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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Im Jahr 1949 kommt der Musiklehrer Clément Mathieu (Gérard Jugnot) an ein Internat für schwer erziehbare Jungen. Dort muss er feststellen, dass der autoritäre Direktor Rachin mit Bestrafungen und harten Methoden arbeitet, die die Kinder jeden Tag über sich ergehen lassen müssen. Er beschließt, einen Chor zu gründen, um frischen Wind in das von der Außenwelt isolierte Heim zu bringen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gewinnt er damit nach und nach das Vertrauen der Kinder und entdeckt im schwer zugänglichen Pierre Morhange (Jean-Baptiste Maunier) ein Gesangstalent. Als nach einiger Zeit ein neuer Junge im Internat mit besonders aggressivem Verhalten aufgenommen wird, droht die neu gewonnene Harmonie schnell wieder zu zerbrechen.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Der große Erfolg von Die Kinder des Monsieur Mathieu erklärt sich Produzent Arthur Cohn (American Dream) durch die Art und Weise, wie der Film aufgezogen wurde. Stoisch setzt sich das Werk über Normen in der Filmproduktion hinweg, besetzt viele Rollen selbstbewusst mit Laien und liefert in einer Zeit der Blockbuster, effektlastigen und blutigen Filmstreifen eine Odé an das Leben und die Menschlichkeit, immer versetzt mit einer herzerwärmenden Authentizität. Dabei ist der Kern der Geschichte schnell umrissen: Pedell Monsieur Mathieu (Gérard Jugnot, Der Mieter) gelangt im Jahre 1949 über Umwege an das Internat für schwer erziehbare Kinder Fond de l’Etang und sieht sich dort mittelalterlichen Verhältnissen gegenüber. Das Motto Aktion – Reaktion beinhaltet Züchtigungen, Strafarbeiten und Apelle: Ein Zustand, der den friedliebenden gescheiterten Musiker sprachlos lässt. In einem Impuls, ausgelöst durch das Summen der Jungen im Schlafsaal, initiiert er einen Knabenchor, der das Leben der Jungen nachhaltig verändern wird.

Arthur Cohn und Jacques Perrin (Unsere Ozeane) taten gut daran Laien für die Rollen der Kinder zu besetzen – die Nahbarkeit, kindliche Naivität und die Dialoge wirken zu keiner Zeit aufgesetzt oder einstudiert. Aufkommende Probleme, sowohl untereinander als auch mit den Autoritäten sind Sinnbild einer jeden Pubertät und persönlichen Entwicklung. Die Inbrunst mit der die Schüler im Laufe des Films an den Chorproben teilnehmen, offenbart Musik als Dreh- und Angelelement der ganzen Geschichte – als ein Mittel gegen Hass und Unzufriedenheit. Was mit Gewalt und erzwungenem Respekt den anderen Mitarbeitern des Internats nicht gelang, schafft Monsieur Mathieu durch Melodien und einprägsamen Liedtexten. Musik eint und diszipliniert, hebt die Stimmung und das Gefühl einer Einheit. Dadurch durchleben sie ganz neue Situationen, die mit Rückschlägen und Fehlentscheidungen aufwartet, aber trotzdem eines anstößt: den emotionalen Wachstum, der mit der Übertragung von Aufgaben einhergeht. Der passionierte Musiker wird Verbündeter und unterstützt die Kinder in dem Ablegen beziehungsweise dem Überdenken ihrer Anti-Haltung.

Die anderthalb Stunden lang hangelt sich der Film mühelos über größere Zeitspannen hinweg, zeigt dem Zuschauer in Abständen die Erfolge und wichtigen Storypunkte, die einen Dynamikwechsel andeuten und auslösen und scheut sich auch nicht davor, unverblümt Schicksalsschläge und ungerechte Behandlungen zu thematisieren. Getragen wird die ganze Handlung von der meisterhaften Musik aus der Feder von Bruno Coulais und Christophe Barratier (Paris, Paris) ­– die Werke für den Kinderchor weben sich ausnahmslos harmonisch in die Handlungsabfolgen ein, unterstützen und fördern emotionale Momente und verstärken die hoffnungsvolle Moral des Films. Jean-Baptiste Maunier (Le grand Meaulnes) ist dabei besonders als musikalisches Ausnahmetalent Morhange hervorzuheben, das vor allem mit engelsgleichen Soloeinlagen nicht nur das Herz von Monsieur Mathieu zu bewegen weiß. Christophe Barratier beweist weiterhin auch als Drehbuchautor durchweg ein besonderes Gespür für eine natürliche Entfaltung der Geschichte, nicht aufgesetzten Schlüsselmomenten und ein stimmiges Gesamtpaket, das zu Recht von Erfolg gekrönt ist.

Fazit

"Die Kinder des Monsieur Mathieu" ist ein virtuos inszeniertes Meisterwerk über die Menschlichkeit und Hoffnung, die trotz aller Widrigkeiten aufblüht und sich in einer tristen Welt manifestiert. Die reale Magie der Musik greift hier um sich und dirigiert das Werk souverän und voller Hingabe zu einem absoluten Klassiker, der von seiner Aktualität bis heute nichts eingebüßt hat.

Kritik: Miriam Aissaoui

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