{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Ein moderner Dandytyp möchte sich kultiviertem Müßiggang hingeben, wird aber durch einen sich täglich einen anderen Mann angelndes Mädchen irritiert. Tagebuchartige Schilderung einer von Pseudophilosophie geprägten Verhaltensweise, deren Beurteilung Rohmer dem Zuschauer überläßt.
  • Jou7mie7mzqy7nqdjnbu6yzohel
  • Geh2f8hclap7kzh1vgitlowp9ap
  • Leamkaomyenqc97beuwlfmvie8x
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit Die Sammlerin beginnt gewissermaßen eine Eigenart Eric Rohmers (Meine Nacht bei Maud). So teilt der französische Regisseur einen großen Teil seiner Filme in bestimmte Zyklen ein, welche die thematische Zugehörigkeit der jeweiligen Werke suggerieren sollen. So gesehen ist Die Sammlerin zwar bereits der dritte Beitrag zu den Moralischen Erzählungen, genießt als erster Langfilm der Reihe aber doch eine gewisse Sonderstellung als Ausgangspunkt. Wer nun bei den verschiedenen Zyklen erst einmal verwirrt ist, kann beruhigt sein. Die Zugehörigkeit zu bestimmten Reihen ist nicht mehr wie ein thematischer Fingerzeig, im Grunde ist es völlig egal welchen Film aus welchem Zyklus man sich nun als erstes oder überhaupt ansieht. Im Grunde erleichtert das sogar die Auswahl seiner Werke, gibt die Einteilung doch bereits die Richtung der jeweiligen Filme vor und kann so je nach Interessengebiet vom Zuschauer angesteuert werden.

Der Kern der Erzählung ist schnell zusammengefasst, geht es Rohmer ohnehin nicht darum eine weitreichende Geschichte zu erzählen. Die Sammlerin thematisiert das Zusammenleben dreier Menschen in einer ansehnlichen Villa am Mittelmeer. Adrien (Patrick Bauchau) will nach einem Streit mit seiner Freundin seinen Sommer mit Nichtstun verbringen, sein Freund Daniel (Daniel Pommereulle) schließt sich diesem Ziel mehr oder weniger an. Aufgewirbelt wird die Figurenkonstellation durch die junge Haydee (Haydee Politoff), die durch ihre offene Art zahlreiche Männer in ihren Bann schlägt. Was folgt ist ein Hin und Her, ein Mit- und Gegeneinander der Figuren. Ruhig inszeniert und mit pointierten Dialogen versehen gelingt es Rohmer ausgezeichnet deren Gefühle und Gedanken zu visualisieren. Die Sammlerin versteht sich selbst als vage gehaltene Charakterstudie, die es dem Zuschauer weitestgehend selbst überlässt ob beziehungsweise welche Erkenntnisse er daraus gewinnt.

Wenn sich gegen Ende die zuvor aufgeworfenen Probleme schlichtweg in Luft auflösen, dann macht Rohmer endgültig eindeutig, dass es ihm weniger um eine kohärente Handlung, als um eine flüchtige Bestandsaufnahme geht. Rohmer verwebt zwei Erzählstränge ineinander, nämlich die voice-over Kommentare des Protagonisten mit dem durch die Kamera eingefangenen Geschehen, und schafft es so immer wieder die Geschehnisse aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Dieser Übergang ist jedoch so flüssig, dass er zumeist als zusammengehöriges Narrativ wahrgenommen wird, was der Charakterstudie einen speziellen Anstrich verleiht. Interessant bleibt vor allem wie geschickt Rohmer das Verständnis von richtig und falsch der einzelnen Figuren gegeneinander ausspielt und damit auch die Gedankengänge des Zuschauers in eine bestimmte Richtung lenkt, nur um diese Erkenntnis im nächsten Moment wieder zu revidieren. Rohmer drückt immer wieder aus, dass Gefühle, Meinungen und Ideen oftmals nur flüchtige Gedanken sind, die der Realität nicht standhalten.

Fazit

In „Die Sammlerin“ spielt Rohmer zwei Erzählstränge gegeneinander aus, nutzt diese aber nicht für eine dramaturgische Handlung, sondern versucht eine bestimmte Situation festzuhalten. Die ruhige und dialoglastige Inszenierung sagt wohl nicht jedem zu, bietet demjenigen, der sich darauf einlässt aber einen intellektuell wie emotional tiefgreifenden Einblick in die flüchtige Welt zwischenmenschlicher Beziehungen.

Kritik: Dominic Hochholzer

Wird geladen...

×