleibt oftmals außen vor. So überzeugte der erste Film vor allem von seinen gelungenen Twists, den unvorhersehbaren Ereignissen sowie den geschickten Auflösungen. In "Young Detective Dee" gibt es diese zwar auch, nur leider in einer so spärlichen Weise, sodass der Film eine komplett andere Richtung einnimmt: Weg von einer bodenständigen, wenn auch fantastischen wie deutlich überzogenen (Stichwort Drahtseilakrobatik), Geschichte, hin zu einer voller Monster, Parasiten, großen Schlachten sowie einem Gegner, der wie von einem anderen Stern wirkt. Was bleibt ist aber dennoch eine Handlung voller Spannung, Liebe und Verrat, die genügend Basis besitzt, um den Zuschauer zu fesseln. Und vor allem: Um opulente Bilder zu erzeugen, die von ruhigen Momenten hin zu ausufernden Kämpfen (hier insbesondere eine Seeschlacht) eine große Bandbreite besitzt, ohne jemals aufgesetzt zu wirken.

So ist es daher abermals die recht gelungene Atmosphäre, die den Film vorm groben Mittelmaß bewahrt. Zwar fügen sich nicht immer alle Elemente passend ineinander, doch wenn Regisseur Hark Tsui Fäuste, Menschen, Stahl sowie ganze Schiffe durch die Luft wirbelt, ergibt dies ein Fantasy-Abenteuer, welches gemessen am Genre schon ein Erlebnis darstellt. Ein weiteres Highlight ist unterdessen der Cast, der durchweg aus Newcomern der HK-Szene besteht. Sei dies Mark Chao ("Caught in the Web") als eigensinniger wie höchst intelligenter wie vorausschauender Dee oder Shaofeng Feng ("Painted Skin"), als skeptischer und ehrlicher Hof-Detektiv Yuchi. Überhaupt sind die Charaktere stets schräg, interessant sowie voller Energie und stehen somit einem Stephen Chow ("Journey to the West: Conquering the Demons") in nichts nach.

Fazit

"Young Detective Dee: Rise of the Sea Dragon" ist erneut ein fantastisches Fantasy-Märchen voller Gefahren, einem Meisterdetektiv sowie opulenten Kämpfen, die zeigen, dass Regisseur Hark Tsui immer noch sein Genre versteht. Dennoch bleibt das Prequel hinter seinem Erstling zurück. Dies liegt vor allem an einer recht zweischneidigen Story, die nicht immer den richtigen Ton trifft. Für Fans groß angelegter Fantasy-Storys sowie Monster-Kämpfen, bleibt aber auch das zweite (erste) Abenteuer von Dee ein Highlight im aktuellen HK-Kino.

Kritik: Thomas Repenning

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